4:2 in Krefeld: Ice Tigers gehen mit Sieg in die Olympia-Pause

2.2.2018, 22:10 Uhr
Yasin Ehliz sorgte mit seinem Treffer zum 4:2 für die endgültige Entscheidung.

© Sportfoto Zink / ThHa Yasin Ehliz sorgte mit seinem Treffer zum 4:2 für die endgültige Entscheidung.

Der Publikumsliebling hatte keine Lust mehr. Die Krefeld Pinguine, die ja auch Martin Schymainskis Pinguine sind, haben in dieser Spielzeit zum dritten Mal in Folge die Playoffs verpasst, die Enttäuschung ist mal wieder groß am stolzen Eishockeystandort. Der Endzeitstimmung, wie sie die Rheinische Post zuletzt ausmachte, wollte sich der Angreifer aber nicht hingeben – und flüchtete für ein paar Monate in die DEL 2 zu den Eislöwen nach Frankfurt. Für die hat er am Freitag in Dresden ein Tor geschossen, während seine nun ehemaligen Mitspieler noch einmal gegen die Ice Tigers aus Nürnberg spielen durften.

Oder zumindest die, die noch Lust darauf hatten. Neben Schymainski haben sich schon drei weitere Krefelder anderen Klubs angeschlossen, das vielleicht beste Angriffs-Duo der DEL Marcel Müller und Daniel Pietta wird schon bald in Schweden spielen. Man kann das unfair finden, Wettbewerbsverzerrung – den Ice Tigers war es egal. Sie taten sich anfangs schwer gegen die verjüngten Pinguine, gewannen dann aber verdient mit 4:2.

Ab ins leere Tor!

Von Vorfreude auf die Pause wollte Verteidiger Oliver Mebus vor dem Spiel zwar nicht reden, aber ihm und seinen Mitspielern war auch in diesem letzten Spiel anzumerken, dass es ihnen gut täte, sich einmal länger als zwei, drei Tage zu erholen. Nach einem druckvollen, aber ereignislosen Beginn fand Krefeld besser ins Spiel, Niklas Treutle musste einige Male eingreifen, als er bereits geschlagen war, rettete der Pfosten nach einem Schuss von Nick St.Pierre (5.). Erst sechs Minuten später hatte Nürnberg seine erste Möglichkeit, Patrick Reimers Schuss konnte Dimitri Pätzold aber problemlos abwehren.

Leo Pföderl spielte kurz darauf lieber ab, als selbst zu schießen, Marius Möchel kam aber nicht an den Puck. In Unterzahl zeigten die Ice Tigers dann mal wieder, warum sie mit einem Mann weniger zu den besten Teams der Liga gehören, sieben Sekunden nachdem Yasin Ehliz (der eine Strafe für Treutle absaß) aufs Eis zurückgekehrt war, jubelte Krefeld. Die Nürnberger Defensive schien sich schon auf die Stimme von Rob Wilson in der Kabine zu freuen und vergaß den viel zu freien Mathias Trettenes, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum 1:0 traf (19.). 

Weber scheitert beim Penalty

Nürnberg ließ sich vom Gegentor allerdings nicht einschüchtern, ihr Trainer hatten ihnen zuvor sicherlich auch davon erzählt, dass die Pinguine schon 15-mal nach eigener Führung noch verloren hatten. 26 Sekunden nach dem 1:0 gewann John Mitchell das Bully im Angriffsdrittel, Leo Pföderl packte all die Wut über den Rückstand in einen platzierten Handgelenkschuss und glich aus. 

Die Ice Tigers fanden im zweiten Drittel besser in dieses Spiel, bemühten sich, taten aber auch nicht unbedingt mehr, als sie mussten – und Krefeld konnte nicht mehr. Marius Möchel und Dane Fox versuchten ihr Glück, Marcus Weber durfte es sogar alleine per Penalty versuchen, scheiterte aber an Pätzold (29.).

Ehliz beendet Krefelds Hoffnungen

Dann aber ließ Nürnberg seine Klasse aufblitzen. Tom Gilbert sah, dass Krefeld wechselte, schaltete blitzschnell, spielte den Puck zu Steckel, der nicht traf – Patrick Reimer aber sagte Dankeschön und drückte den Puck im Nachschuss über die Linie (33.).

Die Ice Tigers waren nun überlegen, ohne aber den Eindruck zu erwecken, Krefeld demütigen zu wollen. Stattdessen versuchten die Pinguine, ihr letztes Heimspiel dieser Saison zumindest ein bisschen erträglich zu gestalten. Die Fans verabschiedeten die Reste ihrer Mannschaft mit einem minutenlangen You‘ll never walk alone, auf Harmonie hatte Leo Pföderl aber keine Lust. Er kurvte lieber vor das Krefelder Tor, zielte genau und baute die Führung mit seinem 20. Saisontor aus (52.). Die Fans sangen unbeirrt weiter, Greger Hanson ließ sie noch einmal jubeln (56), die Hoffnung auf eine Verlängerung machte Yasin Ehliz drei Sekunden vor Schluss zunichte. 

Nürnberg: Treutle; Jurcina/Mebus, Gilbert/Köppchen, Aronson/Festerling, Torp; Segal/Dupuis/Fox, Pföderl/Mitchell/Möchel, Reimer/Steckel/Ehliz, Pohl/Buzas/Weber. - Schiedsrichter: Kopitz/Melia. - Zuschauer: 4590. – Tore: 1:0 Trettenes (18:14), 1:1 Pföderl (18:40), 1:2 Reimer (32:39), 1:3 Pföderl (51:28), 2:3 Hanson (55:32), 2:4 Ehliz (59:57/EN 4:6). – Strafminuten: 4 - 8.

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