Sauber: Perez beerbt Heidfeld

4.10.2010, 22:00 Uhr
Sauber: Perez beerbt Heidfeld

© AFP

Mit dem Vizemeister der Nachwuchsklasse GP2 band sich gleich auch das mexikanische Telekommunikationsunternehmen Telmex an Sauber. Über Heidfeld war in der Pressemitteilung des Rennstalls nichts zu lesen.

Vielmehr stellte Teamchef Peter Sauber fest: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und bin überzeugt, dass wir im kommenden Jahr mit Sergio Perez und Kamui Kobayashi eine schlagkräftige Fahrerpaarung haben werden.“

Allerdings hatten Heidfeld und auch Sauber von Beginn an nach der Rückkehr des Mönchengladbachers für die letzten fünf Saisonrennen betont, dass die Situation für das kommende Jahr völlig offen sei. Heidfeld hatte nach dem BMW-Aus in der Formel 1 als Ersatzfahrer bei MercedesGP angeheuert, dann wechselte er während der laufenden Saison als Testpilot zum künftigen Reifenausrüster Pirelli, ehe er vor dem Großen Preis von Singapur zu Sauber zurückkehrte. „Ich gehe davon aus, auch in Zukunft in der Formel 1 anzutreten“, sagte er vor seinem Comeback-Rennen bereits mit Blick auf 2011. Beim Nachtrennen wurde ihm dann eine Kollision mit Rekordweltmeister Michael Schumacher zum Verhängnis, der 33-jährige Heidfeld schied in seinem 170. Grand Prix vorzeitig aus.

Deutsches Duo Heidfeld & Sutil bei Renault?

Spekulationen zufolge könnte Heidfeld neben seinem deutschen Landsmann Adrian Sutil einer der Kandidaten bei Renault sein, sollte sich die französische Équipe nach der aktuellen Saison von ihrem russischen Fahrer Witali Petrow trennen. Zu den Gerüchten sagte Teamchef Eric Boullier am Montag auf der offiziellen Formel-1- Homepage: „Nun muss ich meine Worte sehr sorgfältig wählen.“ Man habe momentan keinen direkten Kontakt und die Türe sei auch nicht offen. „Aber wir haben signalisiert, dass sie sich unter gewissen Umständen öffnen könnte.“

Begünstigt haben dürfte das erste Perez-Engagement als Stammfahrer die Zusammenarbeit zwischen dem mexikanischen Telekommunikationsanbieter und Sauber. Das Auto ist mangels Sponsoren in dieser Saison fast gänzlich weiß. „Sergio hat sich in den vergangenen Jahren laufend gesteigert. Er hat in dieser Saison in der GP2 sehr kämpferische Rennen gezeigt und bewiesen, dass er reif ist für den Schritt in die Formel 1“, erklärte Sauber seine Entscheidung. „Es ist mir klar, dass das eine große Herausforderung und Verantwortung ist. Ich nehme sie gerne an, und ich bin stolz, mein Land in der höchsten Rennsportkategorie zu repräsentieren“, betonte Perez: „Ich möchte mich bei Peter Sauber für sein Vertrauen in mich bedanken. Ich werde alles tun, um diese großartige Chance zu nutzen.“