Wie sieht ein Motor für Raumschiffe aus?

8.3.2019, 17:56 Uhr
Wie sieht ein Motor für Raumschiffe aus?

© Foto: privat

Ob Raumschiffe bald mit seinem Antrieb ins All fliegen? Zugegeben, bis dahin ist es noch ein sehr weiter Weg. Doch die Forscher an der Uni in Erlangen hat Wladimir Urban schon überzeugt. Der 18-jährige Schüler, der auf das Willstätter Gymnasium in Nürnberg geht, ist einer der jungen Forscher, die beim German Young Physicists‘ Tournament (GYPT) mitgemacht haben.

Übersetzt bedeutet das: Wettbewerb deutscher junger Physiker. Der Regionalentscheid fand am Schülerforschungszentrum der Uni in Erlangen statt. Die Sieger fuhren am 8. März zum Bundeswettbewerb nach Bad Honnef in Nordrhein-Westfalen, bei dem zwei sogar eine Silbermedaille erreichten.

Einer von ihnen ist Wladimir. Seit November forscht er an seinem Projekt. 17 Physik-Rätsel stellten die Veranstalter den Schülern. Jeder durfte sich dann eines aussuchen. Der Nürnberger hat sich für den "Corona-Motor" entschieden. Das Besondere: "Den Motor gibt es so noch gar nicht, er ist kaum erforscht", erklärt Wladimir.

Der Antrieb funktioniert elektrostatisch. Er erzeugt mit Hilfe von elektrischen Feldern Energie. Ein elektrisches Feld entsteht zum Beispiel, wenn man mit einem Luftballon über seine Haare reibt.

Der Motor benötigt deshalb nur sehr wenig Energie, um zu funktionieren. Daher könnte er unter anderem in der Raumfahrt eingesetzt werden. Denn bei einer Rakete gibt es nur wenig Speichermöglichkeiten.

Seinen Name hat der Corona-Motor übrigens von einem lila Leuchtkranz, der durch die Spannung über der Maschine erscheint, verrät der junge Physiker. Corona ist lateinisch und bedeutet Kranz.

Fast jeden Abend nach der Schule hat Wladimir an seinem Projekt gearbeitet. Und es hat sich gelohnt: Mit seinem Vortrag hat er die Jury im Schülerforschungszentrum der Uni überzeugt und den 2. Platz erobert. Dasselbe hat er auch beim Bundesentscheid in Bad Honnef geschafft. Glückwunsch!

WM ist das Ziel

Ganz oben auf dem Treppchen im Regionalfinale stand Thomas Kornalik vom Ehrenbürg Gymnasium in Forchheim, der wie Wladimir nun eine Silbermedaille bekommen hat. Nach Bad Honnef fuhren außerdem Lara Reinhold, Arthur Cash, Anna Klose und Mourice Marim. Sie alle gehen auf das Willstätter-Gymnasium.

Sieger des German Young Physicists’ Tournament (GYPT), der deutschen Physikmeisterschaft für Jugendliche, wurden Berin Becic (17) vom Frankenwald-Gymnasium in Kronach, Saskia Drechsel (16) vom Glückauf-Gymnasium, Dippoldiswalde und Frederik Gareis (18), ebenfalls Frankenwald-Gymnasium in Kronach. Sie stehen nun in der Nationalauswahl für das Team, das Deutschland bei der Physik-WM vertritt.

Vor diesem Wettbewerb haben alle Schüler großen Respekt: "Ich werde jeden Tag in den Ferien arbeiten", sagte Wladimir vor dem Bundesfinale. Er hoffte, fit genug für Bad Honnef zu sein. Auch wenn es für die WM nicht gereicht hat, kann er stolz auf den 2. Platz sein. Kollege Thomas Kornalik aus Forchheim hat noch die Chance auf das WM-Team: Er darf zum Auswahl-Workshop für den internationalen Wettbewerb.

Keine Kommentare