2. Liga: Leipzig kassiert erste Niederlage

21.9.2014, 16:29 Uhr
2. Liga: Leipzig kassiert erste Niederlage

Trainer-Altmeister Peter Neururer hat den VfL Bochum dank einer weiteren Auswärtsgala zurück an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga geführt – und wundert sich inzwischen sogar selbst über den Lauf seiner Schützlinge um Toptorjäger Simon Terodde. 5:1 (1:1) setzte sich der VfL beim FSV Frankfurt durch und stürzte damit den punktgleichen FC Ingolstadt von Rang eins. Die Oberbayern kamen im Derby bei 1860 München nur zu einem 1:1 (1:1), blieben aber dank der 1:2 (0:0)-Niederlage von RB Leipzig am Sonntag bei Union Berlin auf dem zweiten Aufstiegsrang. Neuer Dritter ist der Karlsruher SC, der den völlig verunsicherten 1. FC Nürnberg mit 3:0 (3:0) bezwang.

Bochums Erfolgsgarant hat derzeit einen Namen: Simon Terodde. Mit seinem vierten Doppelpack im sechsten Spiel verblüffte er selbst Neururer. "Ich bin positiv überrascht, wozu meine Mannschaft fähig ist", sagte der Coach. "Das Ergebnis stimmt mich mehr als zufrieden, vor allem, weil wir hier mit dem VfL schon ganz andere Stunden erlebt haben." Es waren die Worte des Routiniers in der Halbzeit, die den Umschwung und die Tore von Terodde (64./Handelfmeter/79.), Michael Gregoritsch (57.) und Stanislav Sestak (84.) herbeiführten.

Mit dem dritten Sieg in der Fremde – und dabei dem zweiten 5:1 - untermauerten die Bochumer ihren Ruf als Auswärts-Spezialisten. Daheim sprangen dagegen nur drei 1:1-Remis heraus. "Jetzt müssen wir versuchen, am Donnerstag auch mal zu Hause einen Sieg zu holen", forderte Torjäger Terodde vor der Partie gegen Fortuna Düsseldorf.

Rein akustisch hätte Leipzig bei Union Berlin zumindest 15 Minuten lang auch das Heimteam sein können – wegen einer Protestaktion gegen die Kommerzialisierung des Fußballs hatten die in schwarze Müllbeutel gehüllten Hauptstadt-Fans zu Beginn der Partie geschwiegen. Als die Union-Anhänger dann nach der Pause längst wieder jubelten und sangen, fielen die Tore: Sebastian Polter mit einem Doppelschlag (70./84.) sorgte für den Erfolg der Gastgeber, Yussuf Poulsens Treffer (77.) konnte die erste Saisonniederlage der Sachsen nicht verhindern.

Der Verlust der Tabellenführung wurmte Ingolstadts Ralph Hasenhüttl offenbar nicht sonderlich, der Trainer verwies vielmehr auf eine beeindruckende Auswärtsserie: Seit einem Jahr haben die Schanzer nun schon nicht mehr in der Fremde verloren. Außerdem berichtete der Coach nach dem Remis im Derby bei 1860 München gut gelaunt, dass es doch offensichtlich sei, wie sehr sein Team in der Liga Eindruck hinterlassen habe. "Heute hat uns 1860 diesen Respekt entgegen gebracht", sagte Hasenhüttl über die tief stehenden Sechziger.

Gut zwei Dutzend Torchancen ließen die Ingolstädter ungenutzt und sorgten dafür, dass den Löwen der Oktoberfest-Auftakt nicht völlig vermiest wurde. Zufrieden war TSV-Coach Ricardo Moniz, der weiter im laufenden Betrieb an Taktik und Teamgefüge werkelt, erneut nicht.

Die Talfahrt vorerst stoppen konnte dagegen Erzgebirge Aue – die Sachsen kamen beim 3:0 gegen den FC St. Pauli zum ersten Punktgewinn. "Wir werden bescheiden, hungrig und gierig bleiben", appellierte Neu-Trainer Tomislav Stipic. "Ich bitte euch alle um Geduld."

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