Abschied vom Club: Ramirez wird ein Ungar

28.1.2015, 16:57 Uhr
Jagt nun für Ferencvaros Budapest dem Spielgerät nach: Cristian Ramirez.

© Sportfoto Zink / MaWi Jagt nun für Ferencvaros Budapest dem Spielgerät nach: Cristian Ramirez.

Der Ecuadorianer hat bei Ferencvaros Budapest, dem Tabellenfünften der ungarischen Eliteklasse, einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 unterschrieben. Dies meldete der Club am späten Mittwochnachmittag auf der vereinseigenen Homepage. "Cristian ist mit dem Wunsch an uns herangetreten, zu Ferencvaros Budapest wechseln zu wollen. Dem haben wir entsprochen und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute", erklärte Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader an gleicher Stelle.

Da der aus Düsseldorf ausgeliehene Linksverteidiger erst wieder ab dem 1. Juli 2015 aufgrund eines Anschlussvertrages bei der Fortuna beschäftigt ist, musste der FCN in die Bütt, als es darum ging, Ramirez an einen anderen Klub abzugeben.  Der Abschied vom 20-Jährigen – bei Club-Coach René Weiler nicht nur zuletzt im Test gegen Aarau außen vor – zieht einen Schlussstrich. Unter eine für beide Seiten unbefriedigende Zusammenarbeit.

Eine Zusammenarbeit, welche die Vertragspartner vor einem halben Jahr hoffnungsvoll in Angriff genommen hatten. "Ich freue mich auf die Aufgabe beim Club. Ich möchte dazu beitragen, den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen." Mit diesen Worten auf der vereinseigenen Homepage nahm der 1,73-Meter-kleine Ecuadorianer im Sommer in Nürnberg die Arbeit auf. Bader nannte Ramirez "eine weitere vielversprechende Alternative für unseren Kader".

Und es begann für den Südamerikaner am Neuen Zabo gar nicht schlecht. Am 1. Spieltag, beim 1:0-Heimsieg gegen Aue, machte die Leihgabe aus Düsseldorf seine Qualitäten deutlich. Von Valerien Ismael in die Startformation beordert, hielt Ramirez die linke Bahn geschlossen, schob auch nach vorne couragiert an. Auch bei der darauffolgenden Derby-Klatsche in Fürth (1:5) gehörte Ramirez keinesfalls zu den Schlechtesten. Von Beginn an spielen durfte er mit zwei Ausnahmen – darunter ein desolater Auftritt beim 0:3 in Karlsruhe – dann aber nicht mehr. Dies änderte sich auch nicht, nachdem René Weiler als Trainer für den zusehends glück- und hilflosen Ismael übernommen hatte. Im Gegenteil: Beim Schweizer galt Ramirez relativ schnell als Streichkandidat. Ähnlich übrigens wie Dave Bulthuis, der sich auch auf der linken Außenverteidiger heimisch fühlt, im Gegensatz zu Ramirez, der da wohl schon an der Donau weilte, am Mittwoch aber mittrainierte.

Unabhängig von Ramirez und Bulthuis hält der FCN weiter die Augen offen nach einem Mann, der ihn dem Angriff mehr Durchschlagskraft verleihen soll. Die Prämisse bei der Stürmersuche erklärte Nürnbergs Fußballchef Wolfgang Wolf dabei vor wenigen Tagen in der Nürnberger Zeitung. Der neue Angreifer muss eine echte Verstärkung sein. Oder in den Worten Wolfs: “Sollten wir jetzt noch was machen, wäre es ein Vorgriff auf die neue Saison. Der Spieler muss uns sofort weiterhelfen. Wir brauchen keinen Mitläufer, das wäre Aktionismus.”

Der Artikel, der zunächst den sich ankündigenden Transfer thematisierte, wurde am Mittwoch, den 28. Januar, um 16.57 Uhr angepasst.  

 

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