S-Bahn-Baustelle in Oberasbach liegt voll im Zeitplan

OBERASBACH - Großbaustellen machen selten Freude. Sind doch – neben dem Lärm – Verkehrsbehinderungen und Zeitverzögerungen in der Regel unvermeidliche Begleiter. Ganz anders am S-BahnHalt Oberasbach. Laut Stadtbaumeister Peter Kleinlein läuft hier alles nach Plan, und das, obwohl gleich zwei Baufirmen kräftig am arbeiten sind, die eine im Auftrag der Stadt, die andere im Auftrag der Bahn.

In einem eleganten Rechtsschwung führt die neue Bachstraße vom Kreisel in Alt-Oberasbach kommend an die Bahngleise. Rund 70 Meter vor der erst kürzlich eingeschobenen Brücke, über die bereits die Züge donnern, endet die Asphalttragschicht allerdings, danach geht die Trasse in eine Sandwüste über.

Zufrieden betrachtet Peter Kleinlein den Bagger in der Durchfahrt, dessen Schaufel sich in den felsigen Untergrund frisst. Oberasbachs Bauamtsleiter war lange Zeit skeptisch, ob der Verkehr noch heuer die Bahnlinie auf der neuen Verbindung würde unterqueren können, die Bach- und Rudolfstraße miteinander verknüpft. Doch jetzt ist er optimistisch. Nach ein paar Koordinationsproblemen laufe alles sehr gut: „Wir können vor Weihnachten in Betrieb gehen.“ Sprich, der Verkehr wird dann vom Altort zur Petershöhe und in die umgekehrte Richtung rollen.

Rund 550 Meter Straße werden dann neu gebaut sein, rund ein Fünftel allein auf Kosten der Stadt, den Rest teilen sich Kommune, Bund und DB. 40 Prozent haben die Arbeiter, die Mitte März begonnen haben, nach Kleinleins Worten beim Straßenbau bereits erledigt. Beim Leitungsbau – die Stadt lässt zwei Kanäle und eine Wasserleitung verlegen – sind sogar schon 70 Prozent geschafft.

Westlich des alten Bahnübergangs, den Autofahrer derzeit noch von der neuen Straße abzweigend über eine 20 Meter lange Schotterpiste erreichen, sind bereits die Bahnsteige des künftigen Haltepunkts zu sehen. Dafür ist die DB zuständig. Genau wie für die Brückenbauwerke. Auch durch die Unterquerung für Fußgänger und Radfahrer könnte man schon laufen oder rollen, würden nicht noch die Treppen fehlen. Überall sind Bautrupps am werkeln.

Sobald die Stufen nördlich und südlich der Gleise den Zugang zum Tunnel ermöglichen, hat das letzte Stündlein des Bahnübergangs Bachstraße geschlagen. Dann senken sich die Halbschranken ein letztes Mal. Ab Ende September wird der verkehrstechnische Gefahrenpunkt geschlossen. Der bisherige Park & Ride-Platz bleibt, um zwei bis drei Stellflächen reduziert, bestehen. Ein Stück daneben finden sich künftig zwei überdachte Fahrradständer, die von der Süd- auf die Nordseite der Gleise verlegt werden.

Hoffen auf Zuschüsse

Zukunftsmusik ist die neue P & R-Fläche mit 22 Plätzen ebenfalls nördlich des Bahndamms, dort stehen derzeit noch gelbe Baucontainer. Oberasbach hofft dafür auf Zuschüsse seitens des Freistaats, entsprechende Anträge wurden vergangene Woche gestellt. Auch der Fuß- und Radweg entlang der Bachstraße muss noch warten. Und erst wenn die Bahn die Rampen fertiggestellt hat, kann die Stadt auf der Südseite den Neubau des Abschnitts Rudolfstraße/Neusiedlerweg angehen.

Der Bachstraße fehlt außerdem noch die sogenannte Asphalttragschicht, sie kommt vor Weihnachten. Die Fläche zwischen Straßentrasse und Bahndamm wird zudem als ein Teil des notwendigen ökologischen Ausgleichs renaturiert.