Willow Child statt Trip Down Memory Lane

4.2.2017, 10:00 Uhr
Willow Child statt Trip Down Memory Lane

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„Dahinter steckt eine relativ einfache Geschichte“, holt Bassist Javier Zulauf aus. „Trip Down Memory Lane wurde vor zwei Jahren als Coverband gegründet. Damals hat der Name noch mehr Sinn gegeben. Da wir inzwischen aber ausschließlich eigene Musik spielen, haben wir die Entscheidung getroffen, mit der Veröffentlichung unserer ersten EP den Namen zu ändern. Es ist der Beginn einer neuen Ära, wir haben uns verändert und wollen was Neues anfangen.“

So kann man Eva Kohl (Gesang, Gitarre), Jonas Hartmann (Orgel, Gitarre), David Kohl (Schlagzeug) und Javier Zulauf (Bass) künftig unter dem Namen Willow Child erleben. Link in die Bandvergangenheit ist der Titel der EP: Die wird „Trip Down Memory Lane“ heißen und ist der erste Tonträger der noch jungen Erlanger Formation.

Auf dem Minialbum finden sich die sechs ersten eigenen Lieder, die die Musiker geschrieben und vorigen Herbst in den Red Audio Studios in Herzogenaurach aufgenommen haben. Damit schließt sich ein Kreis, und die Zukunft liegt weit offen vor den jungen Musikern. Die Platte markiert den Übergang: die Zeit zwischen Coverband und der eigenen Karriere. Aktuell haben Willow Child gar keine Fremdkompositionen mehr im Live-Programm.

So weit, so gut. Willow Child haben sich mit Haut und Haar, Sound und Optik dem guten alten Rocksound der 1960er und 70er Jahre verschrieben. Manche sprechen von Classic-Rock, andere von Blues- und Retro-Rock, doch die Helden sind dieselben: Led Zeppelin, Janis Joplin, Jimi Hendrix, dazu ein wenig Stones und ZZ-Top und natürlich Deep Purple und The Doors wegen der markanten Orgel.

Willow Child statt Trip Down Memory Lane

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Vergleiche sind ja immer nur Versuche, einen Verständnisanker zu werfen. Wie man es aber auch dreht und wendet: Die vier Erlanger – zwischen 21 und 26 Jahren alt – sind viel zu jung für den Sound, den sie spielen. Uralte Seele, gefangen in jungen Körpern? Oder wie kommt’s? Javier lächelt. „Der Vater von Eva und David macht seit den 60er Jahren diese Musik und ist auch Gründungsmitglied der Erlanger Rockinitiative.

Die zwei haben klassische Rockmusik also quasi originär eingepflanzt bekommen. Ansonsten bist du heute, wenn du handgemachte Musik machen willst, schnell überfordert. „Wir leben in einer Zeit, die sehr schnell ist und uns multimedia-mäßig völlig überfordert. Bands wie The Cream hingegen sind damals aufgestanden und haben Musik gemacht. Die haben keine Mails gecheckt und nicht sofort mitgekriegt, was in der Welt los ist. Wir hingegen machen heute Musik parallel zu einem Zeitgeist, der unseren Intellekt eigentlich überfordert.“

Gearbeitet wird bei Willow Child im Teamwork, und Javier wundert sich selbst, wie gut das funktioniert. „Wenn es um kreative Prozesse geht, sind wir immer alle eingebunden. Ideen werden in den Raum geworfen und gemeinsam ausgearbeitet. Die klassische Aufteilung wie in anderen Bands gibt es bei uns nicht, und mir ist aktuell kein einziger Song bewusst, den ein Einzelner geschrieben hat.“

Wie geht es weiter mit Willow Child? Im Sommer stehen einige kleinere Festivals an. Highlight wird natürlich der Auftritt bei Rock im Park im Juni.

Am Freitag, 10. Februar, treten Willow Child mit Filistine und Voodoo Chile Experience im MuZClub, Fürther Straße 63, in Nürnberg, auf; 20 Uhr. www.facebook.com/WillowChildOfficial

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