Schwartz hadert mit seiner Entlassung beim Club

11.5.2017, 17:51 Uhr
Ex-Clubtrainer Alois Schwartz blickt mit gemischten Gefühlen auf seine Zeit in Nürnberg zurück.

© Sportfoto Zink / WoZi Ex-Clubtrainer Alois Schwartz blickt mit gemischten Gefühlen auf seine Zeit in Nürnberg zurück.

Alois Schwartz ist davon überzeugt, einen guten Job beim 1. FC Nürnberg gemacht zu haben. "Natürlich habe ich Fehler gemacht - aber das große Ganze hat gemessen an den Umständen gepasst", sagte der 50-Jährige in einem Interview, das am Donnerstag im kicker erschienen ist.

Auf die Frage hin, ob er seine Entlassung nachvollziehen könne, antwortete Schwartz: "Ehrlich gesagt nein." Schwartz musste Anfang März nach einer Niederlage im Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth seinen Posten beim Club räumen und Platz für seinen Nachfolger Michael Köllner machen. "Es ist leider nicht gelungen, die notwendige Stabilität zu gewährleisten, die wir uns erhofft hatten", begründete Sportvorstand Andreas Bornemann seinerzeit den Schritt. Der Club stand zu diesem Zeitpunkt in Liga zwei auf dem vorletzten Platz der Rückrundentabelle und drohte in akute Abstiegsgefahr zu geraten. Mittlerweile hat Köllner das Ruder herumgerissen, der Klassenerhalt ist gesichert.

Kritik an Bornemann

"Ich sollte nach der verlorenen Relegation und dem Abgang von reichlich Offensivqualität den Club stabilisieren und gleichzeitig möglichst viele junge Spieler einbauen - was ich mit einem Lukas Mühl, Cedric Teuchert, Patrick Kammerbauer, Dennis Lippert oder Abdelhamid Sabiri auch gerne umgesetzt habe", erläuterte Schwartz, der unlängst unter Trainer Christian Streich eine Woche beim SC Freiburg hospitiert hat, in dem Interview. Dass es vor seiner Entlassung fußballerisch unrund lief und mehrere Spiele verloren gingen, erklärte der 50-Jährige mit "Schwankungen", die nach dem Abgang von Guido Burgstaller in der Winterpause bei einer "ganz jungen Mannschaft" völlig normal seien. "Unglücklicherweise ereilte uns dann das Verletzungspech, in Fürth, meinem letzten Spiel, fehlten zehn Spieler."

Auch wenn Schwartz beteuerte, dass er nicht nachtreten wolle, übte er Kritik am Vorgehen der Vereinsführung, und - darauf angesprochen - auch indirekt an der Zusammenarbeit mit dem damaligen U-21-Coach Köllner. "Generell hätte ich mir in der Öffentlichkeit schon etwas mehr Rückendeckung gewünscht", äußerte er sich in Richtung Bornemann. Aus seiner Zeit als U-23-Trainer beim FCK wisse er zudem, wie eine gute Zusammenarbeit "zwischen diesen beiden Bereichen" aussehe.

Auch bei der Kommunikation fühlte er sich etwas alleine gelassen. Intern habe es immer geheißen, dass man Geduld haben müsse und auch werde. "Warum dies nach außen nicht klar kommuniziert wurde, dürfen Sie mich nicht fragen", so Schwartz.

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