Welcher Job passt wohl zu mir?

Sich richtig einzuschätzen, ist gar nicht so einfach: Wie sehen mich Freunde, Verwandte und Arbeitskollegen? Welche Stärken habe ich? Passen meine Eigenschaften und Interessen zu meinem Berufswunsch? Mit Hilfe des Profilpasses ist das kein Problem.

„Du kannst mehr“ lautet das Motto, das sich der Profilpass auf die Fahnen schreibt. Was kann ich? Worin bin ich gut? Wo liegen meine Interessen? Auf diese Fragen sollen konkrete Antworten folgen. Das Programm wurde vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung und dem Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung mit Hilfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für junge Menschen, aber auch für Erwachsene entwickelt.

Coach Joachim Severin konnte durch seine Beratung schon Erfolge verzeichnen. „Einige Teilnehmer haben festgestellt, dass ihr Job nicht das ist, was sie eigentlich wollen. Wir haben gemeinsam viel nachgedacht und diskutiert, Modelle entwickelt, was man sich zutraut“, sagt er, und, dass es wichtig sei, seine eigenen Kompetenzen noch besser in den Beruf einzubringen als bisher.

Stärken benennen

Doch viele junge Leute wissen gar nicht genau, wo ihre Kompetenzen liegen. „Mit dem Profilpass checkt man erst mal sein Leben ab, also Familie, Freizeit, Freunde, Ausbildung und Job. Dann geht es um die Stärken. Was tue ich genau? Was gerne? Wie sehe ich mich? Wie sehen mich andere Menschen?“, erläutert Joachim Severin das Vorgehen. Übungen zu den Themen Interessen, Wünsche und Ziele runden das Programm ab.

Um den Auszubildenden und Umschülern vor Augen zu halten, was sie können, wer sie unterstützt oder gar behindert, hat der Coach zum Beispiel einen Workshop in der Nürnberger Firma Rema veranstaltet. Daniel, der sich gerade zum Immobilienkaufmann umschulen lässt, hat dabei seine Stärken kennengelernt und achtet jetzt mehr darauf, wie er sich am Telefon gibt.

Julia dagegen hat sich in den Tests bereits ähnlich eingeschätzt: „Einiges habe ich schon gewusst, zum Beispiel, dass Freundinnen mir Energie rauben, obwohl ich sie gerne mag. Das ist mir nun aber bewusster geworden, ich halte nun mehr Abstand zu ihnen“, erzählt sie. „Eigentlich sollte sich jeder mal diese Fragen stellen, die im Profilpass auftauchen. Sie regen an, sich über so manche Dinge Gedanken zu machen.“

Joachim Severin findet es toll, dass der Geschäftsführer von Rema seinen neuen Mitarbeitern diese Workshops ermöglicht hat, um persönlich weiterzukommen. „Selbst- und Fremdeinschätzung helfen dabei, ein realistisches Bild der eigenen Stärken zu entwickeln. Dieser Teil war besonders interessant, da viele Stärken oder Eigenschaften zu Tage kamen, die den Teilnehmern gar nicht bewusst waren“, sagt er.

Den Profilpass gibt es übrigens ab der 8. Klasse Mittelschule, er wird aber auch in Gymnasien und an Universitäten genutzt. Schließlich ist es sinnvoll, sich rechtzeitig darüber zu informieren, was man in seinem angepeilten Beruf arbeiten muss und dafür können sollte.

Auf der Webseite www.du-kannst-mehr.net findet ihr Infos zum Profilpass und den dazugehörigen Seminaren.