2:2 gegen Hannover: Nürnbergs Joker Polter sticht

17.2.2013, 18:30 Uhr
2:2 gegen Hannover: Nürnbergs Joker Polter sticht

© Sportfoto Zink

Der Start in die Bundesliga-Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Hannover 96 war verheißungsvoll: Beide Mannschaften starteten schwungvoll und attackierten den Gegner bereits früh. Der Club machte zu Beginn den besseren Eindruck. Bereits in der zweiten Minute kam Nürnberg zum ersten Eckball der Partie. Doch der von Hiroshi Kiyotake hereingebrachte Ball fand keinen Abnehmer.

Dem 1. FCN war anzumerken, dass er seine starke Heimbilanz von sieben ungeschlagenen Spielen ausbauen wollte. Die erste richtig gute Möglichkeit hatte Tomas Pekhart (7. Minute): Javier Pinola wurde auf der linken Seite nach einem Ballgewinn im Mittelfeld geschickt und flankte in den Sechzehner auf Pekhart. Doch der Tscheche setzte sich im Zweikampf regelwidrig ein.

Von Hannover 96 war bis zur 16. Spielminute so gut wie gar nichts zu sehen. Doch dann setzte sich Didier Ya Konan auf rechts durch und legte den Ball in die Mitte auf Mohammed Abdellaoue , der den Ball aber verpasste. Fast im Gegenzug hatte der Club die riesige Chance zur Führung: Timmy Simons schickte Kiyotake mit einem herrlichen Pass in die Nahtstelle der 96-Abwehr auf die Reise. Der Japaner ließ noch Hannovers Johan Djourou aussteigen, verzog den anschließenden Schuss aber über das Gehäuse (19.).

Auch in der Folge hatte Hannover große Probleme mit dem Nürnberger Pressing. Der Club wirkte in den ersten 30 Minuten gedanklich schneller als der Europa-League-Teilnehmer und kam so immer wieder zu guten Möglichkeiten, wie auch in der 22. Minute als eine verunglückte Flanke von Markus Feulner bei Pinola landete. Der Argentinier schlug den Ball in den Fünf-Meter-Raum wo Pekhart bereits lauerte – aber den Ball verpasste.

Schäfer erst stark, dann chancenlos

Diese zweite Nürnberger Gelegenheit war offensichtlich der Weckruf für Hannover 96, denn nun wurden die Niedersachsen aktiver und nahmen am Spiel teil. Fast folgerichtig kamen die Gäste zu Chancen. In der 38. Minute rutschte ein Pander-Freistoß durch den Strafraum und landete bei Djourou, doch Raphael Schäfer konnte in letzter Sekunde noch klären. Nur drei Minuten später hatte aber auch der Kapitän keine Chance mehr, als Hannovers Szabolcs Huszti zu einfach durch die Nürnberger Abwehr dribbeln konnte und aus elf Metern eiskalt verwandelte.

0:1 aus Sicht des 1. FC Nürnberg stand es also zur Pause, weil der Club sich für den hohen Aufwand nicht belohnen konnte. Unverändert schickten Michael Wiesinger und Mirko Slomka ihre Mannschaften in die zweite Halbzeit. Nach Wiederanpfiff wurde deutlich, dass Nürnberg noch am späten Gegentreffer zu knabbern hatte. Es wollte nicht viel gelingen, während Hannover gefährlich vor Schäfer auftauchte. Doch dann hatte der Club in der 53. Minute einen Freistoß, den Edeltechniker Kiyotake ausführte. Seine Hereingabe fand den Kopf von Timm Klose, der die Flanke unhaltbar zum umjubelten Ausgleich verwandelte.

Kanazaki feiert Debüt

Club-Trainer Michael Wiesinger war das Unentschieden zu wenig, er brachte Neuzugang Mu Kanazaki in die Partie. Der Japaner fügte sich gleich prächtig ins Spiel ein, in dem er Markus Feulner frei spielte. Doch Feulners Torschuss rauschte knapp am Pfosten vorbei.

Hannover machte zu diesem Zeitpunkt nicht den Eindruck, als ob es der Mannschaft gelingen könnte, einen weiteren Treffer zu erzielen. Doch dann leistete sich Kiyotake im Vorwärtsgang einen folgenschweren Ballverlust: Abdellaoue schnappte sich den Ball und spielte Ya Konan vor dem Nürnberger Tor frei. Der Ivorer hatte keine Schwierigkeiten, das Leder zum 1:2 zu verwandeln (68.).

Wieder ein Rückschlag für den 1. FC Nürnberg. Club-Coach Wiesinger versuchte in den letzten zehn Minuten nochmal alles und brachte Sebastian Polter sowie Robert Mak in die Partie. Zunächst sah es allerdings nicht danach aus, als ob die beiden Einwechslungen noch etwas am Spielstand ändern könnten. Dann zeigte die Anzeigentafel die 90. Spielminute, doch Schluss war im Grundig Stadion noch nicht. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ließ drei Minuten nachspielen – und dann war Polter zur Stelle: Timothy Chandler flankte das Leder präzise in den Strafraum, wo sich die Wolfsburger Leihgabe durchsetzte und das Spielgerät in letzter Sekunde im Tor unterbrachte.

Danach war Schluss. Der 1. FC Nürnberg hat sich mit dem 2:2-Unentschieden gegen Hannover 96 am Ende für sein hohes Engagement und seine Moral doch noch belohnt. Damit hielt auch die starke Heimserie von nun acht Spielen ohne Niederlage.

1. FC Nürnberg: R. Schäfer - Chandler , Nilsson , Klose , Pinola - Simons - Kiyotake , Feulner (81. Mak), Balitsch , Frantz (63. Kanazaki) - Pekhart (81. Polter)

Hannover 96: Zieler - H. Sakai , Djourou , C. Schulz , Pander (66. Rausch) - Hoffmann , da Silva Pinto - Ya Konan (75. Schmiedebach) , Huszti - M. Diouf (84. Sobiech) , Abdellaoue

Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne) - Zuschauer: 36.101 - Tore: 0:1 Huszti (41.), 1:1 Klose (53.), 1:2 Ya Konan (68.), 2:2 Polter (90. + 2) - Gelbe Karten: Polter / Sakai, Rausch

Den Spielverlauf können Sie hier im Ticker noch einmal nachlesen.

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