2. Liga: Kaiserslautern schöpft neue Hoffnung

20.4.2014, 16:18 Uhr
2. Liga: Kaiserslautern schöpft neue Hoffnung

© dpa

Der 1. FC Kaiserslautern schöpft im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga neue Hoffnung. Der Tabellenvierte gewann am Ostersonntag sehr glücklich mit 3:2 (3:2) gegen den FSV Frankfurt und liegt drei Spieltage vor Schluss nur noch drei Punkte hinter dem Relegationsplatz.

In einer turbulenten Partie trafen Florian Dick (23.), Mohamadou Idrissou per Handelfmeter (37.) und Markus Karl (45.) für den Pokal- Halbfinalisten. Mathew Leckie hatte die Frankfurter bereits in der 3. Minute in Führung gebracht, der vom FCK ausgeliehene Andrew Wooten sorgte unmittelbar nach dem 1:2-Rückstand noch einmal für den Ausgleich (38.). Trotz einer mutigen und deutlich verbesserten Leistung kassierte der FSV die fünfte Niederlage in Serie.

Die Lauterer ließen sich zu Beginn von den forschen Gästen überraschen. Und selbst, als der Aufstiegsfavorit immer überlegener wurde, machte er sich das Leben durch große Probleme in der Abwehr selbst schwer. In der zweiten Halbzeit versuchte der FCK nur noch, den Vorsprung zu verwalten. Bei einem Lattenschuss von Michael Görlitz (83.) und zwei Chancen für Wooten (84./90.) hatte er am Ende viel Glück.

Einen Tag nach dem 42. Geburtstag von Trainer Stefan Ruthenbeck hat der VfR Aalen mit einem eher müden Oster-Kick enttäuscht. Der Fußball-Zweitligist von der Ostalb kam im Duell der Tabellennachbarn gegen den FC Ingolstadt 04 am Sonntag nur zu einem 0:0.

Die Oberbayern blieben damit auswärts zum elften Mal in Serie ungeschlagen. Auffällig war, dass in der lange unspektakulären Partie gleich vier Akteure wegen Kopfverletzungen behandelt werden mussten. Ingolstadts Caiuby wurde zudem wegen wiederholten Foulspiels des Feldes verwiesen (73. Minute). In der Nachspielzeit erhielt Danilo wegen einer Tätlichkeit noch die Rote Karte (90.+3).

Der VfR hatte in der Scholz Arena vor 6029 Zuschauern in der ersten Halbzeit eine Riesenchance zur Führung. Michael Klauß schlenzte den Ball jedoch am Tor vorbei (27.). Zuvor war Manuel Junglas mit einem Distanzschuss an FC-Keeper Ramazan Özcan gescheitert (11.).

Die Gäste kamen erst nach dem Seitenwechsel in dem nun spannenden Spiel zu echten Möglichkeiten: Erst setzte Caiuby einen Heber über das Tor (48.). Kurz darauf prüfte Pascal Groß den mehrfach unsicher wirkenden VfR-Torhüter Jasmin Fejzic (51.). Dann verfehlte Phillip Hofmann (55.) nur knapp das Tor. Ebenso knapp verpasste auf der Gegenseite Joel Pohjanpalo gleich zweimal die Aalener Führung (58./68.). Robert Lechleitner traf zudem nur den Pfosten (81.).

KSC wahrt Chancen

Der Karlsruher SC hat seine Chancen auf einen Durchmarsch in die Fußball-Bundesliga gewahrt. Der Zweitliga-Neuling bezwang am Samstag Union Berlin 3:2 (0:0). Gaetan Krebs (56. Minute), Kai Schwertfeger (71.) und Rouwen Hennings (76.) stellten den siebten Heimsieg des nunmehr seit elf Partien in Serie ungeschlagenen KSC sicher. Die „Eisernen“ waren zweimal per Strafstoß erfolgreich: Erst erzielte Benjamin Köhler mit einem von Karlsruhes Keeper Dirk Orlishausen verschuldeten Elfmeter den zwischenzeitlichen Ausgleich (62.). Dann verkürzte Kapitän Torsten Mattuschka auf 2:3 (78.).

Der Dosenöffner: Gaetan Krebs (weißes Trikot) traf für den KSC zum 1:0.

