Welt aus Plastik

25.3.2015, 10:00 Uhr
Welt aus Plastik

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Egal, ob Flasche, Kuscheltier oder Joghurtbecher – in unserer Welt ist es allgegenwärtig: Plastik. Wir leben förmlich in einer Welt aus Plastik, und das, obwohl Plastik alles andere als ressourcenschonend oder umweltfreundlich ist.

Plastik ist kein natürlicher Rohstoff und im Vergleich zu Papier viel schwieriger zu recyceln. Zurück bleibt immer noch etwa ein Prozent Kunststoff, der nicht verwertbar ist. Plastik wird zu 56 Prozent verbrannt, um Energie zu gewinnen. Dabei braucht man aber moderne Filteranlagen, um Abgase und Abfälle auszufiltern, die sonst als kleinste Schmutzteilchen durch die Luft schwirren.

Stichwort Verpackung: 38 Prozent aller Kunststoffe wird hierfür verwendet. Aber im Vergleich zu Holz, Metall, Textilien und Glas wird Plastik als Verpackung selten wiederverwendet und landet stattdessen sofort im Müll. Mehrwegflaschen aus Kunststoff werden nur acht Mal wiederbefüllt, während Glasflaschen 20 Mal in Umlauf kommen. Die Nachfrage nach Plastikflaschen ist also deutlich höher, die billige Produktion auch.

Wenn man Stofftaschen und Plastiktüten vergleicht, stellt man fest: Plastiktüten reißen schneller, sind meist kostenlos und in Massen erhältlich, da sie billig produziert werden. Quantität statt Qualität. Gleichzeitig verbraucht man für die Tütenherstellung wertvolle Ressourcen.

Ein weiteres Problem ist, dass es in vielen Ländern weder ein Pfandsystem noch Mülltrennung gibt. Die Umweltverschmutzung ist riesig. Mittlerweile gibt es an manchen Stellen im Meer sechs bis 60 Mal mehr Plastik als Plankton, beklagen Umweltschützer.

Fische, Robben oder Schildkröten verwechseln Plastik mit Plankton oder anderer Nahrung, fressen sich daran satt – und verenden elendig. In der Mitte des Pazifiks ist ein riesiger Strudel aus Plastikmüll entstanden, in dessen Zentrum etwa drei Millionen Tonnen Kunststoff schwimmen.

Aber nicht nur im Meer, sondern auch in unserer Blutbahn sind oft schon winzige Plastikteilchen nachweisbar, darunter auch sogenannte Weichmacher aus Plastikflaschen. Manche Plastikteile können Krebs erregen, unfruchtbar machen oder Allergien hervorrufen.

Immerhin: Einige Länder reagieren mit Verboten und Strafgebühren für Plastiktüten, die Europäische Union will die Tüten höher besteuern und somit den Verbrauch senken. Aber das grundsätzliche Problem wird damit nicht gelöst. Die Tüten sind nur die Verpackung des ganzen Problems. Und eine Welt ohne Plastik ist heute undenkbar.

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