0:1 gegen Bochum: Quaschner quält den Club

26.2.2017, 15:00 Uhr
Unterschiedliche Gefühlswelten: Während Georg Margreitter nach Nürnberger Gegentor ausgiebig mault, ist die Stimmungslager bei den Bochumern Nils Quaschner und Johannes Wurtz natürlich eine ganz andere.

© Sportfoto Zink / WoZi Unterschiedliche Gefühlswelten: Während Georg Margreitter nach Nürnberger Gegentor ausgiebig mault, ist die Stimmungslager bei den Bochumern Nils Quaschner und Johannes Wurtz natürlich eine ganz andere.

Der 1. FC Nürnberg hat auch das dritte Heimspiel des Jahres nicht gewinnen könne: Gegen den VfL Bochum verlor die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz mit 0:1.

Mittelfeldmannschaft gegen Mittelfeldmannschaft

Wie es aussieht, wenn zwei Mannschaften taktische Vorgaben mal taktische Vorgaben sein lassen, hatten der 1. FC Nürnberg und der VfL Bochum im Hinspiel eindrucksvoll aufgeführt: 5:4 stand es damals am Ende einer wilden Partie für den VfL, und in Nürnberg wurden erstmals Zweifel laut, ob die Zusammenarbeit mit Alois Schwartz eine sein würde, die länger hält. Ein halbes Fußballjahr später ist Schwartz immer noch Trainer in Nürnberg, der Club hat sich unter seiner Anleitung stabilisiert, wirklich glücklich ist rund um den Verein dennoch niemand, weil ihnen im angehenden Frühling die Saisonziele schon abhandengekommen sind. Der 1. FC Nürnberg empfing als Mittelfeldmannschaft die Mittelfeldmannschaft aus Bochum – und so sah das dann vor 25.700 Zuschauern potentiellen EM-Stadion des Jahres 2024 auch aus.

Man könnte das diszipliniert nennen, was die beiden Mannschaften bis lange in den ersten Durchgang hinein dem Publikum anboten – uninspiriert wäre eine andere Möglichkeit. 23 Minuten dauerte es, ehe die Nürnberger, bei denen kurzfristig Möhwald (Magen-Darm-Grippe), Ondrej Petrak (Adduktorenprobleme) und Lucas Hufnagel (muskuläre Probleme) ausfielen, ein wenig Spielwitz andeuteten: Tobias Kempe führte einen Freistoß schnell aus, Patrick Kammerbauer flankte und Lukas Mühl scheiterte mit seiner Direktabnahme an Manuel Riemann im Bochumer Tor.

Schwartz hatte im Sturm Tim Matavz an die Seite von Rurik Gislason gestellt – der Isländer machte in der ersten Halbzeit den besseren Eindruck. Mit seinem zweiten Distanzschuss scheiterte Gislason nach 25 Minuten erneut an Riemann. Der Club wirkte nun überlegen und hätte in Führung gehen können, als Matavz nach einem Doppelpass mit Hanno Behrens im Strafraum auftauchte. Aber auch der Slowene fand seinen Meister in Riemann.

Die Nürnberger Gelegenheiten animierten nun dummerweise die Gäste dazu, die Angelegenheit ebenfalls etwas ernster zu nehmen. Nach 33 Minuten und einer Hereingabe von rechts schoss Johannes Wurtz spektakulär, scheiterte aber mit seinem Seitfallzieher am Pfosten. Eine Minute später, Bochum hatte Gefallen gefunden an dieser Angriffs-Variante, stand es 0:1, weil Nils Quaschner die Vorarbeit von rechts aus elf Metern eindrucksvoll und über den Umweg Torlatte zum ersten Treffer des Nachmittags ins Nürnberger Gehäuse beförderte.

Lippert fällt vorne und hinten auf

Zu Beginn des zweiten Durchgangs deutete der Club die Lust auf den Ausgleichstreffer zumindest an, als Riemann einen Distanzschuss von Lippert mit Mühe zur Ecke lenkte – es folgte dann aber eine Wiederholung des unspektakulären Teils der ersten Hälfte. Nürnberg war bemüht, hatte aber keine Ideen, wie man den Bochumern gefährlich werden könnte. Daran änderte sich auch nichts, als Shawn Parker den diesmal glücklosen Abdelhamid Sabiri ersetzte (61.).

Ein paar Chancen hatte der FCN dann zwar doch noch - doch der VfL auf der Gegenseite, als Lippert den Ball vor der Torlinie klärte (89.), verbuchte wohl die in dieser Phase beste Gelegenheit. 29 Spiele in Folge hatte der VfL zuletzt immer ein Gegentor quittieren müssen – in Nürnberg endete diese schlimme Serie. Besondere taktische Kniffe ihres Trainers Gertjan Verbeek hatten sie dafür nicht nötig.

+++ Der Live-Ticker zum Nachleiden +++

1. FC Nürnberg: Kirschbaum - Kammerbauer, Hovland (77. Teuchert), Margreitter, Lippert - Behrens, Mühl - Kempe, Sabiri (61. Parker) - Gislason (77. Ishak), Matavz

VfL Bochum: Riemann - Gyamerah (73. Dawidowicz), Hoogland, Bastians, Rieble - Wydra, Losilla - Gündüz, Wurtz, Quaschner (65. Saglam) - Mlapa (86. Canouse)

Tore: 0:1 Quaschner (35.) | Gelbe Karten: Mühl - Gyamerah | Schiedsrichter: Sather (Grimma) | Zuschauer: 25.700.

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