95:75! McNeal und die jungen Wilden zähmen die Löwen

27.2.2017, 21:45 Uhr
Jerel McNeal war mit 19 Punkten der Topscorer auf Bamberger Seite.

© Sportfoto Zink / HMI Jerel McNeal war mit 19 Punkten der Topscorer auf Bamberger Seite.

Zu Beginn der Partie tat sich die Mannschaft von Chefcoach Andrea Trinchieri, der an diesem Montag auf Fabien Causeur und Vladimir Veremeenko verzichtete, noch etwas schwer, seine defensive Formation zu finden. Braunschweig, das sich seit dem Hinspiel-Debakel stetig weiterentwickelt und verbessert hat, spielte vom Start weg frech und befreit auf - allen voran Carlos Medlock. Der US-Amerikaner bestätigte seine zuletzt starke Form mit zwei schnellen Dreiern und sorgte zusammen mit Center Geoffrey Groselle für eine knappe Führung der Löwen (10:9, 4. Min.).

Als Braunschweigs Teamleader allerdings mit seinem frühen zweiten Foul erst einmal einen Zwischenstopp auf der Bank einlegen musste, bekamen die Oberfranken Spiel und Gegner langsam in den Griff. Schnell setzte sich das Kollektiv des Meisters zweistellig ab (22:12, 9. Min.) und zwang Löwen-Coach Frank Menz dazu, seinen Go-to-Guy wieder aufs Parkett zu schicken. Dieser sorgte dann - in Zusammenarbeit mit Geoffrey Groselle und Jamal Boykin - dafür, dass Bamberg sich nicht noch weiter absetzen konnte. Die Okerstädter machten auch weiterhin einen sehr guten Job in der Verteidigung, im Angriff nutzten sie allerdings ihre Möglichkeiten nicht. Abgesehen von Medlock, Groselle und Boykin konnte bis zum letzten Angriff der ersten Halbzeit kein weiterer Gäste-Akteur punkten. Als vierter Braunschweig-Scorer besorgte Sid-Marlon Theis den 33:45-Pausenstand.

Bamberg dominiert auch mit den Youngstern

Nach dem Seitenwechsel blieben die Hausherren weiter fokussiert und legten sogar noch eine Schippe drauf. Angesichts eines kontinuierlich anwachsenden Vorsprungs nutzte Trinchieri Großteile der zweiten Halbzeit und schenkte seinen Nachwuchs-Kräften Leon Kratzer und Louis Olinde wertvolle Einsatzminuten. Während sich Bambergs Youngster mühten und eine ordentliche Vorstellung boten, übernahm allen voran Jerel McNeal weiterhin das Scoring für die Oberfranken. Mit starken 19 Punkten, vier Rebounds und drei Assists in etwas mehr als 25 Minuten Einsatzzeit führte der US-Guard Bamberg zum nie gefährdeten 95:75-Pflichtsieg über die Braunschweig.

Die Löwen - insbesondere die beiden Topscorer Medlock (21 Punkte, 7 Assists) und Groselle (20 Punkte, 5 Rebounds) - gaben zwar nie auf und suchten gegen Bambergs aggressive Defense stets den guten Abschluss - doch abgesehen von der Anfangsphse war das Trinchieri-Team in eigener Halle jederzeit Herr der Lage und dominierte seinen Gegner in jeder Kategorie, sodass auch das Mehr an Ballverlusten (13:8) nicht großartig ins Gewicht fiel.

Die Bamberger Dominanz an diesem Rosenmontag wird noch wertvoller, wenn man bedenkt, dass mit Nikos Zisis, Darius Miller und Daniel Theis gleich drei Leistungsträger weniger als zehn Minuten auf dem Feld standen, Melli und Radosevic standen auch "nur" 14 bzw. 16 Minuten auf dem Court. Auch den Rest seines Teams setzte Trinchieri sehr dosiert ein und schonte die Kräfte. Die meisten Minuten (25:54) hatte am Ende Geburtstagskind Patrick Heckmann (vier Punkte und drei Assists) auf der Uhr und rechtfertigte das Vertrauen seines Coaches mit einer starken Defensivarbeit.

Brose Bamberg: McNeal (19 Punkte), Nikolic (15), Staiger (9), Lô (9), Miller (8), Kratzer (6), Heckmann (4), Zisis (4), Melli (3), Olinde (3), D. Theis (1)

Basketball Löwen Braunschweig: Medlock (21), Groselle (20), S. Theis (11), Boykin (8), Klepeisz (5), Guyton (5), Schwartz (3), Pierre (2), Figge

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