73:69-Heimsieg! Falcons foppen favorisierte Trierer

3.10.2016, 20:10 Uhr
Vor wenigen Monaten stand der Nürnberger Basketball noch auf der Kippe - am Montag durften die Falcons einen Heimsieg über die favorisierten Gladiators Trier bejubeln.

© Sportfoto Zink / JüRa Vor wenigen Monaten stand der Nürnberger Basketball noch auf der Kippe - am Montag durften die Falcons einen Heimsieg über die favorisierten Gladiators Trier bejubeln.

Der erste Auftritt des neuen Nürnberger Basketballclubs hatte mehr Fragen als Antworten hinterlassen. Mit gerade einmal acht Spielern hatte sich die Mannschaft gegen Crailsheim in der Halle am Berliner Platz vorgestellt, die wichtigen Säulen Diante Watkins und Andre Calvin fehlten, die Gäste, gerade erst aus der Bundesliga abgestiegen, bestraften das beim 47:79 konsequent.

Der rundum erneuerte NBC chancenlos in dieser Liga? Zu jung, zu unerfahren, zu dünn besetzt? Oder war dieses Ergebnis einfach nur die logische Folge aus den oben genannten Eckdaten. Eine erste Antwort gab die Mannschaft von Ralph Junge am zweiten Spieltag in Paderborn. Man sah ein Team, das Schwächen hat, diese an manchen Tagen aber gut kaschieren kann. Ob es sich bei dem knappen und am Ende auch etwas glücklichen 77:76-Erfolg um Zufall handelte, das ließ sich natürlich auch noch nicht abschließend beantworten.

Paderborn war kein Zufall

Nach dem 73:69 gegen Trier ist man schlauer. Der Auftritt in Paderborn war kein Ausreißer, auch wenn es den Falcons in der zweiten Hälfte des dritten Saisonspiels nicht ganz so gut glückte, die eigenen Schwächen zu verstecken.

Nach 20 Minuten war das Team, seit Paderborn durch Watkins und Calvin verstärkt, mit einer 37:31-Führung in die Pause gegangen - erneut war es der starke Dan Oppland, der voranging und seine Kollegen immer wieder antrieb. Elf Punkte und fünf Rebounds standen zur Halbzeit hinter seinem Namen auf dem Statistikbogen, am Ende kam er auf 16 Punkte und neun gefangene Abpraller.

Die Neuzugänge überzeugen

Neben Oppland sorgte auch Watkins (21 Punkte), Nürnbergs erster Spielgestalter, wieder für viel Schwung und steuerte ein paar schöne Zuspiele und ein paar schöne, vor allem aber erfolgreiche Würfe bei. Was passiert, wenn Watkins zu viele schöne Würfe und Zuspiele beisteuern will, sah man dann zu Beginn der zweiten Hälfte, die Ballverluste häuften sich bei den Falcons, die Gäste kamen näher heran, nach 25 Minuten stand es nur noch 44:42.

Besonders in der Verteidigung präsentierte sich Junges Mannschaft oft nicht auf der Höhe des Geschehens, hielt mit viel Einsatz in den entscheidenden Phasen aber immer wieder dagegen. Andre Calvin ackerte unter den Körben und gehörte auch in der Offensive zu den auffälligsten Akteuren (19 Punkte). Wie in Paderborn glückte dem Neuzugang aus Crailsheim am Ende der entscheidende Wurf.

Favorisierte Gladiatoren gestürzt

In der Vorsaison war Trier noch bis ins Playoff-Halbfinale vorgedrungen, dass sie gegen die Falcons, die sich immer noch als Abstiegskandidat betrachten, in so große Schwierigkeiten geraten würden, war vor dieser Begegnung nicht abzusehen.

Zu einer Korrektur der Selbstwahrnehmung wird sich Ralph Junge vorerst aber wohl trotzdem nicht hinreißen lassen. Zu viele Probleme hat seine Mannschaft im Ballvortrag, zu sehr verliert sie in hektischen Phasen die Übersicht. Zu beobachten war das gegen Trier vor allem Mitte des vierten Spielabschnitts, als die Mannschaft von Marco van den Berg immer häufiger die Schlachten unter dem Korb für sich entscheiden konnte, zu leichten Ballgewinnen und Punkten kam.

"Immer noch viel Arbeit vor uns"

Vier Minuten und zehn Sekunden vor Ende war der Vorsprung fast vollständig aufgebraucht (64:63), Nürnbergs Trainer griff zur Auszeit und durfte sich vier Minuten und zehn Sekunden später darüber freuen, dass sein Team tatsächlich die Nerven behalten hatte.

Einen "Sieg, der so nicht zu erwarten war", nannte Nürnbergs Trainer den Erfolg hinterher. "Wir haben immer noch viel Arbeit vor uns", fand Andre Calvin, dem der Stolz über den zweiten Erfolg trotzdem anzumerken war.

Nach drei Spielen lässt sich nun dennoch relativ sicher sagen, dass die Partie gegen Crailsheim nicht stellvertretend für die Saison der Falcons stehen wird und der Sieg in Paderborn kein schöner Zufall war.

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