3:6! Auch Iserlohn irritiert die Ice Tigers

19.10.2018, 22:08 Uhr
Chancenwucher: Leo Pföderl (Archivbild) und seine Ice Tigers kassierten im Sauerland eine vermeidbare Niederlage.

© Roland Fengler Chancenwucher: Leo Pföderl (Archivbild) und seine Ice Tigers kassierten im Sauerland eine vermeidbare Niederlage.

Als der Dienstag zum Mittwoch wurde, da dachte Martin Jiranek schon ein paar Tage weiter. „Das nächste Wochenende“, sagte der Trainer der Ice Tigers, sei „verdammt wichtig“. Seine Mannschaft war da gerade gegen den Außenseiter Rouen aus der Champions Hockey League ausgeschieden, die volle Konzentration gilt ab jetzt wieder der Liga. In dieser gibt es für Nürnberg schon zu einem außergewöhnlich frühen Zeitpunkt wichtige Spiele – die Saison verlief bislang ja nicht so, wie man sich das vorgestellt hat.

Der erste sportliche Wettkampf eines wichtigen Wochenendes stand am Freitagabend an. Bei den Iserlohn Roosters, die ähnlich schwach gestartet sind, verlor Nürnberg allerdings mit 3:6 (0:3, 2:2, 1:1)

Dämpfer direkt nach Anpfiff

Am stimmungsvollen Seilersee dauerte es nicht einmal zwei Minuten, bis die Zuschauer den Lautstärkeregler noch ein bisschen nach rechts drehten. Nach einem Nürnberger Angriff konterte Iserlohn, Travis Turnbull passte zu Lean Bergmann, der zum 1:0 traf. Danach durften die Ice Tigers fast vier Minuten mit einem Mann weniger spielen, es war mal wieder eine Möglichkeit, in einem trainingsarmen und intensiven Monat am Unterzahlspiel zu arbeiten. Das gelang ihnen auch sehr gut, dann aber jubelte wieder Iserlohn: Der frühere Nürnberger Sasa Martinovic zog zum Bullykreis, zog ab: 2:0. Mit dem Tempo und Spielwitz der Roosters kam Nürnberg in den folgenden Minuten kaum zurecht, 19 Sekunden vor Ende des ersten Drittels belohnte sich Iserlohn abermals. Bergmann erkämpfte sich gegen Nürnbergs Jason Bast den Puck, zog zur Mitte und ließ Andreas Jenike keine Chance.

Aufgeben wollten sich die Ice Tigers aber auch nach einer kurzen Atempause nicht, 74 Sekunden nach Beginn des zweiten Durchgangs erinnerte sich Chris Brown daran, dass er am Seilersee schon einige Tore geschossen hatte – und traf zum 1:3. Die Freude darüber währte allerdings nur weitere 29 Sekunden. Iserlohns Topscorer Anthony Camara spielte sich problemlos durch die Nürnberger Defensive und legte Louie Caporusso den nächsten Treffer auf.

Mehr Schüsse, aber weniger Tore

Nürnberg aber bewies, dass der vielzitierte Charakter der Mannschaft stimmt, die Gäste stemmten sich gegen die drohende Niederlage, erarbeiteten sich immer wieder Möglichkeiten, eine nutzte der junge Max Kislinger nach 28 Minuten. Es ging munter hin und her, Weidner traf zum 5:2 für Iserlohn – und Martin Jiranek entschied sich dazu, Torhüter Jenike vom Eis zu nehmen. Der zerbrach wutentbrannt seinen Schläger, es war ein symptomatisches Bild.

Im Schlussdrittel tat Nürnberg weiter alles, hatte irgendwann sogar mehr Schüsse als Iserlohn – jubeln durften aber zehn Minuten vor Schluss die Roosters: Michael Clarke stellte auf 6:2, Sekundenbruchteile vor Schluss betrieb Brandon Segal noch etwas Ergebniskorrektur.

Nürnberg: Jenike (32. Treutle); Jurcina/Weber, Gilbert/Aronson, Lalonde/Bender, Stephan; Reimer/Acton/Pföderl, Brown/Buck/Bast; Segal/Dupuis/Weiß, Kislinger/Bassen/Alanov. Schiedsrichter: Hurtik/Iwert. – Tore: 1:0 Berglund (1:58), 2:0 Martinovic (11:28), 3:0 Berglund (19:41), 3:1 Brown (21:14), 4:1 Caporusso (21:43), 4:2 Kislinger (27:19), 5:2 Weidner (31:40), 6:2 Clarke (49:16), 6:3 Segal (59:59). – Strafen: 2 - 10.

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