Wie leben Bienen und wie ticken sie?

31.5.2015, 17:48 Uhr
Wie leben Bienen und wie ticken sie?

© Foto: Horst Linke

„Ein Bienenvolk besteht aus ungefähr 50 000 Bienen“, erklärt Joachim Zierow, Imker vom Zeidlerverein für Nürnberg und Umgegend. „Jedes Volk lebt in einem eigenen Bienenstock. Und jede Biene hat eine spezielle Aufgabe.“

Interessiert beobachten die Schüler der Mittelschule St. Leonhard das Bienengewusel auf den Waben. Joachim Zierow und seine vier Imker-Kollegen haben zwei Rahmen voller sechseckiger Waben mitgebracht, auf denen die Bienen herumkrabbeln. In den Waben aus Bienenwachs lagern die Insekten ihren Honig oder die Königin verwendet sie, um ihre Eier dort abzulegen.

Eine richtige Bienenkönigin sehen, das wollen viele Kinder. „Dann sucht sie doch mal“, fordert Joachim die Schüler auf. So schwer ist das gar nicht: Die Bienenkönigin ist mit einem blauen Punkt gekennzeichnet. „Und sie ist größer als die anderen Bienen“, stellt Aisha aus einer 2. Klasse fest. Sie und ihre Freundin Sude finden besonders spannend, wie Bienen Honig produzieren.

Friedliche Tiere

Nicht alle Schüler sind fasziniert von den summenden Insekten. Einige haben auch Angst. Dass man sich vor Bienen nicht fürchten muss, haben die Siebtklässlerinnen Nicole und Hayat ihren Mitschülern erklärt: „Bienen sind keine aggressiven Tiere. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen“, wissen die beiden Schulsanitäterinnen.

Sie geben ihren Mitschülern Tipps, wie sie sich den Tieren gegenüber am besten verhalten sollen. „Fuchtelt nicht wild mit den Händen, wenn eine Biene in eurer Nähe ist oder sich auf euren Arm setzt“, rät Hayat den anderen Kindern, „streicht sie einfach vorsichtig weg.“

Wenn eine Biene zusticht, bleibt der Stachel in der Haut stecken. Er hat Widerhaken. Sobald das Insekt versucht loszukommen, reißt es seinen ganzen Stechapparat samt Giftblase heraus. Die Biene stirbt an ihren Verletzungen. „Wenn ihr gestochen werdet, zieht ihr den Stachel am besten vorsichtig mit einer Pinzette heraus. Wichtig ist, dass ihr die Giftblase dabei nicht quetscht, weil sie sonst noch mehr Gift in die Wunde pumpt“, erklärt Nicole.

Vor einem Stich brauchen sich die Schüler aber nicht fürchten. Die Bienen in der Schulturnhalle sind in einem Holzkasten mit Plexiglasfenstern sicher verstaut.

„Bekommen die Bienen da überhaupt Luft?“, sorgen sich Aisha und Sude. „Klar, hier an der Seite gibt es eine Luftzufuhr“, beruhigt Joachim Zierow die Mädchen. Den fleißigen Insekten soll es schließlich gut gehen. Sie produzieren nämlich nicht nur Honig.

Bienen bestäuben auch Pflanzen, während sie von Blume zu Blume fliegen und Nektar sammeln. „Das ist für uns Menschen besonders wichtig. Denn viele Obst- und Gemüsepflanzen werden von Bienen bestäubt“, erklärt die Imkerin Nadine Frank den Schülern.

In Zukunft sollen auf dem Schulgelände auch Wildbienen und andere Insekten ein Zuhause bekommen. Deshalb sind ein paar Jungs in der Schulwerkstatt fleißig am Werkeln: „Wir bauen ein Insektenhotel“, sagt Waldemar. „Ich habe mich freiwillig gemeldet, weil mir Werken Spaß macht und außerdem helfen wir so den Bienen und anderen Insekten.“

Der Holzrahmen ist schon fast fertig. „Wir befüllen noch die verschiedenen Fächer. Zum Beispiel mit Bambus und alten Baumstämmen“, erklärt Emirhan. Die Jungs haben während des Projekttags ein Insektenhotel fertiggestellt. Das soll aber nicht das einzige bleiben.

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