Die Haie beißen zu: Köln knackt die Ice Tigers

24.1.2017, 22:01 Uhr
Zwischen Köln und Nürnberg ging es wie auf diesem Archivbild auch am Dienstag zur Sache. Mit einem .schlechten Ausgang für die Ice Tigers.

© Sportfoto Zink / MaWi Zwischen Köln und Nürnberg ging es wie auf diesem Archivbild auch am Dienstag zur Sache. Mit einem .schlechten Ausgang für die Ice Tigers.

Trotz ernsthafter Verletzungsprobleme haben die Thomas Sabo Ice Tigers das Spitzenspiel in Köln lange im Griff, müssen nach einem undisziplinierten Schlussdrittel am Mittwochabend aber um die Tabellenführung bangen. Ohne die wichtigen Verteidiger Blacker und Jurcina und ohne die Angreifer Buzas und Filin fehlte es Nürnberg beim 2:4 (1:1, 1:0, 0:3) vor allem Cleverness.

Pföderl und ein vielversprechender Anfang

Roman Horlamus ist der Chronist der Thomas Sabo Ice Tigers. Als Leo Pföderl am Dienstagabend in der Kölner Arena abzog und der Puck im Tor der Haie landete, tippte der Pressesprecher in sein Laptop, kurze Zeit später stand es im Liveticker des Klubs nachzulesen. Zumindest in fremden Hallen sitzt Horlamus meist alleine auf der Pressetribüne, gestern berichtete er live aus einer Loge, unterstützt wurde er dabei von seinem Chef. Auch Thomas Sabo teilte der Welt seine Gedanken zum Spitzenspiel der Deutschen Eishockey-Liga mit. Die Chronik begann mit einem optimistisch vorfreudigen "Jetzt geht’s los" - und endete mit einem schweigenden Namenssponsor.

Dazwischen sah der Unternehmer souveräne 40 Minuten und einen dritten Abschnitt, in dem die Ice Tigers einen möglichen Erfolg bei einem Verfolger leichtfertig vergaben. Das 2:4 zeigte, wie unangenehm es ist, gegen Köln zu spielen. Mit dem spielerischen Potenzial der Haie hat das nicht unbedingt etwas zu tun.

Zuvor hatte Peter Schönberger angekündigt, Tabellenführer Nürnberg noch einmal angreifen zu wollen, um sich für die Playoffs eine bessere Ausgangsposition zu sichern. Da zählt für die Haie nur noch eines. "Der Titelgewinn ist etwas, das irgendwann kommen muss und soll", sagte der Geschäftsführer der Haie in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger. Seinem erstklassig besetzten Team fehlte diese Angriffslust zunächst. Auch im vierten Aufeinandertreffen dieser kräftigsten DEL-Mannschaften entwickelte sich kein offener Schlagabtausch. Köln begann seltsam zurückhaltend, Nürnberg hochkonzentriert – und clever im entscheidenden Moment.

Bei der ersten Kölner Unterzahl brach TJ Mulocks Schläger bei dem Versuch einen Schuss zu blocken. Die Ice Tigers ließen also den Puck weiter kreisen, bis Pföderl vor dem wehrlosen Mulock stand. Nürnbergs 1:0 (7. Minute) war zugleich bereits der 18. Saisontreffer für den jungen DEL-Topscorer. Nach dem frühen 1:0 schaltete die Mannschaft von Cheftrainer Rob Wilson in den Kontrollmodus um, blieb aber stets gefährlich, wenn sie die blaue Linie der Kölner überquerte. Pföderl lenkte einen Martinovic-Schuss an den Innenpfosten (18.).

"Alles wird gut"

Auf der anderen Seite mussten die Haie das Glück bemühen – beziehungsweise einen Makel in der Bande. Zehn Sekunden vor Drittelende sprang der Puck aus der Rundung Patrick Hager direkt auf den Schläger. Jochen Reimer, der wie beim 4:1 gegen Wolfsburg im Tor stand, weil sich Andreas Jenike beim Aufwärmen leicht verletzt hatte, hatte keine Chance. "Alles wird gut", ließ Sabo per Liveticker ausrichten.

Und zunächst wurde es gut. Bei angezeigter Strafe traf Patrick Reimer kurz nach Wiederbeginn (22.). Die Haie waren derweil nur im Power-Play gefährlich. Und das durften sie noch ausgiebig beweisen. Wie schon beim ersten Treffen in Köln verstanden es die Haie perfekt, sich in Zweikämpfen wie eine schützenswerte Spezies zu gebärden.

Ehrhoff und die seltsamen drei Minuten

Im Schlussdrittel wurde es eng auf der Strafbank der Gäste. Vor allem Steckel und Colten Teubert ließen sich immer wieder provozieren: Christian Ehrhoff traf zweimal bei doppelter Überzahl (45. und 48.), Philipp Gogulla dazwischen (47.), obwohl das Tor da aus seiner Verankerung gerutscht war. Es waren seltsame drei Minuten, in denen die Ice Tigers allerdings sicher nicht besonders überlegt agierten. Durch die dritte Niederlage im vierten Spiel gegen Köln müssen die Ice Tigers heute Abend um Platz eins bangen. Der EHC München kann mit einem Sieg gegen Krefeld an die Tabellenspitze zurückkehren.

Nürnberg: J. Reimer; Festerling/Mebus, Martinovic/Teubert, Syvret/Weber – P. Reimer/Reinprecht/Ehliz, Segal/Dupuis/Kozek, Pföderl/Steckel/Prust, Pfleger/Möchel/Busch. - Tore: 0:1 Pföderl (6:29/5-4), 1:1 Hager (19:49), 1:2 P. Reimer (20:47/6-5), 2:2 Ehrhoff (44:38/5-3), 3:2 Gogulla (46:03), 4:2 Ehrhoff (47:24/6-3). - Schiedsrichter: Rohatsch/Piechaczek. - Zuschauer: 11473. - Strafminuten: 4 – 14 plus 10 (Teubert).

 

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