Schnelleres Internet kommt 2015

CADOLZBURG - Im kommenden Jahr will die Marktgemeinde Cadolzburg in die Breitbandversorgung der Ortsteile Greimersdorf, Roßendorf, Gonnersdorf und Steinbach investieren. Aus Kostengründen müssen allerdings Zautendorf und Pleikershof auf schnelleres Internet verzichten.

Cadolzburg nutzt mit dem Ausbau des Breitbandkabelnetzes ein Förderprogramm des Freistaats Bayern. Weil der geplante Ausbau im Gemeindegebiet wie berichtet die Förderrichtlinien erfüllt, rechnet Bürgermeister Bernd Obst mit einem Zuschuss von 60 Prozent. Die Gesamtkosten werden aktuell auf 340 000 Euro geschätzt. Nach Eingang der Fördermittel müsste die Kommune selbst 136 000 Euro berappen.

Der Ausbau verspricht eine Übertragungsleistung von bis zu 50 Megabit in der Sekunde. Nach der Investition müssen sich nur noch kleinere Ortsteile Cadolzburgs mit einer geringeren Übertragungsleistung begnügen. In Zautendorf sind laut Auskunft der Verwaltung aktuell drei bis sechs Megabit pro Sekunde möglich. In weiteren Randgebieten sind es immerhin sechs bis zehn Megabit.

Einige Bewohner aus Zautendorf und Pleikershof hatten zwar bei der Gemeinde angefragt, warum sie sich nicht in dem Ausbaugebiet befänden. Doch lediglich Hermann Zempel (SPD) votierte für die Mehrausgaben in ihrem Sinne. „Es kann nicht sein, dass die Dritte Welt in Zautendorf und Pleikershof anfängt“, packte Zempel seine Forderung in drastische Worte. Immerhin wohnten in Pleikershof fünf Familien, die nicht als „Bürger zweiter Klasse“ behandelt und um ihre Daseinsvorsorge gebracht werden dürften.

Alle anderen Mitglieder des Gemeinderats waren sich hingegen einig, dass die Kosten in der aktuellen Haushaltslage nicht zu schultern seien. Laut Verwaltung stünde in Pleikershof der wirtschaftliche Aufwand aufgrund der geringen Anzahl an Nutzerhaushalten in keinem Verhältnis.

Bei einer Ausweitung der Versorgung hätten sich die Gesamtkosten um 136 000 Euro erhöht, für weitere Randgebiete um insgesamt 424 000 Euro. „Ich sehe keine Möglichkeit, diese Beträge im Haushalt unterzubringen“, sagte Bürgermeister Bernd Obst. Außerdem seien die Ortsteile kein Entwicklungsgebiet, da ja schon eine Internetverbindung im Megabit-Bereich vorhanden sei. Der Gemeinderat will in einigen Jahren wieder überprüfen, ob sich ein Ausbau der Versorgung in den Randgebieten lohne und die Maßnahme bezahlbar sei.