ATSV Erlangen verfolgt große Ziele

7.5.2015, 06:00 Uhr
ATSV Erlangen verfolgt große Ziele

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

„Alle fragen mich wo wir hin wollen“, erzählt Markert. Dabei wolle man doch nur „den Erlanger Raum mit einem positiven Offensivfußball begeistern, egal ob Landesliga oder Bayernliga“. Die Namen von Neuzugängen, die der neue Fußballchef bereits bekannt gegeben hat, deuten allerdings auf Ziele hin die dazu angetan sind, den beiden Bayernligisten FSV Bruck und SC Eltersdorf mächtig Konkurrenz zu machen. Wie berichtet werden unter anderem Florian Clausnitzer und Ferdinand List vom Bayernligisten Jahn Forchheim kommen, der zurzeit vereinslose ehemalige Eltersdorfer Bayernliga-Kicker Shqipran Skeraj auch, die Baiersdorfer Landesliga-Spieler Fabian Dollhäupl und Felix Burkel haben ebenfalls zugesagt, und die beiden U19- Talente des SC Eltersdorf, Bastian Marx und Selim Demir, sowie Labeat Ferizi von der U19 der SG Quelle Fürth sind auch verpflichtet worden.

„Es bieten sich zurzeit viele Spieler an“, sagt Markert im EN-Gespräch. Mit allen derzeitigen ATSV-Kickern habe er auch Gespräche geführt. „Es wird uns keiner verlassen“. Der Etat, so der neue Fußballchef, werde in der nächsten Saison derselbe sein wie in dieser. Jedoch solle das Prämiensystem leistungsbezogener werden. Zudem wolle Hauptsponsor Udo Nyga von der Firma Softgate „punktuell etwas tun“. „Er würde sich freuen, wenn wir oben mit dabei sind“.

Wichtig sei die Gesamtstruktur in der Fußballabteilung, mit einer ordentlich strukturierten Jugendarbeit wolle der Verein die Tradition wieder aufleben lassen. Darum sollen ab der nächsten Saison auch wieder A-, B- und C-Jugendmannschaften gemeldet werden. „Über jeden Jugendlichen, der sich dem ATSV anschließen möchte, freuen wir uns“, wirbt der Präsident des Vereins, Wolfgang Peter. Zehn Jugendmannschaften seien das kurzfristige Ziel, ein qualifiziertes Trainerteam sei bereits vorhanden. Ende Juni wird der Verein einen Sichtungslehrgang durchführen.

Platzprobleme gebe es nicht, weil neben dem A-Platz und dem B-Platz, der gerade in Teilen mit einem neuen Rollrasen ausgestattet wird, auch der Platz an der Eichendorffschule für die Trainings zur Verfügung steht. Darüber hinaus soll im nächsten Jahr ein Kleinfeld-Kunstrasenplatz fertig werden. Die Planungen für das rund 200 000 Euro teure Projekt laufen bereits. Auch die Duschen und die Umkleiden werden modernisiert. „Hier herrscht eine extreme Aufbruchstimmung“ freut sich Markert. „Das Präsidium steht absolut dahinter, wir sind alle voll auf einer Linie“, versichert der Präsident. Finanzielle Experimente werde der Verein nicht machen. „Die Erfahrungen haben wir von unseren Nachbarvereinen“.

Ehrenamtliche sind gewechselt

Von Nachbarvereinen kommen nicht nur etliche Spieler, sondern auch ehrenamtliche Mitarbeiter. So ist Sonja Rehnen, die beim SC Eltersdorf Referentin für die Öffentlichkeitsarbeit der Jugendabteilung war, als Pressesprecherin in den ATSV-Vorstand gerückt. Thomas Hölzl, einst Stadionsprecher beim FSV Bruck, wird nun die Ansagen auf dem ATSV-Sportplatz machen. Stephan Brehm, der beim SC Eltersdorf bei der Wahl eines neuen Fußball-Abteilungsleiter knapp gescheitert war, ist Teamleiter für die erste Mannschaft. Spielleiter der Zweiten beim ATSV ist der einstige Co-Trainer der Eltersdorfer Zweiten, Andreas Kellner.

Es gebe auch Kritiker, die bekanntlich immer dann auftreten würden, wenn etwas neu gemacht werde, sagt Wolfgang Peter. „Jörg hat aber viel mit den Eltern und den Kindern geredet und die Ängste und Vorbehalte abgebaut“. Die Behauptung einiger Kritiker, jeder Fußballjugendliche müsse 500 Euro für die Grundausstattung ausgeben, nennt Peter „eine unglaubliche Frechheit“. Klar wolle man für alle Jugendlichen eine einheitliche Kleidung, die aber würde die Eltern keinen Cent kosten, alles werde über Sponsoren finanziert. Jede Mannschaft habe einen Sponsor als Paten. Im Sommer wird es sogar ein Jugendlager in Bad Tölz geben, das weitestgehend von Sponsoren finanziert wird. Die Teilnahmegebühr pro Person beträgt darum nur 30 Euro.

Zur Frage der Integration ausländischer Mitbürger sagt der Präsident: „Die Integration hat bei uns nach wie vor einen hohen Stellenwert, wir bemühen uns sehr um jedes einzelne Kind“. Auch Asylbewerber sind willkommen, mit ihnen macht Karl-Heinz Stammberger einmal in der Woche ein zweistündiges Training auf dem ATSV-Gelände, die Fußballschuhe hat die Elsner-Stiftung spendiert. Der ehemalige Jugendleiter Thomas Kurz, der sich auch für die Integration von ausländischen Jugendlichen engagiert hatte, traut all dem jedoch nicht, er ist zum SC Eltersdorf gegangen. ATSV-Präsident Peter aber sagt: „Jeder der möchte soll beim ATSV Fußball spielen können. Es wäre doch grotesk, wenn wir jemanden rauswerfen würden“.

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