0:2! Die Ice Tigers kriseln auch in Krefeld weiter

30.11.2018, 21:49 Uhr
Im Oktober 2018 setzten die Ice Tigers dem Gehäuse der Pinguone zu, im November 2018 müssen sie in Krefeld in ein 0:2 einwilligen.

© Sportfoto Zink / ThHa Im Oktober 2018 setzten die Ice Tigers dem Gehäuse der Pinguone zu, im November 2018 müssen sie in Krefeld in ein 0:2 einwilligen.

Der Begriff des "Sechs-Punkte-Spiels" hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Ein "geflügeltes Wort in Mannschaftssportarten" sei das, "tatsächlich bekommt auch in einem Sechs-Punkte-Spiel der Sieger nur drei Punkte", heißt es in der Erklärung, die sogar mit einigen Rechenbeispielen versehen ist. Für die Thomas Sabo Ice Tigers stand am Freitagabend ein solches an, dass sie nicht mehr als maximal drei Punkte aus Krefeld würden entführen können, war ihnen natürlich schon vor dem ersten Bully klar.

Gegen 21.45 Uhr stand allerdings fest, dass die Ice Tigers die Heimreise aus Nordrhein-Westfalen ohne einen einzigen Zähler antreten müssen. Nach dem 1:4 am Mittwoch bei den Kölner Haien verlor Nürnberg auch in Krefeld mit 0:2 - die Pinguine bauten damit den Abstand auf die seit längerem kriselnde ehemalige Spitzenmannschaft schon auf elf Punkte aus.

"Komplett verschlafen" 

Der Abend begann für die Ice Tigers wie schon zwei Tage zuvor. Diesmal dauerte es zwar ein paar bisschen länger als noch in Köln, wo der Puck schon nach 40 Sekunden erstmals im Nürnberger Tor lag - doch nach viereinhalb Minuten jubelte Krefeld. Die Zuteilung in der Nürnberger Defensive stimmte mal wieder nicht, Marcus Weber gestikulierte noch und versuchte vergeblich, einen Bewacher für Philipp Kuhnekath zu finden, der allerdings völlig alleingelassen zum 1:0 einschieben durfte (5. Minute).

Selbstvertrauen gab dieser abermals frühe Gegentreffer den verunsicherten Tigern freilich nicht, wie schwer der Rucksack ist, mit dem sie momentan über das Eis fahren, zeigte sich in mehreren Situationen. In Überzahl kam Taylor Aronson frei vor dem Tor zum Schuss, seine Direktabnahme flog allerdings am Pfosten vorbei – was auch Chris Brown nicht mehr ändern konnte, der den Puck aber immerhin ein paar Millimeter näher in Richtung des Tores brachte (16.).

In die Kabine gingen die Ice Tigers deshalb mit einem Rückstand, "komplett verschlafen" hätten sie diesen ersten Durchgang, befand Nürnbergs Verteidiger Tim Bender, "es ist unfassbar".

In der Kabine wachten sie anschließend allerdings wieder auf, wer noch immer im Halbschlaf über das Eis skatete, der wurde spätestens durch Tim Millers Pfostenschuss aus seiner Lethargie gerissen. Nach diesem Schock dauerte es noch ein paar Minuten, bis alle Nürnberger sich zusammenrissen und zurück ins Spiel fanden. Brandon Segal verfehlte das Ziel bei einem Konter nur knapp (29.), danach durften sich die Ice Tigers bei Torhüter Andreas Jenike bedanken, der trotz zuletzt schwächerer Leistungen das Vertrauen bekam – und dieses mehrmals rechtfertigte.

Alu ärgert Gilbert 

Auch in doppelter Unterzahl verteidigte Nürnberg gut, auf der anderen Seite der Eisfläche verpassten sowohl Jason Bast (36.) als auch Tom Gilbert, der nur den Pfosten traf (40.), den Ausgleich. Stattdessen kurvte Krefelds Greger Hanson einmal ums Nürnberger Tor und versuchte einen Schuss - der von Philippe Dupuis‘ Schläger abgefälscht im hohen Bogen zum 2:0 ins Tor fiel (46.).

Wer nach diesem nächsten Nackenschlag in die Gesichter der Nürnberger blickte, der wusste: Krefelds Sieg würde nicht mehr in Gefahr geraten. Genau so kam es. Am Sonntag um 14 Uhr (Arena) steht gegen Düsseldorf das nächste "Sechs-Punkte-Spiel" an. 

Nürnberg: Jenike; Aronson/Weber, Gilbert/Festerling, Grosse/Bender; Reimer/Weiß/Pföderl, Segal/Dupuis/Fox, Brown/Acton/Bast, Kislinger/Bassen/Alanov. Schiedsrichter: Klein/Piechaczek. - Zuschauer: 4350. – Tore: 1:0 Kuhnekath (4:23), 2:0 Hanson (45:02). - Strafen: 6 – 6.

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