3:3 gegen Spanien: Ronaldo rettet Portugal mit Dreierpack

15.6.2018, 22:14 Uhr
Mit einem Zauberfreistoß rettete Cristiano Ronaldo Portugal im ersten hochklassigen Spiel der WM in Russland am Freitagabend noch ein 3:3.

© Marius Becker/dpa Mit einem Zauberfreistoß rettete Cristiano Ronaldo Portugal im ersten hochklassigen Spiel der WM in Russland am Freitagabend noch ein 3:3.

Nach seinem spektakulären Dreierpack zeigte Cristiano Ronaldo die Fäuste und nahm die Glückwünsche seiner erleichterten Mitspieler entgegen. Der fünfmalige Weltfußballer hat WM-Favorit Spanien nur zwei Tage nach dem Chaos um Ex-Coach Julen Lopetegui einen weiteren Tiefschlag versetzt. Mit einem Zauberfreistoß und seinem dritten Tor des Abends rettete der geniale Superstar Portugal im ersten hochklassigen Spiel der WM in Russland am Freitagabend noch ein 3:3 (2:1) gegen den Weltmeister von 2010. Bis zum Ausgleich in der 88. Minute hatte die Selección eine imposante Reaktion gezeigt.

Angreifer Diego Costa (24./55.) und ein herrlicher Distanzschuss von Verteidiger Nacho (58.) sorgten nach zweimaligem Rückstand durch Ronaldos frühen Doppelschlag (4./Foulelfmeter/44.) für Spaniens Führung bis in die Schlussphase. Dann gelang dem exzentrischen Kapitän, der zum Spieler des Spiels gewählt wurde, mit seinem Geniestreich vor 45 866 Zuschauern in Sotschi der späte Ausgleich. "Cristiano ist der beste Spieler der Welt, das hat er heute wieder bewiesen. Er gibt uns unglaubliche Sicherheit“, sagte der Portugiese Cédric Soares in der ARD: "Es war nicht leicht zu spielen. Wir haben natürlich alles daran gesetzt, noch zu gewinnen. Am Ende war es dann nicht ganz leicht, aber mit diesem Wahnsinnsfreistoß ist uns der Ausgleich noch gelungen.“ Erst am Mittwoch hatte sich Spaniens Verband überraschend von Trainer Julen Lopetegui getrennt, weil dieser nach der WM Coach von Real Madrid wird.

Ball rutscht Spaniens Keeper durch die Hände

Dass dieser Wechsel kurz vor dem Turnier vom Club öffentlich gemacht wurde, passte Verbandspräsident Luis Rubiales überhaupt nicht. Das Amt übernahm der bisherige Sportdirektor Fernando Hierro. Die brisante Personalie sorgte im Umfeld für viel Wirbel – und der nächste Schock in Sotschi folgte schon nach vier Minuten. Verteidiger Nacho brachte Ronaldo im Strafraum zu Fall, den fälligen Elfmeter verwandelte der Superstar sicher. Als erst vierter Spieler nach Pelé, Uwe Seeler und Miroslav Klose erzielte Ronaldo auch bei seiner vierten WM-Teilnahme ein Tor. Dabei war erst wenige Stunden vor dem Anpfiff bekannt geworden, dass der 33-Jährige seine Steuerprobleme mit der spanischen Justiz geklärt hat. Demnach ist Ronaldo bereit, insgesamt 18,8 Millionen Euro an Nachzahlungen, Geldstrafe und Zinsen an den Fiskus zu leisten und eine Bewährungs-Haftstrafe von zwei Jahren zu akzeptieren.

Die Spanier, die vor vier Jahren in Brasilien bereits in der WM-Vorrunde ausgeschieden waren, ließen sich von den frühen Gegentor jedoch nicht schocken. Diego Costa setzte seinen massigen Körper ein und traf nach einem umstrittenen Zweikampf zum Ausgleich für La Roja. Die Spanier dominierten anschließend und hatten durch Andrés Iniesta (35.) eine weitere gute Möglichkeit, während Portugal wie beim EM-Triumph 2016 nur auf Konter lauerte. Und trotzdem jubelte noch vor der Pause erneut Ronaldo von Real Madrid. Ein eigentlich haltbarer Schuss rutschte Spaniens Keeper David de Gea durch die Hände ins Tor. Doch die Spanier wollten sich weiter nicht geschlagen geben.

Einfache Gegner für beide Mannschaften 

Eine schöne Freistoßvariante vollendete wieder Costa im bislang besten Spiel in Russland kurz nach der Pause zum erneuten Ausgleich, ehe Nacho nur drei Minuten später mit einem traumhaften Distanzschuss aus 18 Metern im Olympiastadion zur erstmaligen Führung traf. 

In der Folge beschränkten sich die Spanier darauf, das Ergebnis zu verwalten, ohne dabei zu viel Kraft zu verschwenden. Das bestrafte Ronaldo mit seinem Freistoß knallhart. Die kommenden Aufgaben dürften für beide Mannschaften nun allerdings deutlich einfacher werden. In den weiteren Gruppenspielen geht es gegen Marokko und den Iran.

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