3:4 nach 3:0! Die DEG düpiert die Ice Tigers

28.12.2015, 22:04 Uhr
Das Schlusswort! Düsseldorfs vierter Treffer in Folge besiegelte in der Verlängerung die Nürnberger Niederlage.

© Roland Fengler Das Schlusswort! Düsseldorfs vierter Treffer in Folge besiegelte in der Verlängerung die Nürnberger Niederlage.

Ausgeplaudert sind Versprechen schnell. Man wolle endlich wieder vor eigenem Publikum siegen, wir werden uns auch zu Hause wieder mehr reinzuhängen, wir arbeiten an unserer Chancenverwertung - alles Dinge, die die Thomas Sabo Ice Tigers vor Weihnachten ihrem etwas enttäuschten Publikum angekündigt hatten, als eine ganze Reihe von Motto-Heimspielen unansehnlich daneben gegangen waren. Die Ice Tigers, die vorher souverän bis an die Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga geklettert waren, kletterten genauso kontinuierlich wieder hinab.

Die Versprechen dürfen seit gestern Abend, trotz einem 3:4 (2:0, 1:0, 0:3, 0:1) gegen den Tabellenzweiten, die Düsseldorfer EG, zumindest teilweise als eingelöst gelten. Mit einem Auftritt, der mit Ausnahme eines erschreckend schwachen Schlussdrittels lange keine Zweifel zuließ an einem Heimsieg der Ice Tigers, beherrschte die Mannschaft nur sechs Tage nach dem begeisternden 9:3-Erfolg über die Iserlohn Roosters vierzig Minuten lang auch Düsseldorf nach Belieben. Schenkte dann aber umso erschreckender eine 3:0-Führung binnen zwanzig Minuten wieder her und kassierte vier Gegentore in Folge.

Überzeugt hatten bei den Ice Tigers zuvor die Specialteams, insbesondere das Powerplay. Diese Stärke der Nürnberger schien sich noch nicht bis zur DEG rumgesprochen zu haben, anders waren die unnötigen Strafen der Gäste zu Beginn kaum zu erklären. Reihenweise marschierten die Düsseldorfer auf die Strafbank, Steven Reinprecht schloss die erste sehenswerte Powerplay-Kombination mit dem 1:0 ab (7.). Leo Pföderl hätte kurz darauf erhöhen können, den Pass von Steckel drückte der Tölzer aber an den Schoner des 23-jährigen Max Niederberger im Gästetor.

Die Ice Tigers bauten gewaltigen Druck im Angriffsdrittel auf, Düsseldorf hatte Mühe sich zu befreien und handelte sich gleich die nächste Drei-gegen-Fünf-Unterzahl ein. Das Spiel kannte man da bereits: Eben, als der vierte Spieler wieder von der Bank aufs Eis zurückkehrte, erzielte Kapitän Patrick Reimer per Schlagschuss sein 14. Saisontor und die 2:0-Führung (19.). Düsseldorf war zu diesem Zeitpunkt überfordert mit spielfreudigen Ice Tigers, die Schussstatistik sprach mit 24:4 eine deutliche Sprache.

Mit besonders deutlichem Willen, das Mitteldrittel nicht mehr wie zuletzt schleifen lassen zu wollen, kehrten die Ice Tigers aus der Kabine zurück. Kyle Klubertanz besaß gleich die Riesenchance aufs 3:0, zielte aber unbedrängt im Slot auf die Fanghand Niederbergers. Besser machte es David Steckel, als Düsseldorf seine fünfte Strafzeit kassiert hatte: In Sechs-gegen-Fünf-Überzahl gelang dem US-Amerikaner das 3:0 (25.).

Beskorowany patzt, es geht dahin!

Erst jetzt kam Düsseldorf besser in die Partie, auch weil die Ice Tigers den Druck aus der Partie nahmen. Norm Milleys Schuss war nach 26 Minuten die erste echte Chance für die Gäste. Erst als auch die Ice Tigers erstmals in Unterzahl verteidigen mussten, brachte das zumindest optisches Gleichgewicht in dieses Spiel. Doch selbst als Derek Joslin und Patrick Reimer gemeinsam auf der Strafbank saßen, nahm Nürnberg davon noch keinen Schaden. Den leitete erst Tyler Beskorowany ein, als dem Goalie ein harmloser Nachschuss von Alexej Dmitriev zum 1:3 durch die Beine rutschte. Nürnberg verlor nun schlagartig alle Sicherheit, das Publikum versuchte die Energie zurück aufs Eis zu tragen. Doch stattdessen traf Bernhard Ebner in Überzahl für Düsseldorf zum 2:3 (53.), Rob Collins gelang 85 Sekunden vor dem Ende gar noch der Ausgleich.

In der Verlängerung hatte zunächst die DEG die besseren Karten in Form einer Überzahl, die die Ice Tigers überstanden. Erst als sich Matt Murley die zweite Strafe in der Verlängerung leistete, nutzte Norm Milley das zum vierten Düsseldorfer Tor in Folge und zum Siegtreffer.

Nürnberg: Beskorowany; Joslin/Klubertanz, Printz/Borer, Martinovic/Nowak, Weber; Heatley/Steckel/Pföderl, Buzas/Reinprecht/Reimer, Pfleger/Murley/Segal, Möchel/El-Sayed/Oblinger. - Tore: 1:0 Reinprecht (6:00, 5-4), 2:0 Reimer (18:18, 5-4), 3:0 Steckel (24:40), 3:1 Dmitriev (41:33), 3:2 Ebner (52:42, 5-4), 3:3 Collins (58:35), 3:4 Milley (53:46, 4-3). - Schiedsrichter: Aumüller/Haupt. - Zuschauer: 6773. - Strafen: 16 - 16.

 

 

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