Arbeitssieg in Köln: Pföderl zieht den Haien die Zähne

10.12.2017, 18:49 Uhr
Auf dem Weg zu Tor: Leo Pföderl weiß, wie man gegen Köln gefährlich wird (Archivbild).

© Sportfoto Zink / MaWi Auf dem Weg zu Tor: Leo Pföderl weiß, wie man gegen Köln gefährlich wird (Archivbild).

Die Thomas Sabo Ice Tigers kehren mit drei Punkten von ihrer langen Dienstfahrt zurück. Auf das 0:3 in Wolfsburg ließ die Mannschaft um Geburtstagskind Patrick Reimer ein durchaus überraschendes 3:2 in Köln folgen. Umso schöner: Eigentlich war die Mannschaft zu krank, um weitere wichtige Punkte zu holen.

Personalsorgen und Positives 

Am Sonntagvormittag hatte sich auch noch Yasin Ehliz abgemeldet. Und wer den zähen Nationalspieler aus Bad Tölz nur ein wenig besser kennt, der wusste, dass er wirklich krank sein musste. Rob Wilson strich also auch den fünften Namen eines Stammspielers von seiner Taktiktafel. Ohne die Mittelstürmer Steven Reinprecht und David Steckel, die Verteidiger Colten Teubert und Brett Festerling und Ehliz versuchte der Cheftrainer den Negativtrend seiner Thomas Sabo Ice Tigers in Köln aufzuhalten. Beim 3:2 (1:1, 2:1, 0:0) klappte das erstaunlich gut.

Wilson setzte in Köln angesichts der vielen Ausfälle weniger auf feste Reihen, der Coach ließ seine Stürmer rotieren – auch weil zudem mehrere seiner Spieler gesundheitlich angeschlagen waren. Trotzdem führte seine Mannschaft taktisch nahezu perfektes Eishockey vor. Am kommenden Freitag schließen die Ice Tigers ihre Auswärtsphase in Straubing ab.

Ähnlich wie am Freitag, beim eher unglücklichen 0:3 (0:0, 0:2, 0:1) in Wolfsburg, agierten die Nürnberger vorsichtig. Weil die Haie aber nicht annähernd so konsequent und kompakt verteidigten wie der Angstgegner der Ice Tigers, kamen sie öfter zu guten Chancen. Das erste Tor aber legten die Gastgeber vor. Fredrik Eriksson, der sich in Nürnberg gleich zweimal einen Namen als Offensivverteidiger gemacht hatte, traf aus dem Hintergrund (11.). Danach begann die Zeit des ehemaligen Kölners Oliver Mebus. Der lange Verteidiger ist in Dormagen geboren, war erst Fan, dann Nachwuchsspieler der Haie. Durchsetzen aber konnte er sich dann doch nicht bei dem Traditionsverein. Erst in Nürnberg reifte er zu einem verlässlichen DEL-Abwehrspieler.

Mebus kennt sich aus 

Mebus‘ Schlenzer war es, den Brandon Segal kunstvoll abfälschte (16.). Mebus war es, der sich hinter dem Kölner Tor nach dem Puck schmiss und den Puck wenig später vor dem Kölner Tor ins Kölner Tor mogelte (25.). In dem sich vor allem der Kleinigkeiten mit großer Hingabe widmeten, veränderten die Ice Tigers den Charakter des Spiels, kontrollierten das Tempo und den Gegner und erarbeiteten sich durch gut dosiertes Risikospiel weitere Chancen: Leo Pföderl kam aus vollem Lauf zu einem platzierten Schlagschuss, den Justin Peters kaum hatte sehen können – 3:1 (31.). Nur weil Justin Shugg ähnlich gekonnt abfälschen kann, wurde es wieder spannend (33.).

Im Schlussdrittel minimierten die Gäste das Risiko dann wieder, vor allem in Unterzahl arbeiteten sie gewissenhaft – die wenigen Chancen der Haie entschärfte mit dem guten Torhüter Niklas Treutle ein weiterer ehemaliger Junghai. Die letzte Hoffnung nahm Corey Potter seiner Mannschaft. Das Power-Play nach seinem Foul konnten die Ice Tigers zwar nicht nutzen. Die Zeit aber rann den Haien durch die dicken Handschuhe. 

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