74:91! Bamberg blamiert sich in Ludwigsburg

21.10.2017, 22:49 Uhr
Groß Abklatschbedarf hatten Andrea Trinchieri und Nikos Zisis (Archivbild) in Ludwigsburg nicht.

© Sportfoto Zink / HMI Groß Abklatschbedarf hatten Andrea Trinchieri und Nikos Zisis (Archivbild) in Ludwigsburg nicht.

Nachdem es gleich zu Beginn der Partie so aussah, als würden die Ludwigsburger die Bamberger mittels ihrer Pressverteidigung einfach überrennen, kämpfte sich der Meister nach einem 2:8-Fehlstart nach und nach zurück. Allen voran Luka Mitrovic stemmte sich unter dem Korb dagegen und war maßgeblich am 15:15-Ausgleich beteiligt. Nach diesem Gleichstand in der achten Spielminute brach Bambergs zartes Teamgefüge erneut auseinander und kam vor allem im zweiten Viertel (27:14) unter die Räder.

Bamberg kann Ludwigsburgs Energie nicht matchen

Die Brose-Boys hatten enorme Schwierigkeiten, sich gegen die extrem körperbetonte Spielweise der Gastgeber durchzusetzen. Auch beim Rebound gingen die Ludwigsburger, allen voran in Person von Adam Waleskowski, sehr aggressiv zu Werke und kauften den Oberfranken durch zahlreiche Offensivrebounds und starken Trefferquoten (57 Prozent Dreier, Bamberg traf hier in Halbzeit eins nur magere 14 Prozent) den Schneid ab. Bamberg dagegen wirkte mehr und mehr frustriert und diese Frustration entlud sich unter anderem in einem unsportlichen Foul von Leon Radosevic an Dwayne Evans, welches hart an der Grenze zu einem disqualifizierenden Foul war. Auch Andrea Trinchieri, der neben der eigenen Leistung auch mit den Schiedsrichtern haderte und sich ein technisches Foul einhandelte, konnte mit diesem Auftritt naturgemäß nicht zufrieden sein. Einzig Bambergs eingestreute Zonenverteidigung brachte Ludwigsburg phasenweise in leichte Unannehmlichkeiten, zur Pause stand dennoch ein klarer 32:50-Rückstand.

Wer nach dem Seitenwechsel mit der eigentlich zu erwartenden Bamberger Reaktion gerechnet hatte, wurde schnell eines besseren belehrt. Im Angriff schafften es die Oberfranken zwar, den Ball besser zu bewegen und sich so bessere Würfe herauszuarbeiten (die Trefferquoten gingen deutlich nach oben, am Ende 56% Zweier und 30% Dreier), doch defensiv konnte man die Ludwigsburger zu keinem Zeitpunkt stoppen. Die Mannschaft von Cheftrainer John Patrick sprühte nur so vor Energie und nahm den Meister nach allen Regeln der Kunst auseinander. Auf jede gelungene Aktion der Bamberger fanden die Barockstädter die passende Antwort und brachten den Ball mit ihrer Energie stets bis zum Korb für einfache Punkte (Ludwigsburg traf jeweils 53% aus dem Zweier- und Dreierbereich). Bis auf 22 Punkte (72:50, 30. Min.) wuchs der Vorsprung der Hausherren an.

Das Aufbäumen ist nur von kurzer Dauer

Im Schlussviertel, als Ludwigsburgs Intensität deutlich nachließ, bäumten sich die Domstädter dann plötzlich noch einmal auf. Blitzschnell reduzierten Luka Mitrovic, Maodo Lô & Co. den Rückstand und kamen gut drei Minuten vor dem Ende sogar noch einmal in den einstelligen Bereich (69:78). Näher kamen die Mannen von Andrea Trinchieri aber nicht heran. Wieder einmal war es Adam Waleskowski, der als Routinier der Mannschaft voran schritt (Double Double mit 20 Punkten und elf Rebounds) und seine Riesen endgültig auf die Siegerstraße führte. Am Ende war Bambergs Aufholjagd zu Viertelbeginn vollkommen nutzlos, denn Ludwigsburg stellte den alten Abstand fast wieder her und schickte ein frustriertes Brose Bamberg mit 74:91 nach Hause - mit der höchsten Niederlage unter Headcoach Andrea Trinchieri im Gepäck.

MHP Riesen Ludwigsburg: Waleskowski (20 Punkte), Johnson (16), Walkup (15), Evans (12), Sears (10), Peter-McNeilly (8), Thiemann (5), Koch (5), McCray, Cook, Geske
Brose Bamberg: Mitrovic (14), Zisis (14), Hickman (12), Taylor (7), Lô (7), Radosevic (6), Hackett (5), Heckmann (3), Rubit (2), Staiger (2), Olinde (2), Edigin

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