1:1 gegen Duisburg - Einmal Gjasula ist für Fürth nicht genug

19.2.2016, 20:24 Uhr
Drin! Jurgen Gjasula verabschiedete die alte Haupttribüne im Ronhof mit einem verwandelten Elfmeter.

© Sportfoto Zink / WoZi Drin! Jurgen Gjasula verabschiedete die alte Haupttribüne im Ronhof mit einem verwandelten Elfmeter.

Ein bisschen Vor-Derby-Wehmut wehte vor der Partie gegen die Duisburger durch den Sportpark Ronhof - es war das letzte Heimspiel der SpVgg Greuther Fürth vor der alten Haupttribüne, nach dem Spiel wird sie Stück für Stück abgetragen. Das Spiel gegen den Tabellenletzten selbst ließ dagegen wenig Wehmut aufkommen, dazu ähnelte die Partie zu sehr dem "Abnutzungskampf", vor dem Kleeblatt-Coach Stefan Ruthenbeck gewarnt hatte.

Im Vergleich zum 2:1-Sieg beim FSV Frankfurt nahm Ruthenbeck keine Änderungen an der Startelf vor: Benedikt Röcker nahm wieder auf der Ersatzbank Platz, Maurice Hirsch begann erneut im defensiven Mittelfeld. Der wegen eines Außenband-Anrisses unter der Woche angeschlagene Marco Stiepermann konnte wie erwartet im rechten Mittelfeld auflaufen.

Die erste Chance des Spiels hatte die Spielvereinigung: Berisha ließ Zulj den Vortritt, der mit seinem Schuss aus zehn Metern in der dritten Minute aber nur das Außennetz traf. Ruthenbeck hatte einen mutigen Gegner erwartet, der nicht zu tief stehen würde und zumindest in der Anfangsphase versuchten die Zebras auch dieser Erwartung gerecht zu werden. Den Fürthern eröffnete das Räume, vor allem über Stiepermann auf der rechten Seite versuchten sie diese zu nutzen. Doch je länger die Partie dauerte, desto mehr drückte das Kleeblatt den MSV in die eigene Hälfte.

Nach 16 Minuten hatte Stiepermann die Gelegenheit zur Führung, seinen Schuss aus kurzer Distanz lenkte MSV-Keeper Michael Ratajczak mit einer Hand ab, Zulj hätte im Fünfmeterraum den Abpraller noch fast erwischt, rutschte aber am Ball vorbei. Vier Minuten später fügte Veton Berisha, der laut Statistik die meisten Torschüsse bei der SpVgg verzeichnen kann, dieser einen weiteren hinzu. Ratajczak konnte seinen wuchtigen Schuss aber übers Tor fausten. Kurz darauf konnte der Norweger, der seit zehn Spielen auf einen Treffer wartet, dann zumindest kurz jubeln. Nachdem Gjasula ihn geschickt hatte, schob Berisha den Ball am MSV-Keeper vorbei, doch Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hatte Berisha im Abseits gesehen – eine fragwürdige Entscheidung.

Gegen Ende der ersten Hälfte schafften es die Duisburger sich etwas zu befreien, was der Spielvereinigung Kontermöglichkeiten eröffnete, die jedoch schlampig zu Ende gespielt wurden. Caliguiri legte etwa in der 43. einen Sprint über das halbe Feld hin, nur um seinen Pass in Richtung Berisha in die Beine eines Duisburgers zu legen. Ohne Tore ging es in die Pause, für das Kleeblatt ein unbefriedigendes Ergebnis.

Noch unbefriedigender wurde es direkt nach Wiederanpfiff: Nach einem vermeintlichen Handspiel von Caliguiri gab es Freistoß gegen die Spielvereinigung, der Fürther Kapitän hatte den Arm allerdings angelegt. Den anschließenden Standard köpfte Stiepermann direkt in die Füße von Kevin Wolze, der den MSV mit seinem Distanzschuss in Führung brachte. Marcel Franke fälschte den Ball noch ab.

Vom Gegentor geschockt verlor die Spielvereinigung jetzt kurzzeitig den Faden, leistete sich vorne wie hinten unnötige Ballverluste und hatte Glück, dass die harmlosen Duisburger diese nicht bestraften. In der 55. Minute setzte Marcel Franke mit einem Kopfball nach einer Freistoßflanke knapp übers Tor ein erstes Lebenszeichen.

Zehn Minuten später stocherte sich Robert Zulj durch die Duisburger Abwehrreihe und wurde, frei vor MSV-Keeper Ratajczak, von James Holland an der Schulter festgehalten. Bibiana Steinhaus entschied auf Strafstoß und schickte den 15-fachen australischen Nationalspieler vom Feld. Den Elfmeter brachte Jurgen Gjasula in der linken Ecke unter, Ratajczak hatte sich für die andere entschieden. In der 72. setzte Stiepermann mit einem Schuss von der Strafraumkante neben das Tor, eine Minute später durfte Ronny Marcos, der für Gießelmann ins Spiel kam, sein Debüt für die Spielvereinigung feiern. Freis, der in dieser Saison gefährlichste Fürther hatte kurz darauf die Führung auf dem Fuß, doch der Winkel aus fünf Metern war zu spitz, um die hohe Flanke frei vor dem Torwart im Netz unterbringen zu können.

Acht Minuten vor dem Ende brachte Ruthenbeck mit Wurtz einen weiteren Offensivakteur. Doch auch er konnte dem Fürther Angriff nicht zu mehr Durchschlagskraft verhelfen, obwohl er in der 88. Minute noch die beste Möglichkeit der Schlussphase hatte, aber knapp verzog. Es blieb bei einem für die SpVgg enttäuschenden Remis. Die Gelegenheit zur Wiedergutmachung gibt es nächste Woche: "Wir wollen den Derbysieg", skandierten die Fans nach Spielende

+++ Hier der Live-Ticker zum Nachlesen +++

SpVgg Greuther Fürth: Mielitz - Heidinger, Caligiuri, Franke, Gießelmann (73. Marcos) - Hirsch (82. Wurtz), Gjasula - Stiepermann, Zulj, Freis (87. Davies) - Berisha

MSV Duisburg: Ratajczak - Feltscher , Bohl , Bajic , Poggenberg (76. Grote) - Holland , Albutat - Bröker (90. +1 Bomheuer) , Janjic , Wolze - Tomané (87. Meißner)

Tore: 0:1 Wolze (47.), 1:1 Gjasula (67.) | Gelbe Karten:  Gießelmann / Poggenberg | Rote Karte: Holland (66., Notbremse) | Schiedsrichterin: Steinhaus (Langenhagen) | Zuschauer: 8920

 

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