Ärzte-Krach? Guardiola: "Die Leute wollen mich treffen"

6.5.2016, 14:23 Uhr
Machte Pep Guardiola seiner medizinischen Abteilung erneut Vorwürfe? Das zumindest behauptet die Bild-Zeitung.

© Peter Kneffel (dpa) Machte Pep Guardiola seiner medizinischen Abteilung erneut Vorwürfe? Das zumindest behauptet die Bild-Zeitung.

Der FC Bayern bereitet sich auf einen historischen Tag in seiner ruhmreichen Historie vor, aber die Nachwirkungen des verpassten Champions-League-Endspiels drücken auf die Stimmung. Die Münchner Fußballstars müssen sich nach dem geplatzten Titeltraum mit der Aussicht auf zwei nationale Trophäen trösten. Und Trainer Pep Guardiola ärgert sich wieder einmal über ein Leck in der Kabine.

Einen am Freitag von der Bild-Zeitung öffentlich gemachten Krach zwischen Guardiola und der medizinischen Abteilung nach dem Halbfinal-Rückspiel gegen Atletico Madrid bezeichnete der Katalane als gezielten Angriff gegen seine Person. "Die Leute, die gesprochen haben, wollen mich treffen. Das ist viele Male passiert in den drei Jahren", sagte der am Saisonende scheidende Trainer bei seiner Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel am Samstag in Ingolstadt.

"Damit treffen sie Mannschaft und Verein"

Er habe in München feststellen müssen, dass Informationen immer wieder die Umkleidekabine verließen. "Was diese Leute noch nicht gemerkt haben, damit treffen sie die Mannschaft und den Verein, nicht mich", sagte Guardiola: "Ich bin nächste Saison nicht mehr der Chef." Die schnelle Genesung von Atleticos Abwehrchef Diego Godin nach einer Muskelverletzung soll diesmal Anlass für Guardiolas Unmut gewesen sein. "Warum dauert das bei unseren Verletzten immer so lange?", soll Guardiola laut Bild geklagt haben.

Ein Physiotherapeut soll sich gegen die Vorwürfe gewehrt haben, weil bis auf die verletzten Arjen Robben und Holger Badstuber alle übrigen Bayern-Profis für die Partie verfügbar gewesen seien. In der Amtszeit des Katalanen gab es immer wieder Dissonanzen um verletzte Spieler und deren rasche Rückkehr in den Spielbetrieb. Der langjährige Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt trat in der vergangenen Saison sogar mit seinem kompletten Stab zurück.

"Ich habe gekämpft mit den Ärzten, den Physiotherapeuten, der Scouting-Abteilung, weil ich das Beste für den Verein wollte. Was ich will, ist, dass die Spieler so bald wie möglich zurückkommen", sagte Guardiola über seine Erwartungshaltung. Der 45 Jahre alte Perfektionist fordert von allen Mitarbeitern wie von sich selbst das Maximale. "Ich habe immer viele Stunden gearbeitet", bemerkte er.

Das Double als Ziel

Noch zwei Arbeitswochen und drei Spiele mit zwei Titelchancen bleiben ihm in München. Am Samstag können die Bayern beim heimstarken und schon geretteten Aufsteiger FC Ingolstadt zum vierten Mal in Serie Meister werden. Das gab es noch nie. Es werde aber "nicht einfach", sich kurz nach dem Atlético-Spiel gleich wieder aufzuraffen, meinte Guardiola: "Wir hatten viel Enthusiasmus, das Champions-League-Finale zu erreichen."

Trotzdem: Das Double reizt. "Wir haben noch zwei Ziele in dieser Saison zu schaffen. Ich hoffe, dass wir die letzten drei Spiele alle gewinnen und die Meisterschaft und den Pokalsieg feiern", sagte Robert Lewandowski, der auch noch Torschützenkönig werden will. Die Ingolstädter Profis wiederum wollen im Heim-Abschiedsspiel ihres Trainers Ralph Hasenhüttl, der zu RB Leipzig wechselt, nicht brav Spalier stehen.

"Wir wollen nicht, dass eine fremde Mannschaft bei uns die Meisterfeier hat", sagte FCI-Stürmer Stefan Lex. Guardiola erwartet ein "kompliziertes Spiel" gegen den Aufsteiger, der eine "wahnsinnig gute Saison" gespielt habe. Kapitän Philipp Lahm möchte die Meisterfeier aber nicht nochmal um eine Woche verschieben müssen: "Wir wollen uns den Druck ersparen, am letzten Spieltag gegen Hannover noch einen Punkt holen zu müssen oder zu gewinnen."

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