Anadolu abgewatscht! Bamberg feiert Prestigeerfolg

10.3.2017, 21:26 Uhr
Mit 14 Punkten und sechs Rebounds war Darius Miller (li.) einer der Erfolgsgaranten bei den Bambergern.

© Sportfoto Zink / HMI Mit 14 Punkten und sechs Rebounds war Darius Miller (li.) einer der Erfolgsgaranten bei den Bambergern.

Die personell angeschlagenen Oberfranken, bei denen neben den verletzten Janis Strelnieks und Elias Harris auch noch Lucca Staiger (Mandelentzündung) fehlte, machten im berühmten Abdi Ipekci Sport Palast von Beginn an klar, dass man alles daran setzen will, um die theoretische Playoff-Minichance zu wahren.

Schnell fanden die Oberfranken in der Offensive ihren Rhythmus, ließen den Ball hervorragend durch die eigenen Reihen laufen und brachten so stets den richtigen Mann in Position. Dieser hieß im ersten Durchgang oftmals Leon Radosevic. Der Bamberger Center steuerte in den ersten beiden Vierteln jeweils sechs Punkte bei. Nach einer 14:11-Führung zur Mitte des ersten Viertels verlor der deutsche Meister dann aufgrund der ersten Spielerwechsel kurzzeitig seinen Rhythmus und kassierte einen 0:7-Run der stärker werdenden Istanbuler.

Ein T für Trinchieri

Doch Headcoach Andrea Trinchieri, der sich nach einer Beschwerde frühzeitig ein technisches Foul einhandelte, fand in der Viertelpause die passenden Worte und brachte seine Mannschaft wieder auf Kurs. Defensiv stand Bamberg nun minutenlang bombensicher und offensiv fanden neben Radosevic auch die anderen Spieler - in erster Linie Darius Miller - ihr Wurfglück.

Binnen fünf Minuten legte das Trinchieri-Team einen 16:0-Run aufs Parkett, erspielte sich so einen zweistelligen Vorsprung (33:23) und verteidigte diesen bis zur Pause (42:32). Istanbul versuchte spät im zweiten Viertel zwar ein Comeback, doch dank einer traumhaften Dreierquote (6/7 in Halbzeit eins) und eines klaren Reboundvorteils (24:16) hatten Radosevic & Co. stets die passende Antwort.

Reboundstarke Bamberger

Wie Efes-Coach Velimir Perasovic im Halbzeit-Interview andeutete, hat er seinen Spielern klar die Fehler der ersten Halbzeit aufgezeigt, doch Verbesserung sollte sich nicht einstellen. Während das Team aus der türkischen Hauptstadt - aktuell als Achtplatzierter mitten im Playoff-Kampf der Euroleague - dem Druck des Gewinnen-Müssens gegen starke Bamberger scheinbar nicht standhalten konnte, glänzte der deutsche Meister weiter durch einen souveränen Auftritt.

Die nicht nachlassende Verteidigungs-Intensität der Gäste ließ die Hausherren kaum zur Entfaltung kommen. Die teils daraus resultierende abenteuerliche Wurfauswahl der Türken landete meistens in Form von Defensivrebounds in Bamberger Händen - am Ende sollten starke 40 eingesammelte Abpraller (37 defensiv) gegen eines der reboundstärksten Teams der Euroleague einen der Schlüssel zum Sieg darstellen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Auf der Gegenseite agierten Darius Miller & Co. weiter als geschlossene Einheit und erspielten sich durch insgesamt 22 Assists immer wieder gute und freie Wurfpositionen. Insbesondere durch die überirdische Dreierquote, die erst am Ende minimal nach unten ging, zog Bamberg zwischenzeitlich bis auf 21 Punkte davon.

Über aggressives Pressing in der Verteidigung versuchten die Türken durch Ballgewinne ein letztes Aufbäumen, doch Coach Trinchieri griff jedesmals passend per Timeout ins Spielgeschehen ein. Am Ende stand ein auch in dieser Höhe unerwarteter, aber verdienter 87:68-Auswärtssieg zu Buche, der den letzten, winzigen Hoffnungsschimmer in Sachen Playoffs weiter am Leben hält.

Anadolu Efes Istanbul: Osman (15 Punkte), Brown (13), Heurtel (11), Paul (11), Dunston (7), Thomas (5), Granger (3), Honeycutt (3), Balbay, Kirk, Mutaf

Brose Bamberg: Melli (16), Radosevic (16), Lô (15), Miller (14), Causeur (7), Heckmann (5), Zisis (4), Theis (4), Nikolic (4), Veremeenko (2), McNeal

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