2. Liga: Ingolstadts "Superteam" spitze

14.9.2014, 15:52 Uhr
Ingolstadts Benjamin Hübner (M) jubelt mit seinen Teamkollegen nach seinem Treffer zum 2:1 gegen Aalen.

© Armin Weigel Ingolstadts Benjamin Hübner (M) jubelt mit seinen Teamkollegen nach seinem Treffer zum 2:1 gegen Aalen.

Erstmals seit sechs Jahren ist der FC Ingolstadt wieder spitze in der 2. Fußball-Bundesliga - für noch mehr Furore sorgen allerdings die Neulinge im Unterhaus. RB Leipzig rückte durch seinen dritten Saisonsieg beim 3:1 gegen Eintracht Braunschweig am Wochenende auf Platz zwei vor, Mitaufsteiger Darmstadt 98 rangiert dank eines 2:0-Sieges gegen Erzgebirge Aue punktgleich einen Rang dahinter. "Alles gut, alles super, wir sind alle zufrieden und glücklich", fasste Darmstadts Jerôme Gondorf zusammen.

Wie das Führungstrio hat auch der 1. FC Kaiserslautern nach einem 1:0 gegen den FSV Frankfurt elf Zähler gesammelt, ist aber wegen der schlechteren Tordifferenz Vierter. Offensivstärke hat bisher vor allem der Tabellenführer nachgewiesen: Bereits zwölfmal traf Ingolstadt in fünf Partien. Beim 4:1 gegen den VfR Aalen beeindruckten die Oberbayern erneut mit einer Mehr-Tore-Show. Trainer Ralph Hasenhüttl lobte seine Profis fast übermütig: "Was sie momentan leisten, ist außergewöhnlich gut", urteilte der Österreicher und stellte fest: "Wir lassen uns von nichts vom Weg abbringen."

Der Lohn ist die erste Tabellenführung in der 2. Liga seit Mitte August 2008 für das "Superteam", wie Stürmer Karl-Heinz Lappe seine Mannschaft keck bezeichnete. Daran können weder der 1. FC Nürnberg noch Fortuna Düsseldorf etwas ändern, die am Montag zum Abschluss des fünften Spieltages aufeinandertreffen.

Ingolstadts Mittelfeldprofi Pascal Groß zeigte sich entzückt über Platz eins: "Wer sagt, dass ihn das nicht interessiert, der lügt. Aber wir stehen am Anfang der Saison, es wartet noch viel Arbeit auf uns", urteilte er. Am Samstag geht's mit dem prestigereichen Bayern-Derby beim TSV 1860 München weiter.

Entlastung für Moniz

Die "Löwen" entledigten sich am Sonntag durch Saisonsieg Nummer eins zumindest mal ihrer größten Sorgen - ein wichtiger Leistungsnachweis für den angeschlagenen Coach Ricardo Moniz. Der Brasilianer Leonardo und Yannick Stark sicherten mit ihren Treffern ein 2:1 beim FC St. Pauli, dessen neuer Trainer Thomas Meggle mit einer Pleite startete und in der hektischen Nachspielzeit wegen Reklamierens auf die Tribüne musste.

Auch der SV Sandhausen erlebte durch das glückliche 1:0 gegen Greuther Fürth seine erste Drei-Punkte-Party. Union Berlin kassierte den nächsten Rückschlag: Ein 1:3 beim 1. FC Heidenheim, für den Marc Schnatterer ein Tor erzielte und zwei Treffer vorbereitete, ließ die Köpenicker auf Platz 17 zurückfallen. Nur Aue ist schlechter.

Sulu spielt mit Turban

Acht Zähler trennt Union jetzt schon von den beiden stark gestarteten Zweitliga-Neulingen. Leipzig ist ligaübergreifend inzwischen seit 21 Spielen ungeschlagen. Darmstadt vermasselte den Einstand des neuen Auer Coaches Tomislav Stipic mächtig. Stellvertretend für den enormen Einsatz bei den Hessen stand Kapitän Aytac Sulu. Gerade erst von schweren Schädelverletzungen genesen, verletzte er sich bei einem Zusammenprall erneut am Kopf. Trotz Platzwunde spielte Sulu mit Turban weiter. "Wer Aytac kennt, der weiß, dass er erst aufhört, wenn er den Kopf unter dem Arm hält", sagte Trainer Dirk Schuster.

Der VfL Bochum ist mit neun Punkten ebenfalls weiter oben dabei, wartet aber noch immer auf seinen ersten Erfolg vor den eigenen Anhängern. Gegen den Karlsruher SC gab's das dritte Heim-1:1 der Saison. "Mit der Leistungsbereitschaft bin ich dennoch zufrieden", gestand Kultcoach Peter Neururer. Einzige Einschränkung des 59-Jährigen: "Unsere Fans hätten es natürlich verdient, zu Hause endlich einmal drei Punkte geschenkt zu bekommen."

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