1:2-Pleite in Wolfsburg: Auswärtsserie der Ice Tigers gerissen

23.10.2016, 21:37 Uhr
In den Playoffs der vergangenen Spielzeit scheiterten die Ice Tigers an den Grizzlys im Halbfinale - auch die Revanche in der neuen Spielzeit ist nicht geglückt.

© dpa/Jens Wolf In den Playoffs der vergangenen Spielzeit scheiterten die Ice Tigers an den Grizzlys im Halbfinale - auch die Revanche in der neuen Spielzeit ist nicht geglückt.

Am Freitagabend war Rob Wilson vom Arenasprecher gefragt worden, ob es das jetzt gewesen sei, mit der Rotation im Tor der Thomas Sabo Ice Tigers, weil er Jochen Reimer doch gerade zum dritten Mal in Folge aufgeboten hatte. "No", sagte Wilson. Und: "Ich verstehe die Frage gar nicht." Am Sonntag saß Jochen Reimer in Wolfsburg auf der Bank.

An Andreas Jenike lag es allerdings nicht, dass die Ice Tigers erstmals in dieser Saison ohne einen Zähler nach Hause fahren mussten. Beim 1:2 in Wolfsburg fand Wilsons Mannschaft nicht die Balance zwischen konsequenter Defensivarbeit und gelegentlichem Offensivdrang. Und so traf beim ewigen Playoff-Rivalen nur Kapitän Patrick Reimer.

Reimers Führung reichte nicht

Wie bislang bei jedem Auswärtsspiel in dieser Saison traten die Ice Tigers zunächst auch in Wolfsburg selbstbewusst auf – wenn auch nicht so kompakt und diszipliniert, wie sich Wilson das gewünscht hätte. Nürnberg verbrachte schon im ersten Drittel zu viel Zeit in Unterzahl. Mit einem oder 45 Sekunden lang sogar mit zwei Mann weniger verteidigten die Ice Tigers jedoch konsequenter. Auf der anderen Seite bestätigte der Kapitän die Eishockey-Binsenweisheit, wonach Gutes geschieht, wenn man die Scheibe zum Tor bringt. Patrick Reimers Schuss war nicht präzise und auch nicht hart, wurde aber von einem Wolfsburger Schlittschuh ins Tor abgefälscht (12. Minute).

Jenike wurde derweil mit jeder Parade sicherer, gegen Alex Weiß reagierte er glänzend (9.), verhinderte so manche Chance schon im Entstehen durch seine schnelle Kelle. Seine Kollegen aus der Abteilung Angriff konnten den guten Eindruck vom Freitag nicht bestätigen, ein 84-sekündiges doppeltes Power-Play wurde vergeben. Marius Möchel und David Steckel erarbeiteten sich in der nächsten Unterzahlsituation gefährlichere Chancen (37.). Kurz vor der Pause klärte Jenike noch einmal stark gegen Mark Voakes (40.).

Wolfsburg dreht im letzten Drittel die Partie

Nach dem zweiten Wechsel genügte den Wolfsburgern ein einfacher Stellungsfehler zum Ausgleich. Oliver Mebus stand zu hoch, Verteidigerkollege Colten Teubert konnte nicht mehr retten, diesmal traf Weiß nach dem Querpass (42.). Der erste fatale Fehler, aber nicht der letzte.

Patrick Buzas fuhr zu nahe an Wolfsburgs Torhüter vorbei, Sebastian Vogl ließ sich effektvoll fallen, die Schiedsrichter zeigten eine Strafe an, Vogl flog auf die Bank, ein sechster Feldspieler aufs Eis. Die Ice Tigers reagierten passiv, Sebastian Furchner besorgte den Führungstreffer. Wolfsburg bot Nürnberg noch eine Chance: Andrew Kozek aber vergab einen 2-1-Konter.

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