Abseitstor und Stolper-Salli beim Club-Remis in Dresden

1.4.2018, 13:09 Uhr
Mit Müh und Not hat sich der 1. FC Nürnberg am Samstag einen Punkt in Dresden erkämpft.

© Sportfoto Zink / DaMa Mit Müh und Not hat sich der 1. FC Nürnberg am Samstag einen Punkt in Dresden erkämpft.

Nach der Länderspielpause wird alles besser, hat es geheißen. Aber nach der Länderspielpause ist scheinbar vor der Länderspielpause - die fünf Euro stecken bereits im Phrasenschwein. Es ist jedenfalls zum Haare raufen, der FCN kann derzeit einfach nicht gewinnen. So rettete Hanno Behrens dem Club am Samstag in Dresden einen Punkt. Wieder nur ein Remis, wieder keine drei Punkte. Bereits zum fünften Mal in Folge geht der Club nicht als Sieger vom Platz. Der Vorsprung auf Rang drei und vier schmilzt derweil dahin.

Und der magere Zähler bei Dynamo kommt einmal mehr nicht von ungefähr. Ein Blick auf die Statistiken verrät, Dresden hatte mehr vom Spiel: 12:7 Torschüsse und 58 Prozent Ballbesitz stehen für die Gastgeber zu Buche. Auch in den direkten Duellen waren die Dresdner bissiger: 54 Prozent der Zweikämpfe gewannen die Hausherren. Zudem sprinteten die Sachsen 19 Mal öfter als die Franken. Besonders deutlich zeigt sich die Überlegenheit auf dem Papier bei den Flanken: 16:5 Hereingaben zählten die Statistiktools - mehr als drei Mal so viele Dynamo-Flanken sind schon eine Hausnummer.

Aktivposten Valentini

Besonders auffällig: Während Dresden jeweils acht Bälle von jeder Seite in den gegnerischen Strafraum schlug, beschränkten sich die Außenbahn-Angriffe beim Club auf eine Seite: Alle fünf Nürnberger Flanken kamen von rechts. Aktivster FCN-Akteur war in diesem Fall Enrico Valentini, der drei Bälle von der Seitenlinie ins Zentrum schlenzte. Eine davon fand Hanno Behrens, der Rest ist bekannt. Auf Seiten der Dresdner ging die größte Gefahr von Heise (6 Flanken, darunter die Vorlage zum 1:0 durch Benatelli) und Kreuzer (5) aus, die zusammen allein ein Drittel aller Dresdner Flanken schlugen.

Die beide glänzten zudem mit den meisten Ballkontakten auf dem Feld: Heise 94 und Kreuzer 90. Beim Club hatte Kevin Möhwald (70) die Kugel noch am häufigsten am Fuß. Das Nürnberger Sturmtrio kommt derweil insgesamt auf gerade einmal 55 Ballbesitzphasen. Auch wenn es gefühlt schon hunderte Male thematisiert wurde, das Problem in der Offensiv-Abteilung beim FCN war auch in Dresden klar zu erkennen.

Allein Dresdens Duljevic hat mit fünf Torschüssen fast soviele Versuche wie der Club insgesamt - nebenbei bemerkt gewann der Bosnier auch die meisten Zweikämpfe auf dem Feld: insgesamt 19 an der Zahl. Behrens war mit seinen zwei Torschüssen zusammen mit Marvin Stefaniak, der den Ball ebenfalls zwei Mal aufs Tor von Schwäbe beförderte, noch der torgefährlichste Cluberer. In der Sturm-Spitze hat Federico Palacios' keinen einzigen Torschuss vorzuweisen, sein Abseitstor wird in den Statistiken nicht als solcher erfasst. Der dritte im Offensiv-Bunde, Edgar Salli, schoss ebenfalls kein einziges Mal aufs Dresdner Tor - er hatte zwar den Führungstreffer auf dem Fuß, vertändelte den Ball allerdings unglücklich. Auch bei den eingewechselten Adam Zrelak und Tobias Werner sucht man in den Statistiken vergeblich nach einem Torversuch.

Höchste Zeit also, dass Mikael Ishak gegen Heidenheim in den Club-Kader zurückkehrt und für frischen Wind im Sturm sorgt. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt dennoch für die Partie am kommenden Samstag: FCN-Verteidiger Ewerton sah gegen Dresden seine fünfte Gelbe Karte und wird auf der Tribüne Platz nehmen müssen.

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