Aue: Mit einem Konvoi und Selbstvertrauen nach Fürth

26.8.2016, 21:00 Uhr
Pascal Köpke - ehemals beim 1. FC Nürnberg in der Jugend aktiv - geht nun für Aue auf Torejagd.

© dpa/Thomas Eisenhuth Pascal Köpke - ehemals beim 1. FC Nürnberg in der Jugend aktiv - geht nun für Aue auf Torejagd.

Es ist erst das zweite Mal, dass sich die Biker auf den Weg zu einem Auswärtsspiel machen. Zum letzten Mal vor zwei Jahren ging die Reise zu Union Berlin. Der FC Erzgebirge Aue ist nicht nur wegen solcher Aktionen der etwas andere Verein in der zweiten Bundesliga. Seit 2002 ist der dreimalige DDR-Meister dreimal in die zweite Bundesliga auf- und zweimal abgestiegen. Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck will sich nicht vom Kämpfer-Image der Sachsen blenden lassen.

Er findet sogar, dass deren Trainer Pavel Dotchev mittlerweile einen ähnlichen Fußball spielen lässt wie er: "Der Gegner wird nicht tief stehen, abwarten und sich schnell ergeben. Aue hat ein anderes Gesicht bekommen, sie sind spielstark, definieren sich über Ballbesitz und eine hohe Passquote." Ruthenbeck lässt sich zu einer Prognose hinreißen: "Wenn sie weiterhin so spielen, werden sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben."

Das sähen einige Experten durchaus anders, die dazu neigten, den Aufsteiger zu unterschätzen. Er hoffe, dass seine Spieler nicht dazu gehören. Aue bot zuletzt Erstligist FC Ingolstadt im Pokal 120 Minuten lange die Stirn, schied erst im Elfmeterschießen mit 7:8 aus. Innenverteidiger Julian Riedel blies im Fachblatt kicker gar zum Angriff: "Wir nehmen den Schwung der guten Leistung jetzt mit nach Fürth." In der Liga verloren sie zum Auftakt gegen Heidenheim 0:1, schlugen aber zuletzt Sandhausen mit 2:0. Auch Fürth bekam im letzten Aufeinandertreffen sein Fett weg: 0:1 hieß es vor einem Jahr im Pokal. Der damalige Siegtorschütze Simon Skarlatidis aber fehlt diesmal wegen Kniebeschwerden. Der wichtige Mittelfeldmann Philipp Riese meldete sich nach Rückenbeschwerden einsatzbereit.

Das Spiel der Auer lenkt der 34-jährige Haudegen Christian Tiffert (225 Erst-, 84 Zweitligaspiele) im zentralen defensiven Mittelfeld, dem vor 16 Jahren ausgerechnet gegen Fürth sein erstes Profi-Tor gelang; damals spielte er noch für Tennis Borussia Berlin. Trainer Dotchev aber ist vornehm zurückhaltend, nachdem er die Fürther in Hannover beobachtet hat. Er schwärmt von einer "sehr starken Offensive".

Bislang vertraute er seiner eingespielten Aufstiegsmannschaft vom Anpfiff weg; Neuzugänge, darunter Hochkaräter wie Dimitrij Nazarov aus Karlsruhe, kamen in der Liga nur von der Bank. Die Unruhe im Sommer, als man von heute auf morgen Sportdirektor Steffen Ziffert entlassen hatte, scheint dem Verein nicht geschadet zu haben. Dotchev führt als Trainermanager mit Präsident Helge Leonhardt die Geschäfte weiter.

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