Aero Club Fürth ist stolz auf ältesten Piloten

24.11.2016, 14:14 Uhr
Aero Club Fürth ist stolz auf ältesten Piloten

© Foto: privat

So etwas gibt es nicht alle Tage im Aero Club: Der Fürther Pilot Erich Keimel freut sich über 60 Jahre Mitgliedschaft im Verein. Seine fliegerische Laufbahn begann mit der Ausbildung zum Segelflugzeugführer. Im Lauf der Jahre kam noch die Lizenz für Motorsegler und Ultraleichtflugzeuge dazu.

Keimel ist nicht nur ein begeisterter Segelflieger, sondern auch der erfahrenste Schlepp-Pilot im ACF. Rund 6800 Starts und Landungen hat er hingelegt, zwischen denen er 3000 Stunden in der Luft war. Die Fliegerkameraden schätzen seinen feinen Spürsinn für die Aufwinde. „Wenn es einer schafft, an Tagen mit kaum vorhandener Thermik im Schleppflug Steigwerte zu finden, dann unser Erich“, ist die einhellige Meinung.

Wenn er nicht im Flugzeug sitzt, erledigt der engagierte Jubilar seit Jahren zeitintensiv mit einem kleinen Team die Motorwartung am Ultraleicht-Schleppflugzeug und am Motorsegler. „Wir sind sehr dankbar für diese ehrenamtliche Tätigkeit“, betont ACF-Vorsitzender Robert Thoma immer wieder. Die Alternative, die Arbeiten mit hohen Kosten an Profis zu vergeben, könne sich ein so kleiner Sportverein auf Dauer kaum leisten.

Erich Keimel ist der älteste Pilot des ACF mit einer Fluglizenz. Der vor kurzem erst 17 Jahre alt gewordene Martin von Keitz, seit zwei Jahren Flugschüler im Verein, ist dagegen der jüngste Nachwuchspilot mit einem Luftfahrerschein.

Rechtzeitig vor Saisonschluss bestand er die praktische Prüfung und beendete damit seine Segelflugausbildung. Er hat gerade einmal 120 Starts und rund 55 Stunden Flugzeit hinter sich und kann sich gut vorstellen, sein Hobby später in die Berufsentscheidung einfließen zu lassen. Ihm schwebt eine Ingenieurslaufbahn vor, und als Vorbereitung dafür hat er heuer bereits in den Ferien bei einem großen Flugunternehmen gejobbt.

Beide Piloten beweisen eindrucksvoll, dass Segelfliegen ein Sport für alle Altersklassen ist. Beginnen kann man mit 14 Jahren, nach oben sind keine Grenzen gesetzt, vorausgesetzt, der Fliegerarzt bescheinigt in regelmäßigen Abständen die Flugtauglichkeit.

Sechs Schüler steigen auf

Zufrieden Bilanz zieht Ausbildungsleiter Bernd Tauber zum Saisonabschluss: Zusammen mit Martin von Keitz erwarb auch Markus Hofmann seine Segelfluglizenz. Damit haben heuer insgesamt fünf Segelflug- und ein Motorseglerschüler ihre Ausbildung erfolgreich beendet. Christian Kornetzky absolvierte zum Finale drei einwandfreie Soloflüge und meisterte mit der A-Prüfung die erste Hürde auf dem Weg zum Luftfahrerschein.

Nachdem inzwischen auf dem Fluggelände bei Seckendorf der „Flieger-TÜV“ durchgeführt wurde, beginnt beim Aero Club nun die Winterpause. Die hohen Sicherheitsanforderungen schreiben neben einer qualifizierten Werkstattbetreuung alljährlich eine amtliche Prüfung der Flugzeuge durch einen Sachverständigen vor.

Über die Wintermonate werden die Flieger dann in der Werkstatt auf dem Seckendorfer Fluggelände von den Vereinsmitgliedern gewartet, um rechtzeitig zu Saisonbeginn wieder frisch poliert und in tadellosem Zustand zur Verfügung zu stehen.

Aus gesetzlichen Gründen müssen in den nächsten Monaten auch die Funkgeräte in allen Flugzeugen wegen des künftig niedrigeren Kanalabstands mit hohem Kostenaufwand ausgetauscht werden. Für die Flugschüler gibt es ein Sahnehäubchen obendrauf: Das Cockpit des Ausbildungsseglers „Astir CS“ wird komplett neu gestaltet und mit einem kombinierten elektrischen Variometer und GPS-Navigationssystem ausgestattet.

Das bedeutet einen Zugewinn an Sicherheit im Luftraum um den Nürnberger Verkehrsflughafen und eine Erleichterung für künftige Streckenflüge.

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