Wie viel sind zehn Prozent?

Nürnberg - Studentin Cornelia verrät im Interview, warum Mathematik im Alltag wichtig ist.

Cornelia, du hast schon vielen Schülern in Mathe geholfen. Warum hassen so viele dieses Fach?

Cornelia Bencker: Ich denke, weil vielen Angst vor Mathe gemacht wird. Da gibt’s eine schlechte Note oder die Schüler kommen nicht zurecht und schon setzt sich Angst fest.

 

Was kann man gegen diese Angst tun?

Cornelia: Am besten ist es, auf den Schüler einzeln zuzugehen. Das ist im Klassenverband schwierig. Aber der Lehrer könnte im Umgang mit Noten und Kritik konstruktiver umgehen. Es sollte nicht heißen: Du bist komplett faul. Sondern: Du hast dieses Thema oder diese Aufgabe nicht verstanden. Die Schüler sollten nicht pauschal urteilen, dass sie schlecht in Mathe sind und es nie können werden.

 

Was fasziniert dich an der Mathematik?

Cornelia: Ich habe Spaß daran, mit Zahlen herumzuspielen, und interessiere mich für die Hintergründe. Zum Beispiel wie man die Mathematik im Alltag anwenden kann. Spannend finde ich auch, wie im Computer Graphen entstehen und welche Bilder man darin erkennen kann.

 

Das mit dem Alltag musst du noch mal näher erläutern. Was kann man denn mit Mathe nach der Schule anfangen?

Cornelia: In technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen braucht man auf jeden Fall Mathe. Und jeder braucht ein mathematisches Grundverständnis fürs Leben. Vor Prozentrechnung etwa haben viele Schüler Angst, aber die braucht man im Alltag relativ häufig. Geometrische Figuren helfen bei der Raumvorstellung. Wenn ihr etwa euer Zimmer anders einrichten wollt, ist es hilfreich, sich einen maßstabsgerechten Plan zu zeichnen. Mit diesem könnt ihr euch besser vorstellen, wie die Möbelstücke im Raum gut aufgeteilt sind.

 

Wo liegen deiner Erfahrung nach die größten Probleme?

Cornelia: Es fängt schon früh an, beim Umstellen von Gleichungen, die man nach der Variablen x auflösen soll. Viele Schüler lernen den Stoff auswendig, aber das funktioniert nicht. Und die meisten verlieren auch den Blick fürs Wesentliche. Man sollte sich immer fragen: Was ist wichtig für diese Aufgabe?