Auf Raketen folgen Tiger: Brose muss in Tübingen ran

7.10.2017, 20:35 Uhr
Auf Maodo Lô und Brose Bamberg warten nun die Walter Tigers Tübingen.

© Sportfoto Zink / HMI Auf Maodo Lô und Brose Bamberg warten nun die Walter Tigers Tübingen.

Wie Bamberg war auch Tübingen am Freitagabend im Einsatz und gastierte zum Abschluss des zweiten Spieltages in der Hauptstadt bei Alba Berlin. Dort erlitt das Team von Cheftrainer Tyron McCoy einen doppelten Nackenschlag. Zum einen kamen die Tigers nach einer schwachen Vorstellung mit 63:99 unter die Räder, zum einen musste man die Verletzung eines Leistungsträgers verdauen.

Barry Stewart, seines Zeichens zweitbester Scorer der Neckarstädter, verletzte sich in der elften Spielminute nach einem Zweikampf mit Berlins Dennis Clifford am kleinen Finger der rechten Hand. Dabei stolperte er über die Beine von Alba-Neuzugang Marius Grigonis und musste nach einer ärztlichen Versorgung durch Alba-Teamarzt Dr. Moritz Morawski mit dem Rettungswagen in das Berliner Unfallkrankenhaus nach Marzahn Klinik gebracht werden.

Angeschlagene Tübinger dennoch nicht unterschätzen

Ohne ihren Teamleader fehlte den Tübingern die nötige Durchschlagskraft. Einzig Neuzugang Kristopher Richard konnte mit 23 Punkten überzeugen. Im bisherigen Saisonverlauf ist der Guard mit durchschnittlich 16 Punkten Tübingens bester Punktesammler. Dieser wird am Sonntag in eigener Halle in jedem Fall mehr Unterstützung benötigen. Coach Tyron McCoy wird hier neben dem früheren Bamberger Jared Jordan insbesondere Ryan Brooks, der unter anderem auch schon in Bonn BBL-Erfahrung sammelte, in die Verantwortung nehmen.

Im Gegensatz zu den Universitätsstädtern kann Brose Bamberg mit breiter Brust in der Paul Horn-Arena antreten. Auch wenn der letzte Gegner Oettinger Rockets zuletzt nur mit sieben Mann antreten konnte, zeigte das Bamberger Team dennoch, was es zu leisten im Stande ist. Vor allem im ersten Durchgang lief der Ball gut durch die eigenen Reihen, was 19 Assists zur Pause eindrucksvoll bestätigen. Allerdings zeigte die Partie auch, dass das Spiel des Meisters bei der kleinsten Veränderung (Erfurt spielte öfters Zonen-Defense) noch anfällig wirkt.

"Die Zeit arbeitet für uns"

"Wir haben im Sommer viele Spieler verloren, müssen nun die Teile neu zusammensetzen. Die Zeit arbeitet für uns, deshalb müssen wir weiter geduldig sein", warb Assistant Coach Ilias Kantzouris im Anschluss an die Begegnung nochmals um Geduld und Verständnis. Der Grieche stand am Freitag für den in Mailand weilenden Andrea Trinchieri (familiäre Angelegenheiten) an der Seitenlinie in der Verantwortung und wird wahrscheinlich auch am Sonntag das Bamberger Zepter schwingen.

Abzuwarten bleibt dabei einmal mehr, mit welcher Formation die Oberfranken im Schwabenland antreten werden. In Erfurt setzten zuletzt Aleksej Nikolic und Quincy Miller aus. Über letzteren gibt es aktuell weiterhin die Gerüchte, dass Brose Bamberg über eine Entlassung nachdenkt. Ohnehin dürfte es Miller aktuell schwer haben, da sein Positionskonkurrent Luka Mitrovic in seinen bisherigen zwei Liga-Einsätzen den wesentlich besseren Eindruck hinterlassen hat und insbesondere beim Rebound, was auch in Tübingen wieder von großer Bedeutung sein wird, seinen Mann steht.

Das Gastspiel in Tübingen ist für Brose Bamberg auch die Generalprobe vor dem Beginn der Euroleague-Saison. Am Donnerstag empfangen Kapitän Elias Harris und seine Mitstreiter das israelische Top-Team von Maccabi Fox Tel Aviv.

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