Ab auf Platz drei? Das wird gegen Darmstadt wichtig

16.10.2017, 05:51 Uhr
Ab auf Platz drei? Das wird gegen Darmstadt wichtig

© Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink / Scheuring

Wirklich langweilig geworden ist es den Profis des 1. FC Nürnberg während der zweiwöchigen Punktspielpause nicht. Für etwas Abwechslung sorgten Ausflüge nach Meckenhausen (6:1) und Schweinfurt (7:0), ein mannschaftsinternes Fahrsicherheitstraining und natürlich die obligatorische Stippvisite bei der Mitgliederversammlung in der Meistersingerhalle, laut Trainer Michael Köllner ein durchaus "schönes Erlebnis".

Memorable Momente will der Club nun aber auch wieder im Zweitliga-Alltag kreieren. Zuletzt war das nicht mehr ganz so gut gelungen, eine bittere 1:2-Heimpleite gegen Bielefeld hatte die kleine Siegesserie Ende September reißen lassen. Im Duell beim Tabellennachbarn SV Darmstadt 98 (20.30 Uhr, im Live-Ticker auf nordbayern.de) geht es also darum, möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, im Optimalfall winkt sogar der Sprung auf Platz drei. "Ich denke, das wird ein geiles Spiel", freut sich Köllner auf den atmosphärischen Flutlichtkick am für seinen rustikalen Charme berühmten Böllenfalltor.

"Unbedingt den Turnaround schaffen"

Im Sommerurlaub in Griechenland hatte der Oberpfälzer zufällig ein paar Tage mit Lilien-Coach Torsten Frings verbracht; Köllner weiß also, wie man in Darmstadt tickt und was sein Team dort erwartet. Nämlich "die erfahrenste Mannschaft der Liga, eine abgezockte Truppe", mit klangvollen Namen wie Weltmeister Kevin Großkreutz, dem früheren Bayern- und Real-Profi Hamit Altintop oder Routinier Aytac Sulu. "Wenn sie ins Rollen kommen, sind sie schwer zu stoppen", warnt Köllner. Dass der Bundesliga-Absteiger zuletzt schwächelte, dürfte die Aufgabe nur noch unangenehmer machen: "Die wollen unbedingt den Turnaround schaffen. Wir müssen uns auf harte Gegenwehr einstellen und hellwach sein."

Besonders, wenn ein alter Bekannter am Ball ist. Tobias Kempe, in Franken nie richtig heimisch geworden und deshalb nach nur einer Saison zurück ins Hessische geflüchtet, fand bei seinem erklärten Wohlfühlverein prompt wieder zu alter Stärke. Zwar laboriert der Top-Scorer (drei Tore, vier Assists) noch an den Folgen eines Zehenanbruchs, "aber wir haben die große Hoffnung, dass er spielen kann. Er ist auch ein Typ, der auf die Zähne beißt", verriet Frings. Definitiv fehlen wird Stammkeeper Daniel Heuer Fernandes (Fingerbruch).

Behrens als Rückkehrer

Kollege Köllner muss weiter auf den maladen Georg Margreitter verzichten, doch hat sich Lukas Mühl in den vergangenen Wochen als vollwertige Alternative etabliert. Dass das Abwehrtalent jüngst die deutsche "U 20" als Kapitän anführte, dürfte ihm weiter Rückenwind geben. Aber auch Patrick Kammerbauer drängt nach auskurierter Blinddarmoperation zurück ins Team.

Personell wird Köllner also wieder "die eine oder andere schwere Entscheidung" treffen müssen. Nicht zur Disposition steht freilich Hanno Behrens: Der Club-Kapitän, der mit den Lilien einst von der 3. Liga bis in die Bundesliga durchmarschiert ist, kehrt erstmals in einem Pflichtspiel ans "Bölle" zurück.

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