Ab nach Arnheim! Matavz wechselt zu Vitesse

30.6.2017, 11:30 Uhr
Ab nach Arnheim! Matavz wechselt zu Vitesse

© Sportfoto Zink

"Ich fühle mich hier wohl und kann mir auch vorstellen, länger für den Club zu spielen", erklärte Tim Matavz noch im Januar der Nürnberger Zeitung. Der Club weilte im Wintertrainingslager in Spanien. Just vor diesem Statement war der slowenische Sturmriese im regennassen Test gegen Sion wieder einmal seiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen: Matavz, der zuvor einen Gegenspieler belauscht hatte, schnappte sich das Spielgerät, trieb es energisch auf den eidgenössischen Kasten zu und versenkte es mit einem satten Schuss in diesem.

Ballbehauptung, Raffinesse und Geschick

Fünfmal hatte der Angreifer zu diesem Zeitpunkt so oder anderweitig auch im Liga-Betrieb für den FCN bereits getroffen. Man konnte - Stand Winter - davon ausgehen, dass der 28-Jährige sich und dem Club noch weitere Buden aufs Konto gebucht hätte. Doch beim 1:1 auf St. Pauli, am elften Spieltag, riss erst das Syndesmoseband des Stoßstürmers und kurz darauf Nürnbergs Siegesserie. Welche Wichtigkeit der 31-fache Nationalspieler für den FCN in vorderster Front hatte, ließ sich damals nicht nur an Toren bemessen. Matavz überzeugte in der Ballbehauptung, mit Raffinesse, technischem Geschick und eben im Abschluss.

Mit diesen Fähigkeiten war der im Sommer als Störenfried und Zielspieler gecastete Vorarbeiter dafür verantwortlich, dass Nürnbergs Offensivspiel in der Hinrunde oftmals gut harmonierte, der FCN zur Winterpause die zweitmeisten Zweitliga-Tore aufwies. Auch der nach Schalke abgewanderte Guido Burgstaller, der um die slowenische Schrankwand herumstürmen konnte, hatte es vielfach Matavz zu verdanken, dass er in der Hinserie gut zur Geltung kam. Es gab Gründe genug, für den FCN in dieser Zeit zu prüfen, ob man mit dem Angreifer auch über den Sommer hinaus zusammenarbeiten kann. Folglich lotete Club-Vorstand Andreas Bornemann damals auch Möglichkeiten mit dem Spieler und dem FC Augsburg aus, um ein ein längerfristiges Engagement auf den Weg zu bringen.

Galt Matavz Anfang des Jahres noch als reizvolle, wenn auch kostspielige Option für den Club-Angriff über das Saisonende hinaus, war dies mit Fortlauf der Rückrunde nicht mehr Fall. Freilich waren es auch Verletzungen und Blessuren, die den Leihstürmer in der zweiten Halbserie ausbremsten. Gleichwohl konnte sich Matavz, der bis zum Rundenschluss nur noch sporadisch zum Einsatz kam, kaum noch in beschriebener Manier in Szene setzen. Zwei Torvorlagen nach der Winterpause - mehr Matavz war nicht mehr in Nürnberg, weshalb der Club von einer Weiterbeschäftigung des Slowenen schließlich auch Abstand nahm.

Vertraute Spielwiesen

Auch in Augsburg, von wo der Club den Stürmer ausgeliehen hatte, wird Matavz in Zukunft jedoch nicht mehr zu sehen sein. Matavz wechselt in eine Liga, in der er seine Fähigkeiten bereits eindrucksvoll bewiesen hat. Vor rund drei Jahren überwiesen die Fuggerstädter nicht ohne Grund über drei Millionen Euro an die PSV Eindhoven. Im Nachbarland war Matavz 2012 mit dieser niederländischer Pokalsieger geworden. Und hatte in der Ehrendivision, aber auch auf internationalen Spielwiesen Tore satt geliefert. Nun unterschrieb der Mittelstürmer bei Vitesse Arnheim, ebenfalls einem Verein aus Hollands höchster Spielklasse, einen Vertrag bis 2020. In diesem Sinne: Mach's gut, Matavz!

Verwandte Themen


8 Kommentare