Was lockt wo im Knoblauchsland?

23.1.2017, 08:00 Uhr
Was lockt wo im Knoblauchsland?

© Foto: Eduard Weigert

Der Wettbewerb

Jedes neue Schuljahr schreibt die psd-Bank in Nürnberg den Wettbewerb „Ideen machen Schule“ aus. Gesucht werden möglichst tolle Vorschläge, wie man das Schulleben aufpeppen kann. Das Preisgeld beträgt insgesamt 30 000 Euro. Verteilt wird es unter den Einsenderteams, die bei einem Online-Voting die meisten Stimmen bekommen beziehungsweise von einer Jury ausgewählt wurden. Diesmal wurden mehr als 60 Ideen eingereicht.

Das Siegerteam

Mit 5000 Euro kann die 9. Klasse der Friedrich-Staedtler-Mittelschule im Nürnberger Norden den dicksten Batzen einstreichen. Ihr Projekt heißt „Sinnvolle Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche im Knoblauchsland“.

Stellvertretend für ihre Mitschüler erzählen Leon, Danny und Stephan (alle 14), wie es dazu kam, dass sich die Klasse überhaupt an dem Wettbewerb beteiligt hat: Ihre Lehrerin Carolin Hoffmann-Barnikel kam eines Tages ins Klassenzimmer, legte die Ausschreibung auf den Tisch und sagte: „So, da machen wir jetzt mit, lasst euch was einfallen.“ Und zwar etwas, das gute Chancen bei dem Wettbewerb hat und außerdem zum Jahresmotto der Schule passen soll: „Unsere Heimat, unsere Stadt und unsere Schule“.

Und dann fing die Klasse an, zu hirnen und zu diskutieren. Carolin Hoffmann-Barnikel gab den Schülern sogar in der Schule Zeit dafür. „Das hat Spaß gemacht“, sagt Danny, „denn so ein Projekt ist immer besser als normaler Unterricht.“ Herausgekommen ist folgender Plan: Wir sammeln wichtige und interessante Informationen darüber, was Kinder und Jugendliche im Knoblauchsland in ihrer Freizeit so alles unternehmen können. Und diese Infos fassen wir mit möglichst vielen Fotos und Videos auf einer Homepage zusammen.

Die Idee

Was soll alles drauf auf die Homepage? Ein paar Beispiele: Wo können Kinder und Jugendliche günstig eine Kleinigkeit essen? Klar, ins Restaurant „Altes Forsthaus“ in Neunhof werden nicht viele Jugendliche aus dem Knoblauchsland gehen, wenn sie sich in ihrer Freizeit treffen wollen. Schon eher in eine Eisdiele! Aber wo ist da eine? Wie sieht es da drinnen aus? Was gibt es dort Besonderes?

Welche Freizeitmöglichkeiten haben Kinder und Jugendliche in ihrer unmittelbaren Umgebung? Die Halfpipe in Reutles kennen wohl die meisten. Aber wo kann man auch noch von seinem Board fallen? Wie weit ist es dorthin? Wie kommt man dahin? Und welche Aktivitäten locken sonst noch?

Klar, Fußball gibt es in fast jedem Sportverein. Aber welche Sportarten werden noch angeboten? Welche sind für Kinder und Jugendliche besonders gut geeignet? Wohin kann man mal zum Schnuppertraining kommen?

Und damit das Ganze nicht nur auf Spaß fixiert ist, kommen auch ernste Fragen vor: Welche Betriebe gibt es im Knoblauchsland? Welche Ausbildungsberufe kann man dort erlernen?

Die Umsetzung

„Mit dem Preisgeld wollen wir vor allem eine Kamera und einen Laptop kaufen“, erklären Leon, Danny und Stephan: „Mit der Kamera machen wir die Fotos und die Filme, und mit dem Laptop gestalten wir dann die Homepage.“ Und Lehrerin Carolin Hoffmann-Barnikel erläutert, wie sie an die nötigen Inhalte kommen. „Die Schüler werden zum Beispiel Experten befragen, Nutzungskarten zeichnen und Informationstexte schreiben.“ Und bevor das alles auf die Homepage kommt, soll es bei einer Ausstellung in der Schule präsentiert werden.

Die weiteren Gewinner:

Außer der 9. Klasse der Friedrich-Staedtler-Mittelschule in Nürnberg bekommen folgende andere Schulen/ Klassen Preisgelder für ihre Wettbewerbsideen:

die Bartholomäus-Grundschule Nürnberg 3500 Euro für ein „Spiele-für-Viele-Café“;

die Grundschule Ziegelstein jeweils 2000 Euro für die AG Bauen und Experimentieren und für das Klassenprojekt Lego WeDo 2.0;

die Mittelschule Insel Schütt in Nürnberg 2000 Euro für die Idee „fit sein, fit bleiben, fit werden“;

die Grundschule Fischbach 2000 Euro für das Projekt „Völlig durchgecheckt! Sicher durch die Mathewelt“;

die Farrnbach-Grundschule Burgfarrnbach 1800 Euro für „Das Märchen von der Wohlfühloase“;

das Willstätter-Gymnasium Nürnberg 1500 Euro für das Konzept, den Schulgarten mit Wild- und Gartenkräutern zu bepflanzen;

das Staatliche Berufliche Schulzentrum Gunzenhausen 1500 Euro für ein Stelzenprojekt;

das Gymnasium Herzogenaurach 1500 Euro für „Urban Gardening“ sowie 1200 Euro für das Projekt „Geodätische Architektur nach Richard Buckminster Fuller“;

die Friedrich-Wilhelm-Herschel-Grundschule Nürnberg 1000 Euro für den Plan „Schüler gestalten das Vorschuljahr der Vorschüler“;

das Pirckheimer-Gymnasium Nürnberg 1000 Euro für die Neugestaltung des Meditationsraumes;

das Johannes-Scharrer-Gymnasium Nürnberg 1000 Euro für seine Filmklasse.

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