Spitzenkandidat für das Nürnberger Land ist Thomas Beyer

27.1.2013, 17:41 Uhr
Spitzenkandidat für das Nürnberger Land ist Thomas Beyer

© Krieger

Neuer alter Abgeordneter soll Thomas Beyer werden, den die Delegierten mit 100 Prozent der Stimmen wieder zu ihrem Spitzenkandidaten kürten. Als Direktkandidat für den Bezirkstag wurde Michael Groß aus Röthenbach nominiert.

„Gratuliere, du hast eine geschlossene Mehrheit hinter dir“, sagte der stellvertretende Landrat Norbert Reh nach Bekanntgabe des Ergebnisses zu einem sichtlich erfreuten Thomas Beyer, der die Delegierten in der Karl- Diehl-Halle in Röthenbach zuvor in einer kämpferischen Rede auf die Wahlen und die nächste Legislaturperiode eingestimmt hatte.

"Politik der Beliebigkeit"

62 der insgesamt 72 stimmberechtigten Delegierten aus dem Stimmkreisbezirk sowie etliche Gäste waren zu der Konferenz gekommen und applaudierten der Rede Beyers, der in einem Rückblick Bilanz seiner politischen Arbeit zog und dabei auch mit Seitenhieben auf die Regierungskoalition aus CSU und FDP nicht sparte, die in den vergangenen fünf Jahren eine „Politik der Beliebigkeit“ gemacht habe.

Alles in allem seien seine Arbeit und die der SPD trotz Oppositionsbank erfolgreich gewesen, sagte der 49-jährige Henfenfelder. In Bezug auf den Landkreis verwies er auf Projekte wie die Schnaittachtalbahn, für deren Sanierung und zeitgemäßen Ausbau er sich erfolgreich eingesetzt habe.

Nach gesundheitlichen Problemen im Herbst fühle er sich fit für den Wahlmarathon und wolle in den Wahlkampf mit den Kernthemen der SPD – soziale Gerechtigkeit und gleiche Bildungschancen für alle – ziehen, so der Jurist. Denn ein Land, in dem Armut noch immer ein substanzielles Thema sei und in dem Bildung vom Einkommen der Eltern abhängig sei, sei noch nicht sozial, meinte Beyer, der seit 2003 für die SPD im Landtag sitzt und seit 2011 wirtschaftspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion ist.

Mindestlöhne seien eines der Kernthemen, für die er sich einsetzen werde. Soziale Politik, ein fairer Umgang mit den Schwachen in der Gesellschaft, das ist auch das Thema von Michael Groß, den die Delegierten mit 58 Stimmen zum Kandidaten für die Bezirkstagswahl kürten. Der 43-jährige Theologe, der seit sieben Jahren an der Spitze des Caritasverbands Nürnberger Land steht, kennt die Arbeit im Bezirkstag bereits als Sachverständiger der Sozialverbände.

Als solcher hat er sich gemeinsam mit Bezirksrat Fritz Körber 2011 erfolgreich gegen Kürzungen im Haushalt bei der Versorgung behinderter Menschen eingesetzt – mit einer Demo von 500 Rollstuhlfahrern vor dem Bezirksrathaus in Ansbach.

Der scheidende Bezirksrat Fritz Körber, der nach 31 Jahren nicht mehr für das Regionalparlament kandidiert, lobte Groß als „Streiter für soziale Gerechtigkeit“. Er sei ein „hervorragendes Personalangebot“ an die Bürger im Nürnberger Land.

Auch bei den Wahlen für die Listenkandidaten gab es keine Überraschungen. Die 52-jährige Röthenbacherin Irmgard Nagel, stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins, wurde mit 56 Stimmen zur Listenkandidatin für die Landtagswahl nominiert. Als Listenkandidatin für den Bezirkstag nominierten die Delegierten mit 56 von 62 Stimmen die SPD-Unterbezirksvorsitzende Martina Baumann. Gegenkandidaten für die Nominierungen gab es keine.

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