Am Sonntag steigt die große Party für Fürths Aufstiegshelden

27.4.2012, 11:41 Uhr
Am Sonntag steigt die große Party für Fürths Aufstiegshelden

© Horst Linke

Na gut, Henry Kissinger, ehemaliger US-Außenminister und gebürtiger Fürther, wird nicht kommen. Die Stadt hatte den 88-Jährigen eingeladen, als der Aufstieg der Spielvereinigung Greuther Fürth nach Düsseldorfs Niederlage in Dresden feststand. Doch der berühmte Sohn der Stadt, von Kindesbeinen an Fan der Spielvereinigung und von New York aus stets bestens über deren Schicksal informiert, will lieber zu einem der ersten Bundesligaspiele anreisen.

Der Feierlaune der seit bald zwei Wochen aufstiegstrunkenen Fürther tut das keinen Abbruch — und Oberbürgermeister Thomas Jung hat sich anderes einfallen lassen, um dem Triumph der Kleeblattstadt die angemessene mediale Präsenz zu verschaffen. Gestern fegte das Stadtoberhaupt, von einem Pulk Journalisten, Fotografen und Kameraleuten umringt, eigenhändig den Balkon des historischen Rathauses, auf dem sich Mannschaft und Vereinsverantwortliche am Sonntag ab 18 Uhr der jubelnden Menge zeigen werden.

Autokorso zum Rathaus

Zuvor werden die Spieler per Autokorso vom Ronhof aus die rund einen Kilometer lange Strecke zum Rathaus zurücklegen, vor dem Komödiant Volker Heißmann schon ab 17 Uhr für Stimmung sorgen soll. Die Stadt rechnet mit einer Zuschauerzahl „im fünfstelligen Bereich“, und wem dieser Massenauflauf zu heftig ist, der kann die Aufstiegssause geruhsam im heimischen Wohnzimmer verfolgen: Der Bayerische Rundfunk überträgt live von 18.05 bis 18.45 Uhr, in der Sendung „Blickpunkt Sport“ gibt es um 21.45 Uhr eine Zusammenfassung.

Für Fürths Rathauschef geht mit der Feier ein „Traum in Erfüllung“, wie er selbst sagt. Der Traum, den rund 20 Quadratmeter großen Balkon, der über die Jahre eher als Abstellfläche diente, einmal für diesen Anlass nutzen zu können. „Es ist ein unglaubliches Geschenk“, sagt Thomas Jung. In den vergangenen Tagen habe das Telefon unablässig gebimmelt, viele wollten im Rathaus dabei sein. Aber Jung musste allen einen Korb geben: „Dafür bräuchten wir einen 2000 Quadratmeter großen Balkon.“

Er wertet das als Beleg für „die vollkommen veränderte Stimmung in der Stadt“. Die lange in Selbstzweifeln gefangenen Fürther haben dank des Aufstiegs neues Selbstbewusstsein entwickelt, und der OB ist sich sicher: „Nichts anderes als der Fußball“, keine noch so erfolgreiche Stadtpolitik, hätte das bewirken können.

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