2:3 in Regensburg! Der Jahn stoppt Fürths Aufwärtstrend

4.11.2017, 14:53 Uhr
Allmächt, Adamyan! Regensburgs auffälliger Angreifer sorgte dafür, dass das Kleeblatt an der Donau zur Pause mit 1:2 im Hintertreffen lag.

© Sportfoto Zink / WoZi Allmächt, Adamyan! Regensburgs auffälliger Angreifer sorgte dafür, dass das Kleeblatt an der Donau zur Pause mit 1:2 im Hintertreffen lag.

Drei Tore, so viele hatte die Spielvereinigung jeweils in den vergangenen drei Auswärtsspielen kassiert. Dabei blieb es auch in der vierten Auswärtspartie in Folge bei Jahn Regensburg. Das Kleeblatt verlor mit 2:3.

Schon vor der Partie hatte sich Trainer Damir Buric mit der schwierigen Frage auseinandersetzen müssen, wie er Maximilian Wittek (Gelbsperre) ersetzen sollte. Ein weiterer echter Linksverteidiger ist im Fürther Kader nicht vorhanden. Er beantwortete die Frage mit einer kleinen Überraschung: David Raum, sonst eher als linker Flügelstürmer unterwegs, ersetze Wittek. Wie schon über weite Strecken gegen Sandhausen rückte Richard Magyar ein Stück vor die Innenverteidger ins zentrale Mittelfeld. Manuel Torres war die einzige Sturmspitze, ihn sollten aber Khaled Narey und Tolcay Cigerci, die die Flügel immer wieder wechselten, unterstützen. 

Aycicek muss kurzfristig passen

Cigerci war kurzfristig in die Startelf gerutscht, denn noch beim Aufwärmen kam das nächste Personalproblem für das Kleeblatt hinzu: Mittelfeldspieler Levent Aycicek musste mit einer Oberschenkelzerrung abbrechen und konnte nicht auflaufen. Für ihn rückte Cigerci in die Startaufstellung. Vorsichtshalber war das Kleeblatt mit 19 Mann nach Regensburg gereist, so konnte Dominik Schad den Kader füllen.

Fürth begann vor etwa 1800 mitgereisten Fans in den ersten Minuten mit Zug nach vorne, zeigte Ansätze von schönen Spielzügen, vielleicht ein wenig zu schön gedachte. In der siebten Minute legte Narey nach einer Passkombination mit Torres und Cigerci mit der Hacke im Regensburger Strafraum nach hinten ab, ein Regensburger konnte jedoch klären.

Je länger das Spiel dauerte, desto weniger ging beim Kleeblatt jedoch nach vorne. Viele Fehlpässe und verlorene Zweikämpfe in der Vorwärtsbewegung stoppten den Spielfluss und brachten zudem immer wieder die eigene Hintermannschaft in die Bredouille. Die Oberpfälzer wirkten bissiger – und vor allem gedankenschneller. Die erste große Gelegenheit musste der nach seinem Magen-Darm-Infekt wieder genesene Fürther Torwart Sascha Burchert in der 11. Minute klären, als er einen strammen Schuss von Marc Lais aus etwa 13 Metern mit der Hand an die Oberkante der Latte lenkte.

Ecke, Kuddelmuddel, 0:1!

Nach etwa 20 Minuten deutete sich das nächste Personalproblem beim Kleeblatt an: Roberto Hilbert fing an, zu humpeln und musste an der Seitenlinie behandelt werden. Mitten in diese Phase gab es Eckball für Regensburg, das Leder segelte in den Fünfmeterraum, wo Burchert auf der Linie stehen blieb und Sargis Adamyan und Sebastian Nachreiner vor Gjasula zum Kopfball kamen. Aus dem Gewühl heraus prallte der Ball wohl von Adamyan über die Torlinie, der Fürther Torwart hatte ihn im Nachfassen zu spät geklärt.

Für Hilbert war das Spiel zu Ende, Buric brachte Schad. Ecken konnte das Kleeblatt zuletzt allerdings auch – und auch in Regensburg funktionierten die Standards. Zumindest in einem entscheidenden Moment: Nach einer von Regensburg geschenkten Ecke – Torwart Philipp Pentke und Marvin Knoll hatten sich nicht einigen können, wer den Ball klärt – verwertete Magyar die Vorlage von Cigerci per Kopf. 

Doch auch nach dem Ausgleich blieb Regensburg die aktivere Mannschaft, brachte die oft behäbigen Fürther immer wieder in Bedrängnis. So auch beim 2:1: Nach einem gewonnen Zweikampf schalteten die Oberpfälzer einen Tick schneller, die Hereingabe fälschte Gjasula am Fünfmeterraum unglücklich ab, so dass der Ball beim freien Adamyan landen konnte, der zur erneuten Führung traf.

Ausgleich! Caligiuri schließt Traumkonter ab

Die war zunächst nicht unverdient, doch Fürth reagierte kurz nach Wiederanpfiff: Torres hatte beim schnellen Konter ein Auge für den mit nach vorne gelaufenen Marco Caligiuri, der den Ball flach an Pentke vorbeischob. Die Fürther fanden in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel, schafften es immer wieder schnell umzuschalten. Nach 60 Minuten brachte Buric Adam Pinter für Gjasula, die Einwechslung machte sich schnell bezahlt. Nach einer Balleroberung des Ungarn spielte Sontheimer den schnellen Pass in die Spitze auf Narey, der Pentke aber nicht überwinden konnte.

Regensburg versuchte viel über die rechte Fürther Abwehrseite, der erneute Führungstreffer fiel aber per Eigentor: Magyar verlängerte einen von ihm verursachten Freistoß von Marvin Knoll unglücklich mit dem Hinterkopf ins eigene Netz. Fürth bemühte sich, doch Regensburg war dem 4:2 näher, Tore fielen keine mehr.

Zu wenig, zu behäbig, nicht clever genug

Verletzungspech, Eigentor: Es lief an diesem Nachmittag vieles unglücklich für das Kleeblatt. Trotzdem war die Leistung viel zu wenig, um sich Luft im Tabellenkeller zu verschaffen. Zu behäbig agierte Fürth in der Abwehr, nicht clever genug vor dem gegnerischen Tor. Nach der Länderspielpause wartet schon wieder ein Auswärtsspiel auf die Fürther – beim VfL Bochum.

Jahn Regensburg: Pentke - Saller, Nachreiner, Knoll, Nandzik - Lais, Geipl (84. Gimber) - Stolze (74. Sörensen), Adamyan (88. Freis) - Grüttner, Nietfeld

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Caligiuri, Magyar, Maloca - Hilbert (25. Schad), Sontheimer (74. Hofmann) - Narey, Gjasula (60. Pinter), Cigerci, Raum - Torres

Tore: 1:0 Adamyan (20.), 1:1 Magyar (32.), 2:1 Adamyan (44.), 2:2 Caligiuri (47.), 3:2 Magyar (Eigentor, 68.) | Gelbe Karten: Geipl - Magyar | Schiedsrichter: Siewer (Olpe) | Zuschauer: 9000.

+++ Der Live-Ticker zum Nachleiden +++

28 Kommentare