1:4 vor eigener Kulisse: Adler überflügeln Ice Tigers

24.2.2019, 17:13 Uhr
1:4 vor eigener Kulisse: Adler überflügeln Ice Tigers

© Sportfoto Zink

Ausgerechnet Mannheim lässt die Fans der Thomas Sabo Ice Tigers sogar wieder ein bisschen an ihre Mannschaft glauben.Die Ice Tigers haben an diesem Sonntagnachmittag verloren. Mit 1:4 (0:1, 1:2, 0:1) auch deutlich. Das war gegen den historisch souveränen Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aber auch nicht anders zu erwarten. Nach den jüngsten vier Vorstellungen war allerdings nicht zu erwarten, dass sich die Ice Tigers Mannheim derart hartnäckig erwehren würden. Nürnberg zeigte vor 6696 Zuschauern erstmals seit dem spielfreien Wochenende Körpereinsatz (mitunter zu viel) und Stolz. Und wahrscheinlich lag das weniger an dem denkbar glücklichen 3:2 vom Freitag gegen die Düsseldorfer EG, sondern an der in der DNS dieses Klub hinterlegten Abneigung gegen die Adler. Für ein mögliches Wiedersehen ist es kein schlechtes Zeichen, dass sich auch dieser zuletzt so blutleere Jahrgang noch motivieren lässt.

Außergewöhnlich unterhaltsame Nachmittage beginnen oftmals mit strittigen Schiedsrichterentscheidungen: Das Duo Hunnius/Rantala hielt eine klare Behinderung von Denis Reul an Brandon Buck nicht für strafwürdig, wertete einen Ellbogencheck von Taylor Aronson gegen die Brust von David Wolf aber als Check gegen den Kopf. Und weil diese Ice Tigers dazu neigen, Kollegen auf der Strafbank nicht lange alleine sitzen zu lassen, sorgte Tommi Huhtala bei doppelter Mannheimer Überzahl technisch anspruchsvoll für die Führung (4. Minute). Nürnberg aber fühlte sich offenbar wieder einmal herausgefordert und reagierte zwar nicht mit druckvollem, offensivem Eishockey, aber immerhin mit engagiertem Zweikampfverhalten.

Ende der Hoffnung 

Mannheim dominierte, aber nicht so wie man das noch am Freitag hatte erwarten müssen. Mannheim erhöhte auch folgerichtig auf 2:0 durch Markus Eisenschmid (33., noch kurz zuvor waren wieder zwei Nürnberger auf der Strafbank gesessen). Die Fans aber durften hoffen. Vor allem als der in vielfacher Hinsicht auffällige Dane Fox die Vorarbeit von Jason Bast in ein Überzahltor veredelte (38.). Fox war einer jener Spieler, die immer wieder versuchten David Wolf zu provozieren. Tatsächlich aber ließ sich der Silbermedaillengewinner von Pyeongchang nur zum 1:3 provozieren (39.). Es war das Ende der Hoffnung.
 
Den Schlussabschnitt gestaltete Mannheim souverän. Chad Kolarik erhöhte den Spielstand noch einmal (54.). Nennenswerte Chancen hatten die Ice Tigers kaum mehr. Trotzdem war es ein überzeugender Auftritt, das macht die jüngsten Leistungen noch zweifelhafter. Eines ist seit diesem Nachmittag immerhin sicher: Krefeld wird Nürnberg in dieser Saison bei zwei ausstehenden Spieltagen nicht mehr überholen. Die Ice Tigers können mit mindestens zwei Spielen in der ersten Playoff-Runde planen.

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