Sirenengeheul im Oberland: Strohballen brennen lichterloh

18.7.2012, 09:46 Uhr
Sirenengeheul im Oberland: Strohballen brennen lichterloh

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Um 2.54 Uhr am heutigen Morgen wurden die Bürger in Marloffstein und Uttenreuth von Sirenengeheul aus den Betten gerissen. An der Straße zwischen Marloffstein und Uttenreuth brannte ein mächtiger Haufen mit 300 Strohballen lichterloh. Sie waren auf eine Wiese etwa 30 Meter neben einer Feldscheune gelagert und gehören dem Marloffsteiner Landwirt Josef Kohlmann. Der steht fassungslos, wegen einer Hüftoperation auf Krücken gestützt, neben dem brennenden Haufen. „Als ich die Sirenen gehört habe, da habe ich gleich rausgeschaut und gesehen, dass es bei uns brennt“, berichtet er den EN.

 

Er habe zunächst an seine Feldscheune gedacht, die gut 1000 Meter vom Hof entfernt steht. Darin seien etwa 80 Bullen und jede Menge Heu, sagt er. Aber die Scheune war glücklicherweise nicht betroffen, wohl auch, weil das Feuer frühzeitig entdeckt worden war und die ersten Einsatzkräfte schnell zur Stelle waren. Drei Jugendliche hätten es gemeldet, sagt der Landwirt.

Als das Ausmaß des Feuers klar war, wurden neben Marloffstein und Uttenreuth auch noch die Wehren aus Spardorf und Buckenhof alarmiert. Zudem rückte der Schlauchwagen aus Heroldsberg an, weil das Löschwasser von weit her geholt werden musste. Denn es gibt in der Nähe der Feldscheune keinen Hydranten.

Eine 1,5 Kilometer lange Schlauchleitung wurde entlang der Straße bis nach Marloffstein gelegt. Zudem wurden offene Gewässer angezapft. Weil das Wasser noch immer nicht reichte holte ein Landwirt mit seiner Odeltonne Nachschub aus einem Löschteich in Marloffstein und füllte einen Ententeich neben der Feldscheune auf, aus der ebenfalls Löschwasser entnommen wurde. Da die Strohballen fest gepresst waren, gestalteten sich die Löschen äußerst schwierig. Die Glut hatte sich bereits ins Innere des mächtigen Haufens gefressen. Darum wurde ein Bagger vom THW Baiersdorf geholt, der die brennenden Ballen auseinanderzog.

Später kam auch noch ein Bagger eines Unternehmers aus Bräuningshof zur Hilfe. Insgesamt waren laut Feuerwehr-Pressesprecher Thomas Birkner mehr als 70 Kräfte im Einsatz, die mit fünf C-Rohren und einem B-Rohr mit schwerem Atemschutz ausgerüstet gegen die Flammen kämpften. Die Versorgung der Einsatzkräfte mit Essen und Trinken übernahm das BRK. Ein Hubschrauber der Polizei kreise in der Nähe des Brandortes. Er suchte nach verdächtigen Personen.

Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass ein Feuerteufel sein Unwesen treibt. Die Straße zwischen Marloffstein und Uttenreuth war stundenlang gesperrt. Der Einsatz dauerte bis weit in den Tag hinein. Später wurde auch noch eine Brandwache aufgestellt.

Karte: Hier brannte es in den letzten Wochen

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