Andreas Krieger ist bayerischer Downhill-Meister 2011

27.6.2011, 11:40 Uhr
Andreas Krieger ist bayerischer Downhill-Meister 2011

© René Kuen

Mit einer Zeit von 1.41,11 lag Tommy Hermann knapp eine Sekunde vor Krieger und konnte den Tagessieg einfahren. Doch Hermann ist kein Bayer und so ging der Titel zum zweiten Mal an Krieger. In der Masters-Klasse konnte Mario Jantsch den letztjährigen Bayerischen Meister und Lokalmatador Tino Beutel mit nur 75 Hundertstel Vorsprung vom Thron stoßen. In der Klasse der Elite-Frauen blieb, wie bei den Herren, alles beim Alten: Nicole Beege verteidigte mit einer Zeit von 2.04,84 ihren Titel, auch, wenn ihr die Zweite, Lokalmatadorin Liz Schwemmer, mit nur einer Sekunde Rückstand dicht auf den Fersen war. Bei den Junioren in der Elite-Klasse gewann Andreas Köstler, mit 1.50,75.

In den Hobbyklassen gewannen Nils Puschendorf (Hobby Herren), Guido Wachter (Hobby Masters), Katrin Karkhof (Hobby Frauen) und Lucca Seitz (Hobby Junioren).

Andreas Krieger ist bayerischer Downhill-Meister 2011

© René Kuen

Während am Samstagnachmittag beim Training noch perfekte Trainingsbedingungen herrschten, zogen am Abend dicke Regenwolken auf, die sich die ganze Nacht über dem Schlossberg ausregneten. Nach den ersten Trainingsfahrten am Sonntagmorgen, wechselten viele Fahrer auf Matschreifen. Der Grip auf der Strecke wurde wegen des lehmigen Untergrunds aber nur bedingt besser. Auch die vielen Wurzeln entpuppten sich als tückisches und vor allem rutschiges Hindernis auf dem Weg nach unten. Die Bergwacht hatte an diesem Morgen die meiste Arbeit, um die Verletzten erstzuversorgen.

Doch bis zum Trainingsende trocknete die Strecke mehr und mehr ab. Während auf Streckenabschnitten unter freiem Himmel schon wieder annähernd die idealen Bedingungen vom Samstag herrschten, hielt sich die Nässe in Waldabschnitten jedoch noch hartnäckig. Viele Fahrer setzten im Seeding Run weiter auf Matschreifen, wechselten zum zweiten und entscheidenden Finallauf dann aber doch auf normale Downhill-Schlappen. 

Alte Strecke wurde teilweise neu gesteckt

Die Strecke wurde dieses Jahr von den Organisatoren Markus Orth, Timo Pries und Wolfgang Eysholdt auf einigen Abschnitten geändert. Nach dem Start ging es dieses Jahr nicht über einen Holzdrop aus dem Wald hinaus, sondern über ein Steinfeld, das in drei Varianten durchfahren werden konnte. Die mittlere Linie war nur mit einem weiten Sprung über das Steinfeld zu schaffen, war dafür aber die schnellste und direkteste Linie – aber auch die schwierigste, an der viele Fahrer im Training scheiterten.

Eine Herausforderung war dieses Jahr auch der Sprung über die sogenannte „Bowl“, da dieser durch eine enge Linkskurve angefahren werden musste. Der Weg drum herum kostete viel Zeit, dafür weniger Überwindung. Aber wer vorne mitfahren wollte, musste den Sprung mitnehmen.

Die wesentlichste Änderung war eine, extra für die Bayerische Meisterschaft angelegte Wiesenkurve, die statt der zwei Anlieger auf der bestehenden Downhill-Strecke im unteren Wiesenstück gefahren werden musste. Am Sonntagmorgen endete hier die Fahrt für einige Starter in einer Rutschpartie. Ansonsten war dieser Abschnitt aber erstaunlich griffig. Im Zielbereich entpuppte sich der sogenannte Chicken Way um den Zielsprung herum als die schnellere Variante, den viele Fahrer dann auch bevorzugten.

Einen ganz eigenen Charme entwickelte der in die Jahre gekommene „Hot Liegestuhl“ im Zielbereich, auf dem es sich der jeweils Schnellste bequem machen durfte. Bei größeren Veranstaltungen steht ein komfortabler, thronähnlicher „Hot Seat“ an dessen Stelle. Doch die Bayerische Meisterschaft ist weithin bekannt für ihre spontanen Improvisationen. Viele Teilnehmer bemängelten, dass eine Zeitanzeige im Ziel völlig fehlte. Doch die Zeitnehmer vom RC Germania Weißenburg gaben bereitwillig Auskunft, wenn ein Fahrer nach seiner Zeit fragte. 

Spaßwettbewerb „Skinny King“ war im Kleinen erfolgreich

Improvisiert wurde auch der ins Leben gerufene Skinny King, der am Samstagabend auf dem Übungsparcour im Zielbereich stattfand. Da erfahrungsgemäß viele Fahrer nach dem Training sofort nach Hause fahren oder sich ins Fahrerlager auf dem Schloßberg zurückziehen, ließen sich die Organisatoren den Spaßwettbewerb einfallen. Die Teilnehmer sollten den Parcours, bestehend aus einer Dirt- und einer Northshorestrecke, zwei Mal hintereinander auf Zeit abfahren. Der anstrengendste Teil war das wieder Raufschieben zum Start für den zweiten Teil des Rennens.

Andreas Krieger ist bayerischer Downhill-Meister 2011

© René Kuen

Kurzerhand entschied man sich, immer zwei Fahrer gleichzeitig starten zu lassen, statt einzeln auf Zeit, und sich nach dem KO-System bis zum Finale vorzuarbeiten. Bei den Frauen fanden sich immerhin vier Fahrerinnen, die am spaßigen Skinny King teilnahmen, bei den Männern waren es sechs Fahrer, also drei Teams. Die Pries-Geschwister waren nicht zu stoppen und gewannen jeweils die Finals.

Vielleicht finden sich kommendes Jahr viel mehr Fahrer für den Skinny King – denn auch 2012 soll er stattfinden – zusammen mit der vierten Ausgabe der Bayerischen Meisterschaften im Bikepark Osternohe. Für den „Hot Liegestuhl“ wird es aber keine Neuauflage mehr geben. Er wurde nach dem Rennen entsorgt.

Hier geht's zur Ergebnisliste.

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