0:2 gegen den Letzten: Ice Tigers unterliegen Schwenningen

18.11.2018, 16:24 Uhr
Selbst gegen den Tabellenletzten gelang den Ice Tigers vor heimischer Kulisse kein Sieg.

© Sportfoto Zink / ThHa Selbst gegen den Tabellenletzten gelang den Ice Tigers vor heimischer Kulisse kein Sieg.

36 Minuten und 24 Sekunden waren gespielt. Auf der Tribüne waren die ersten Zuschauer weggenickt und augenscheinlich auch auf der Bank, als Stefano Giliati selbstständig die Strafbanktür öffnete und zurück aufs Eis taumelte, um sich mit Dane Fox einen sehr kurzen Faustkampf zu liefern. Der Kanadier verschwand mit 31 Strafminuten unter der Dusche, die Schiedsrichter ließen ihm in der zweiten Drittelpause die zweite fällige Spieldauerdisziplinarstrafe zukommen und seine Bilanz auf 51 Minuten anwachsen. In einer Liga wie der DEL reicht das noch nicht zum Rekord, für den Höhepunkt der Saison der Ice Tigers schon.

Das lässt sich natürlich nur schreiben, weil sich niemand verletzt hat und weil man die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, dass der Disziplinarausschuss der DEL Giliati für eine solche Comedy-Einlage sperren wird. Ansonsten aber sind die Ice Tigers auf dem Tiefpunkt angekommen. Mit einem 7:1 gegen Iserlohn hatten sie sich in die Deutschland Cup-Pause verabschiedet, in der Pause offenkundig sinnvoll und hart trainiert – umso enttäuschender war der leidenschaftslose Auftritt an der Nordseeküste. Das 1:2 bei den Fischtown Pinguins sah nicht nach Neustart, sondern nach Verschärfung der Krise aus. Noch besorgniserregender war nur das 0:2 gegen Schwenningen am Sonntag.

Thompson sorgte für einen Neustart

Der bislang in der DEL zuweilen nicht konkurrenzfähige Gegner scheint seine Krise dagegen überwunden zu haben. Am Donnerstag zuvor hatten die Wild Wings im Schwarzwald Meister München in der Verlängerung niedergerungen. Am Sonntag präsentierte sich eine Mannschaft, die sich wieder auf einen überragenden Torhüter Dustin Strahlmeier verlassen konnte.

In Schwenningen hatte man sich wie in Nürnberg vom Cheftrainer getrennt. Anders als in Nürnberg sprang aber der Sportdirektor nur kurze Zeit ein. Jürgen Rumrich holte derweil einen neuen Trainer. Paul Thompson, ein guter Freund vom in Nürnberg so schmerzlich vermissten Rob Wilson, übernahm und sorgte offenbar tatsächlich für einen Neustart. Fünf Punkte am ersten Wochenende mit Spielen gegen München und in Nürnberg, das ist nicht weniger als eine Sensation.

Ice Tigers-Fans haben "die Schnauze voll"

Dabei hatten die Ice Tigers genau das verhindern wollen. Die Gastgeber dominierten das erste Drittel, zwangen ihre Gäste zu drei geahndeten Fouls in Folge. Das erste der Power-Plays hätte man auch kaum besser spielen können, es fehlte nur das Tor. Das schoss Marcel Kurth in der 18. Minute. Danach war das Spiel vorbei. Nürnberg fand in keiner Szene, in der der Puck beteiligt war, zu jener Aggressivität zurück, die nötig ist, um in der DEL ein Spiel zu gewinnen.

Schwenningen verteidigte ordentlich, bis die Schlussminuten anbrachen war das genug. Anthony Rech zirkelte den Puck in der 59. Minute an der Fanghand vom guten Niklas Treutle vorbei ins Tor. Zumindest die Südkurve reagierte sofort: "Wir haben die Schnauze voll", schrien die Fans. Eine späte Nürnberger Auszeit und eine weitere sinnlose Prügelei zwischen Shawn Lalonde und Dominik Bohac später war das Spiel vorbei und ein weiterer Tiefpunkt erreicht.

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