Aufholjagd: Biedermann schwimmt zu Bronze

4.8.2015, 21:54 Uhr
Aufholjagd: Biedermann schwimmt zu Bronze

© Foto: rtr

Er stützte sich nach WM-Bronze völlig ausgepowert auf seinen Knien ab. Ein anerkennendes Abklatschen mit dem britischen Weltmeister James Guy, eine kurze Umarmung für den chinesischen Silbermedaillengewinner Sun Yang, erst nach und nach kam Paul Biedermann, der deutsche Weltrekordler, wieder zu Puste.

Ein formidabler Mutmacher 

"Mir tut alles weh, aber das war genau im Rahmen der Möglichkeiten. Ich denke, ich habe mich in der Weltspitze wieder etablieren können", erklärte Biedermann und hatte an einem Tag mit drei weiteren Weltrekorden auch schon Olympia im Kopf. "Das gibt mir Mut für das nächste Jahr."

Biedermann, der als Halbfinal-Sechster am Vortag seine Weltjahresbestzeit über 200 Meter Freistil verloren hatte, musste eine enorme Willensleistung vollbringen. Nach Platz acht bei der ersten Wende spielte der Doppel-Weltmeister von 2009 seine große Stärke in der zweiten Rennhälfte aus. Nach WM-Gold 2009 und Bronze 2011 ist es ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Rio die dritte Weltmeisterschaftsmedaille auf der Lieblingsstrecke.

"Die wiegt noch etwas mehr, weil ich auch älter geworden bin", sagte der lächelnde Biedermann drei Tage vor seinem 29. Geburtstag. "Ich habe alles gegeben, mehr konnte ich nicht und ich bin mit Bronze belohnt worden." Die 100 Meter Freistil am Mittwoch sagte er ab, um sich ganz auf die Staffel über 4x200 Meter zu konzentrieren.

"Bravo Paul!" Lautstark jubelten die Teamkollegen und Trainer hoch unter dem Arenadach, Biedermann quittierte die Freudenrufe bei der Siegerehrung mit einem Daumen hoch. Die erste deutsche Medaille am dritten Tag der Beckenwettbewerbe sollte dem ganzen Team nach den Enttäuschungen von London 2012 und Barcelona 2013 viel Auftrieb geben. Franziska Hentke ist als Weltjahresbeste über 200 Meter Schmetterling nun die große deutsche Hoffnung.

 

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