Urgestein mit viel Geschrammel: Mata-Hari-Bar

5.4.2014, 10:00 Uhr
Urgestein mit viel Geschrammel: Mata-Hari-Bar

Eng ist es hier, verdammt eng sogar - und das gehört sich auch so! Schließlich rühmt sich die Mata-Hari-Bar selbst als die „kleinste schönste Bar Nürnbergs“. Mit ihren etwa 20 Quadratmetern, die zu zwei Dritteln vom Tresen beherrscht werden, ist sie zumindest die kleinste Bar Nürnbergs. Seit 20 Jahren gehört die Kneipe in der Weißgerbergasse zum Nürnberger Nachtleben und wird alle Jahre wieder als Geheimtipp gehandelt.

Mit Discokugel an der Decke, Spiegeln an den Wänden und Bildern der niederländischen Nackttänzerin und Spionin Mata Hari lädt die Bar an vier Abenden pro Woche in ihr Fachwerkgemäuer ein. Hintern an Hintern dürfen sich die Gäste auf den Barhockern niederlassen und dabei fleißig mit dem Kopf nicken. Denn musiktechnisch wird geschrammelt und gezupft: Punk, Grunge, Rock’n’Roll, Indie und Crossover mischen sich in die Gehörgänge des Mata-Hari-Volks.

Bei der Live-Konzert-Reihe „Wohnzimmermusik“ performen internationale Musiker, wobei auch hier Gitarrensounds dominieren, und die Herren von der Singer/Songwriter-Fraktion kommen zu Wort und Klampfe. An diesen Abenden wird es richtig kuschelig. Auf einer dreieinhalb Quadratmeter kleinen „Bühne“ heizen die Künstler dem Publikum ein – es soll schon eine Fünf-Mann-Band samt Drums und Kontrabass hier aufgespielt haben.

In jedem Fall kann die (Mini)-Bar mit einem beachtlichen Getränke-Arsenal angeben – über 200 Drinks stehen auf der Karte, darunter allein 40 unterschiedliche Wisk(e)ys und Malts. Aber auch Cola, Mate, Cocktails und Bier reichen sie den Gästen hier. Die Preise der feinen Gesöffe bewegen sich dabei im Durchschnitt des Nürnberger Nachtlebens. Gediegen kann man das kühle Blonde in diesem Lädchen aber nur unter der Woche genießen, denn an den Wochenenden quillt die Bar über.

In jedem Fall lohnt sich ein Blick nach links und rechts an der Theke, denn die Gäste könnten unterschiedlicher nicht sein. Vom bärtigen Hipster bis zum Metaler mit Matte, vom Jura-Studenten bis zum Kfz-Mechaniker – für alle ist die Mata-Hari eine Hausnummer. Höchst auffallend ist die Geschlechter-Verteilung – fast nur Jungs laufen auf: hinter dem Tresen, vor dem Tresen, am Mikrofon, am DJ-Pult. Also Ladys: Auf, auf, hier herrscht Gleichstellungsbedarf!

Die nächste Wohnzimmer-Musik findet übrigens am 14. April mit „Die Barracudas“ ab 20 Uhr statt. Mehr Infos unter www.mataharibar.de/live.html

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