Aalen wartet: Nächster Kleeblatt-Testversuch am Montag

13.1.2019, 14:52 Uhr
Weil das Wetter auch am Sonntag alles andere als angenehm war, trainierte das Kleeblatt in Belek indoor.

Weil das Wetter auch am Sonntag alles andere als angenehm war, trainierte das Kleeblatt in Belek indoor.

Die Fürther Spieler saßen bereits umgezogen und einsatzbereit im Bus, Damir Buric hatte schon Einblick in die Aufstellung des namhaften Gradmessers genommen und Vorfreude auf einen aussagekräftigen Vergleich, in den er seine Mannschaft nach einem freien Nachmittag auch ausgeruht hätte schicken wollen, entwickelt. Istanbul stand mit seiner gesamten Kapelle, also in Bestbesetzung, bereit. Doch auch nach 20 Minuten des Wartens hatten sich die Räder des Busses noch keinen Zentimeter bewegt. Der für 15 Uhr Ortszeit angesetzte Anpfiff schien kaum noch zu halten. Dafür klingelten die Handys. Die Verantwortlichen beider Vereine standen im ständigen Austausch und warteten auf das Urteil des bestellten Schiedsrichtertrios, das noch nicht endgültig über die Bespielbarkeit des Platzes geurteilt hatte. Man hoffte, die Drainage unter dem Rasen würde die Regenmassen doch noch schlucken und abführen können - wenn es nur endlich weniger davon geben würde.

Doch es regnete unaufhörlich, die tiefen Pfützen wurden größer und vereinten sich zu einem stehenden Gewässer. Eine Trainer Damir Buric und Sportdirektor Rachid Azzouzi stiegen neugierig ins Auto, fuhren die vier Kilometer zum Stadion und machte sich mit eigenen Augen ein Bild von der temporären Wassersportanlage. "Wir wollten auch noch einmal auf die Entscheidung Einfluss nehmen", verriet Buric. Die Spieler verließen derweil den Bus, hielten sich aber im wärmeren Empfangsbereich der Hotellobby bereit. Fünf Minuten später war die Absage ausdiskutiert und amtlich. "Der Ball wäre nicht gerollt, es machte keinen Sinn", zeigte sich auch der Trainer einsichtig.

Immerhin: Fürths Bus rollte doch noch los. Der Hotelmanager lud sie ins Trainingscamp von Besiktas ein. "Das ist Sportzentrum par excellence", schwärmte Buric. Der Erstligist leistete sich für seine Vorbereitung für deutlich mehr Geld auch ebenso viel mehr Komfort. Neben einer Trainingshalle steht dort ein Basketball-Court sowie ein Schwimmbecken olympischen Ausmaßes sowie ein Kraftraum in der Dimension eines Hotel-Foyers zur Verfügung. Buric schickte sein Team in drei Gruppen zum Spinning. "Das war eine harte Einheit, aber brutal gut", urteilte der 54-Jährige.

Den Ball hatte an diesem Tag aber kein Spieler auch nur eine Sekunde am Fuß gehabt. Trainer und Sportdirektor Rachid Azzouzi bemühten sich deshalb, einen Ersatzgegner an Land zu ziehen. Aussicht auf Erfolg versprachen Buric' Kontakte zu Dinamo Zagreb, die in unmittelbarer der Nähe residieren. Der ehemalige Coach von Hajduk Split zögerte nicht, beim ewigen Rivalen vorzufühlen. Doch Kroatiens Hauptstadtklub hatte andere Pläne. Fürths letzte Chance, die mühsam einstudierte Theorie in die Praxis zu übertragen, war fürs Erste dahin, und der traditionelle Abend mit den mitgereisten zehn Fans um eine Diskussiongrundlage ärmer. Nach einem gemeinsamen Dinner saßen die Kleeblatt-Anhänger mit Trainern und Spielern in der Lobby einige Zeit zusammen.

Weil der Wetterbericht auch für Sonntag keine Besserung erwarten ließ, schickte Buric sein Team vorsorglich zum Aquajogging in den hoteleigenen Pool. Für den Rest des Tage verabschiedete er die Spieler zu einem Ausflug nach Antalya. Den Zapfenstreich verlegte Buric auf eine halbe Stunde vor Mitternacht. Immerhin fielen seine Spieler mit der Aussicht ins Bett, doch noch in Belek ein Testspiel bestreiten zu können. Mit dem Drittligisten VfR Aalen hat sich Fürth für Montag verabredet - wenn das Wetter mitspielt.

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