Abturn zum Auftakt: Regensburg ringt den FCN nieder

Neumarkt - Der 1. FC Nürnberg hat in seinem ersten Vorbereitungsspiel eine enttäuschende Leistung abgeliefert. Die Konsequenz: In Neumarkt zog der FCN gegen Drittliga-Absteiger Regensburg mit 1:2 den Kürzeren. Ein Mann, der sich früher das Club-Trikot überstreifte, hatte daran entscheidenden Anteil.

Auf halber Strecke hatten sie sich am Mittwoch verabredet - annähernd zumindest. Auf dem Gelände des ASV Neumarkt wollten der FCN und der SSV Jahn Regensburg ihre Frühform überprüfen. Und - weitaus wichtiger -, Rückschlüsse für die weitere Vorbereitungsarbeit gewinnen. Für den Club, der zuletzt in einem sechstägigen Trainingslager Kondition bolzte, war es die erste Orientierungshilfe in Form eines Testspiels. Der Jahn, der es im Vergleich zum FCN etwas weiter nach Neumarkt hatte und kommende Saison in der Regionalliga ran muss, hatte derweil schon einige Probeläufe hinter sich - unter anderem das 1:2 gegen Nürnbergs Lokalrivalen, die SpVgg Greuther Fürth in Cadolzburg.

Ob die Startelf, die Club-Coach René Weiler am Deininger Weg auf den Rasen schickte, mit der etwas gemeinsam hat, die am letzten Juli-Wochenende in Freiburg in die neue Saison startet, ist stark zu bezweifeln. Patrick Rakovsky begann zwischen den Pfosten. Vor ihm kamen die Neuzugänge Kevin Möhwald als Rechtsverteidiger, Hanno Behrens im defensiven Mittelfeld und Stefan Kutschke im Angriff zum Zug. Zudem durften die zu den Profis beförderten Patrick Erras im Abwehrzentrum und Philipp Hercher im Offensivbereich Arbeitsproben geben.

Zehn Minuten waren in Neumarkt absolviert, als sich der Club der Führung annäherte. Rurik Gislason konnte eine Hercher-Hereingabe jedoch nicht verwerten. Mit Folgen: Statt 1:0 für den FCN hieß eine knappe Zeigerumdrehung später 1:0 für den Drittliga-Absteiger. Ausgerechnet Neu-Regensburger Jann George – in der Jugend im rot-schwarzen Dress unterwegs – bugsierte den Ball ins Tor (11.).

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1.7.2015, 21:41 Uhr

Der erste Test floppt: Nur Kutschke trifft für den Club

Der Club war nun gefordert, tat sich bei hochsommerlichen Temperaturen allerdings schwer, auf Betriebstemperatur zu kommen. Besonders im Aufbau hakte es, was aggressiven Oberpfälzern geschuldet war. Aber auch an Ideen mangelte es. Nürnberger Chancen blieben konsequenterweise rar: Ein Kopfball von Kutschke sauste über das Gehäuse (17.), bei einem Versuch von Hercher – von Gislason zuvor in Szene gesetzt - holperte der Ball an diesem vorbei (19.).

Möhwald an den Querbalken - und ansonsten wenig

Hercher/Gislason, dieses Gespann zeichnete auch nach rund einer halben Stunde auch für die nächste FCN-Chance verantwortlich: Der Isländer bediente den Youngster, dessen Schuss jedoch ebenso wie Behrens' Nachschuss abgeblockt wurde. Auffälliger wurde die Weiler-Truppe im ersten Durchgang nur einmal: Ein Möhwald-Freistoß landete an der Latte (41.), kurz danach war Pause.

So war der FCN im zweiten Durchgang noch mehr gefordert. René Weiler tauschte zu diesem Zweck siebenmal Personal. Pachonik, Özdemir, Stark, Schöpf, Stepinski, Evseev und Blum übernahmen. Doch nur drei Minuten nach Wiederbeginn wurde die Situation für den Club prekärer: Der Jahn schaltete nach einem Nürnberger Ballverlust schnell um. George marschierte los, steuerte auf Rakovsky zu und stellte, nachdem er im ersten Versuch am FCN-Keeper gescheitert war, im zweiten auf 2:0 für Regensburg.

Im Anschluss war der Regionalligist dem dritten Treffer näher als der FCN seinem ersten. Oft beteiligt: Der schon mehrfach erwähnte George. Einer, der sich im im Nürnberger Dress wehrte, war Sturmtank Kutschke. In der 63. Minute verpasste der baumlange Angreifer eine Stepinski-Hereingabe knapp. Und Kutschke sollte es auch sein, der in der Schlussphase den Anschlusstreffer markierte. Der Angreifer schnappte sich bei einem Handelfmeter das Leder und versenkte es (80.). Zu mehr als zum 1:2 reichte es für den Club, der in Neumarkt vieles schuldig blieb, allerdings nicht.

"Gegen einen Viertligisten sollte man schon gewinnen"

René Weiler machte aus seiner schlechten Laune im Anschluss folgerichtig keinen Hehl. "Vieles war unbefriedigend", konstatierte der Club-Coach. Eine gewisse Müdigkeit nach den langen Trainingstagen sei zwar verständlich, “aber gegen einen Viertligisten sollte man schon gewinnen“.

FCN: Rakovsky - Möhwald, Erras (46. Özdemir), Bulthuis, Koch (46. Pachonik) – Behrens (46. Stark), Polak (46. Schöpf) – Gislason (46. Blum), Hercher (46. Evseev) - Kutschke, Sylvestr (46. Stepinski)

Tore: 1:0 George (11.), 2:0 George (48.), 2:1 Kutschke (80., HE) Zuschauer: 900