Wie groß ist die Lawinengefahr heute?

14.1.2017, 09:00 Uhr
Wie groß ist die Lawinengefahr heute?

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Schaut Christoph Mitterer auf seinen Computer, sieht er meist Berge. „Das sind die Bilder, die uns mehrere Kameras über das Internet von verschiedenen Gipfeln liefern“, sagt er. Er kann immer sehen, wie es gerade dort aussieht. Und wie das Wetter ist.

Die Berge interessieren ihn aber nicht nur, weil er dort gerne unterwegs ist. Christoph Mitterer ist Lawinen-Experte und arbeitet in der Lawinen-Warnzentrale in München. Dort entsteht im Winter jeden Tag ein besonderer Bericht.

In dem lesen etwa Skifahrer und Wanderer nach, wo in den Bergen Lawinen-Gefahr besteht. „Um diesen zu erstellen, muss man sich mit dem Wetter und den Bergen auskennen“, sagt Christoph Mitterer. Und natürlich mit Schnee.

Das Büro der Lawinen-Warnzentrale ist in der Stadt. Damit die Experten trotzdem wissen, wie es in den Bergen aussieht, haben sie Kameras. Außerdem gibt es eine Menge Leute, die in den Bergen unterwegs sind. Sie beobachten das Wetter und untersuchen den Schnee.

„Das sind zum Beispiel die Wirte von Berghütten, Bergführer oder Menschen, die bei der Bergbahn arbeiten“, sagt der Experte. In den verschiedenen Berg-Regionen sind es über 300 Menschen, die den Fachleuten in München Infos geben.

Wie groß ist die Lawinengefahr heute?

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Diese Informationen sollten die Experten in der Stadt aber auch erreichen. Kommt Christoph Mitterer morgens um halb sechs in sein Büro, greift er erst mal zum Telefon. Er ruft einige der Beobachter an. „Sie geben mir zum Beispiel die Temperatur durch, oder wie viel Schnee gefallen ist“, sagt der Fachmann.

All die Informationen gibt Christoph Mitterer in seinen Computer ein. Dort kommen auch die Daten von Wetter-Messstationen an. „Die Stationen messen automatisch den Wind, die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und den Niederschlag – also zum Beispiel Regen oder Schnee.“ Mit diesen Daten schätzen die Fachleute dann ein, wie groß die Lawinen-Gefahr gerade für eine Region ist.

Hat der Fachmann alle Infos zusammen, schreibt er einen kurzen Bericht. Darin steht etwa, wo an einem Tag die Gefahr besteht, dass Lawinen abrutschen könnten.

Dazu vergeben die Experten die Zahlen von eins bis fünf. Eins bedeutet: Die Gefahr, dass eine Lawine abgeht, ist gering. Fünf dagegen heißt: Die Gefahr ist sehr groß.

Verteilen die Experten für eine Gegend eine hohe Warnstufe, werden wiederum Fachleute vor Ort aktiv. Sie sperren dann zum Beispiel Straßen oder Pisten ab – damit niemandem etwas passiert.

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