Der Dosenöffner: Gaetan Krebs (weißes Trikot) traf für den KSC zum 1:0. © Uli Deck (dpa)

Die Berliner begannen vor 15 557 Zuschauern im Wildparkstadion stark und hatten durch Köhler per Kopf früh die erste gute Möglichkeit (2.). Dann wurde der KSC aber stärker. Innerhalb von 60 Sekunden hatten Krebs (34.) und der völlig frei stehende Koen van der Biezen (35.) beste Chancen. Nach dem Wechsel fielen endlich auch Tore. Manuel Torres traf für den KSC zudem den Pfosten (53.). Auf der Gegenseite hatte Köhler mit seinem Schuss an den Außenpfosten ebenfalls Pech (64.), nachdem KSC-Verteidiger Daniel Gordon zuvor auf der Linie geklärt hatte.

Bielefelder Hoffnungen schwinden

Arminia Bielefeld ist im Kampf gegen den Abstieg um eine Hoffnung ärmer. Die Ostwestfalen verloren am Samstag mit 1:2 (1:1) beim TSV 1860 München und liegen als Tabellenvorletzter weiter drei Punkte hinter dem Relegationsplatz zurück. Kai Bülow (72.) erzielte vor 15 100 Zuschauern in der Allianz-Arena das Siegtor für die Löwen, die nach zuletzt drei Niederlagen auf Erfolgskurs zurückfanden.

Die 1860-Führung durch einen abgefälschten Schuss von Daniel Adlung (4.) hatte der von Hertha BSC ausgeliehene Ben Sahar (30.) für die Arminia ausgeglichen. Eine Minute vor der Halbzeitpause haderten die Bielefelder mit Schiedsrichter Markus Wingenbach, der einem Treffer von Kacper Przybylko wegen Abseits die Anerkennung versagte. Die zum zweiten Mal von Interimscoach Markus von Ahlen betreuten Sechziger zeigten erst nach der Pause Biss und Leidenschaft und verdienten sich den knappen Erfolg auch ohne den etatmäßigen Kapitän. Guillermo Vallori war vom Coach wegen Formschwäche aus dem Kader gestrichen worden.

Gegensätze im Osten

Jubel und Erleichterung im Erzgebirge, Trauer in der Lausitz: Im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga können zwei Ost-Vereine mit den Planungen für Herbst beginnen. Während Erzgebirge Aue durch einen 2:0 (2:0)-Sieg über Dynamo Dresden den Klassenverbleib de facto perfekt machte, wird sich Energie Cottbus wohl endgültig mit dem Absturz in die 3. Liga abfinden müssen. Die Elf von Trainer Jörg Böhme kam gegen den FC St. Pauli nur zu einem 1:1 (0:0) und hat bei noch drei ausstehenden Saisonspielen sechs Zähler Rückstand auf den Relegationsrang. Im dritten Donnerstagsspiel gewann Fortuna Düsseldorf in Sandhausen überraschend mit 3:0 (2:0).

In Cottbus war es Pauli-Stürmer Lennart Thy, der den FCE mit seinem Treffer in der 60. Minute schockte. Ivica Banovic glich zwar per Elfmeter (87.) noch aus, doch die realistische Chance auf eine erfolgreiche Aufholjagd am Tabellenende dürfte dahin sein. Dem jüngsten der vielen traurigen Energie-Auftritte wohnten einige Heim-Fans notgedrungen nicht bei, wegen Ausschreitungen gegen Dresden musste die Nordtribüne im Stadion der Freundschaft leer bleiben. Schon im nächsten Spiel beim FSV Frankfurt kann der Gang in die 3. Liga besiegelt werden – ab Herbst würde die Lausitz erstmals seit 1997 keinen Erst- oder Zweitklassenfußball mehr zu sehen bekommen.

Dresden zittert weiter

In Aue sorgten Michael Fink (6.) und Frank Löning (19.) schon früh für klare Verhältnisse. Dank des siebten ungeschlagenen Heimspiels in Serie durften die Truppe von Coach Falko Götz jubeln, beim Schlusspfiff fielen sich die Auer Verantwortlichen in die Arme. Die Sachsen-Rivalen aus Dresden müssen auf dem Relegationsrang dagegen weiter kräftig zittern.

Im Aufstiegsrennen wird es am Ostersonntag spannend, wenn die SpVgg Greuther Fürth in Paderborn gastiert und ihren zweiten Tabellenplatz verteidigen will. Mit einem Sieg würden die Ostwestfalen auf einen direkten Aufstiegsrang klettern und die Franken erstmals seit dem 15. Spieltag von selbigem verdrängen. Tabellenführer 1. FC Köln kann dagegen zum Abschluss des 31. Spieltags am Montag im Heimspiel gegen den VfL Bochum die Bundesliga-Rückkehr rechnerisch perfekt machen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare